Der Radweg Cumberlandsstrasse (Wien) läßt für die Autofahrspur Richtung Zentrum nur eine Breite von geschätzten 1,80 Meter, sodass Autos bei Gegenverkehr auf den Radweg ausweichen müssen.

Ebenso immer auf den Radweg ausweichen müssen Busse (z.B. Gelenksbusse), die von Norden in die Cumberlandstrasse einbiegen. Sodass der Radweg eigentlich eine halbe Auto- und Busspur ist, ohne als solche gekennzeichnet zu sein.

Verschärft wird die Problematik dadurch, dass der Radweg zu Ende geht, bzw. auf der anderen Strassenseite weitergeht und man als Radfahrer stehenbleiben und die Fussgängerampel betätigen müsste ohne darauf hingewiesen zu werden.

Und wenn man als Radfahrer auf dem Radweg anhält, dann hält man den Autoverkehr auf, der zwischen Gegenverkehr und Fahrrädern am Radweg nicht passieren kann, weil die Errichtung des Radwegs die Fahrbahn so verengte. Diese Stelle ist auch verwirrend insofern, als nur eine Autospur stadteinwärts führt, aber zwei Spuren stadtauswärts (man kann das so interpretieren, dass die Stadt die Autos loswerden will, was in Anbetracht des knappen Platzes durchaus verständlich ist).

Mit anderen Worten: dieser Radweg ist gefährlich bis lebensgefährlich.

Ebenfalls gefährlich bis lebensgefährlich sind die Rillen auf der Fahrbahn: wenn man mit dem Vorderrad hineinkommt in so eine Rille, wie sie häufig in Zusammenhang mit Strassenbahnschienen entstehen, dann kann man nur mehr schwer bis gar nicht lenken oder rauskommen. D.h. es besteht in der Rille ein großes Sturzrisiko, weil man schwer bis nicht mehr lenken kann, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Gerade bei schlechter Sicht (Regen, Winter, abends, nachts, morgens ...) sind die Rillen in der Strasse schwer zu erkennen, das heisst, man merkt sie oft erst, wenn es zu spät oder fast zu spät ist.

Eine Möglichkeit, mit der Rillenproblematik umzugehen, wäre, alle Fahrräder mit dünnen Reifen zu verbieten und nur mehr breitreifige Fahrräder (z.B. Mountainbikes) zuzulassen.

Tretwerk / S-Cool https://www.tretwerk.net/kinderraeder/S-Cool-XXTfat-2018-oxid.html?utm_source=googlebase&utm_medium=organic&gclid=Cj0KCQiAgMPgBRDDARIsAOh3uyL0mo-Xkz2XaMEDkYJojUtQ2s4owrv9t0hK2bZPIwyFby-o5y-twPwaAnU0EA

Breitreifenfahrräder fallen wegen der Reifenbreite nicht in die Rillen hinein und haben daher auch keine Probleme, wieder aus den schmalen Rillen herauszukommen. Die Breitreifenfahrräder ähneln den Autos mit ihren Breitreifen, die ebenfalls nicht in die Rillen hineinfallen können (dass Stadt- und Verkehrsplanung und Strassenbau nach wie vor von Autofahrern dominiert wird, und der angebliche Fahrradbeauftragte der Stadt Wien hier offensichtlich untätig bleibt, ist mir rätselhaft).

Wenn man aber mit schmalen Reifen in eine Rille gerät und stürzt und dann kurz dahinter ein Auto kommt (was beim dichten Stadtverkehr häufig ist), dann kann es einem als Radfahrer leicht passieren, dass man unter die Räder kommt, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Falls ich Gelegenheit dazu habe (sowohl zeitlich als auch wegen des Datenschutzproblematik), möchte ich die Todesfälle bei Radfahrern daraufhin untersuchen, inwieweit Strassenprobleme darauf einen Einfluss gehabt haben könnten.

Bei aller Sympathie für Radwege: einen gefährlichen bis lebensgefährlichen Radweg zu bauen, nur damit Wien in der Radwegestatistik besser (oder weniger schlecht) dasteht, halte ich für keine sinnvolle Vorgangsweise.

Copyright aller Bilder mit Ausnahme des Breitreifen-Fahrrads: Dieter Knoflach

P.S.: bei meinen Blog wurde das Video "Sicherheit zum Fest: Brüssel bannt gefährliche Produkte" eingebaut. In diesem Fall tat Brüssel genau das nicht: denn das hätte geheissen, alle Fahrräder mit schmalen Reifen zu verbieten. ABer das Brüsseler Verbot bezoig sich, anders als die Überschrift suggerierte, nur auf gefährliche Weihnachtsprodukte ....

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Dieter Knoflach

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Charlotte

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