Die SPÖ-nahe Tageszeitung "Österreich" veröffentlichte ein Inserat der ADA (Austrian Development Agency).

Es zeigte mutmaßlich eine Mutter mit sechs Kindern beim Wasserholen bei einer Installation der ADA in Uganda.

(Da die Kinder sehr unterschiedlichen Alters sind, kann eher ausgeschlossen werden, dass es sich z.B. um eine Kindergärtnerin handelt. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sie mehr Kinder hat als sechs, und dass die weiteren nicht auf dem Foto abgebildet sind)

Dieter Knoflach bzw. Österreich

Dieter Knoflach bzw. Österreich

Sechs Kinder pro Frau hiesse hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung eine Verdreifachung der Bevölkerung ca. alle 25 Jahre, eine Verneunfachung der Bevölkerung alle 50 Jahre, eine Ver-Einundachtzigfachung der Bevölkerung alle 100 Jahre.

Eine derartige Bevölkerungsexplosion kann wohl nicht nachhaltig sein. Auch wenn die gesamtafrikanische Bevölkerungsdichte derzeit (noch) relativ gering ist, so könnte die Kombination aus Bevölkerungswachstum und Klimawandel insbesondere im Falle von Afrika zu mehreren Problemen führen.

Und was mich auch verwundert, ist, dass in den Sustainable Development Goals der UNO Bevölkerungsstabilität und Geburtenkontrolle offensichtlich nicht bzw. offensichtlich nicht eindeutig genug als Nachhaltigkeitsziel definiert sind.

Bevölkerungsstabilität hiesse, dass im Durchschnitt jede Frau ca. 2.15 Kinder hat.

Bei durchschnittlich 2,15 Kindern pro Frau ist langfristige Bevölkerungsstabilität gegeben. (Intuitiv würde man annehmen, dass die sogenannte Nettoersatzrate bei genau 2 liegt, aber weil Kinder verunfallen oder manche wenige Erwachsene kinderlos bleiben, liegt die Nettoersatzrate leicht über 2)

Kinderreichtum und Bevölkerungsexplosion bedeutet Kriege, Hungersnöte und Flüchtlingswellen, weil der Boden nicht ausreichend ist, um die extrem gewachsene Bevölkerung zu ernähren.

Kinderreichtum bedeutet auch in vielen Fällen, dass die Frau fixiert ist auf die Rolle der Gebärerin und Erzieherin der eigenen Kinder, keine Berufstätigkeit ausüben kann, kein zweites Einkommen zum gemeinsamen Haushalt beitragen kann, was zur Armut dieser Familien beiträgt, und eben diese Armut ist ein Grund für viele Eltern (insbesondere Väter), Kinder als Kindersoldaten in den Krieg zu schicken, oder ähnliches.

Auch die Praxis des Töchterhandels in vielen afrikanischen Ländern bedeutet: um das Einkommen zu maximieren, muß man möglichst viele Töchter zeugen, bzw. gebären, ihre Jungfräulichkeit durch die sogenannte "pharaonische Beschneidung" (dazu mehr in meinem früheren Waris-Dirie-Thread) bewahren.

Da die UNO stark beeinflusst ist von einem "islamischen Block", der OIC (Organisation für islamische Kooperation), und es wurde eine dem Islam (und auch manchen Interpretationen des Christentums) widersprechende Geburtenkontrollpolitik offensichtlich verhindert. Die Bevölkerungsexplosion ist keine reine Islamfrage, auch wenn der Islam diejenige der Weltreligionen mit den höchsten Bevölkerungs-Wachstumsraten ist.

Es stellt sich die Frage nach einer etwaigen Mitverantwortung von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres (er gehörte zu den Scharfmachern in Sachen Anti-Schwarz-Blau-Sanktionen des jahres 2000), der eine gewisse Neigung hat, im angeblichen Rechtsextremismus in einigen wenigen europäischen Ländern die größere Gefahr zu sehen als in der Bevölkerungsexplosion in vielen afrikanischen Ländern.

Diese Politik passt zur UNO-Weltbevölkerungskonferenz von 1994 in Kairo (also einem der Zentren des Islam), als nur unverbindliche Appelle an die Freiwilligkeit beschlossen wurden, die durch religiöse Gebote außer Kraft gesetzt wurden. Diese Konferenz und ihr Nicht-Resultat war möglicherweise einer der Gründe, warum die Armee der bosnischen Serben im Jahr darauf (1995) Kriegsverbrechen an den bosnischen Muslimen begangen haben könnte (Srebrenica und Zepa).

Man hätte sich vielleicht stärker am europäischen Malthusianismus, an der fernöstlichen Geburtenkontrollpolitik (egal, ob chinesische Ein-Kind-Politik oder taiwanesisches Gebärverbot für alle unter 36-Jährigen Frauen) orientieren sollen.

Dann wären der Welt vermutlich zahlreiche Kriege und Flüchtlingswellen erspart geblieben.

Die ADA ist ebenso wie zahlreiche UNO-Unterorganisationen keine klassische NGO (non-governmental organisation).

Aber fasst man den Begriff der NGO weiter, so erhält die Formulierung des "NGO-Wahnsinns", den der ÖVP- bzw. Post-ÖVP-Obmann Sebastian Kurz verwendete, durchaus eine neue Bedeutung.

Der Klassiker der österreichischen Literatur, Johann Wolfgang von Göethe, verwendete einmal die Formulierung "Gut gemeint ist das Gegenteil von gut getan".

In diesem Sinne kann auch der "Gutmensch" bzw. der Naivmensch als ein Mensch gesehen werden, der zwar Gutes beabsichtigt, der aber übersieht, dass seine Handlungen, die er in der Absicht setzt, Gutes zu tun, kontraproduktiv sind, d.h. dass sie das Gegenteil des Beabsichtigten erreichen.

Natürlich stellt sich die Frage, wieso die Tageszeitung "Österreich" eine solche Anzeige unkritisch übernimmt. Parteipolitische Nähe und rein finanzielles Interesse können nicht ausgeschlossen werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Malthus

https://de.wikipedia.org/wiki/Ein-Kind-Politik

https://de.wikipedia.org/wiki/Republik_China_(Taiwan)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bev%C3%B6lkerungsexplosion

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerungskonferenz

https://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_f%C3%BCr_Islamische_Zusammenarbeit

Nachhaltigkeit ist keine reine Industrie- und Landwirtschaftsproduktionsfrage, sondern Nachhaltigkeit ist auch und sehr wesentlich eine Bevölkerungsfrage, eine Frage der Verhinderung von Bevölkerungsexplosion.

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 26.10.2017 06:37:49

Markus Andel

Markus Andel bewertete diesen Eintrag 25.10.2017 22:44:25

8 Kommentare

Mehr von Dieter Knoflach