Aloha :)

Ein Kumpel und ich waren am Wochenende in unserer alten Party-Hütte (kurz: Hütt'n), da wir für ein kleines Re-Opening Ende April nachsehen wollten, wie es da drin so aussieht (wir waren schon ewig nicht mehr dort). Das erste was wir merkten, als wir die Türe öffneten: Der Geruch ist immer noch der selbe wie vor 13 Jahren. 13 Jahre .. wir waren vor 13 Jahren das erste Mal da drin. Wie die Zeit vergeht ..

Ich erinnere mich noch ganz genau. Zuerst waren wir nur zu dritt. Mein Kumpel von vorhin, Chris, mein Arbeitskollege Max und ich. Es war 2002, wir waren jung und wir waren Aussenseiter. Wir hatten noch nicht so recht unseren Platz gefunden, wollten aber auch nicht unbedingt dazugehören. Wir waren wer wir waren: Ein paar abgefuckte Teenies, die den Genuss des Alkohols entdeckten. Und wir hatten uns. Wir drei, denen es scheissegal war, was irgendwer von uns dachte. Aussenseiter und stolz darauf. Gegen das System. Rock 'n Roll. Okay, wir waren nicht gegen das System. Wir hatten Jobs. Oder, wie im Falle von Chris, besuchten eine HTL. Aber in unserer Freizeit waren wir wir selbst. Und das war uns wichtig. Irgendwie und irgendwann im laufe des Jahres lernten wir ein Pärchen kennen. Jassi und Chri. Ich muss hier gestehen, ich weiß nicht mehr, wie wann und wo wir die kennenlernten. Oder ob sie einfach mal jemand mitgenommen hatte in die Hütt'n. Sie waren irgendwann einfach da.

Die beiden waren Aussenseiter auf ihre eigene Art. Sie hatten zwar einen größeren Freundeskreis als wir, schienen jedoch trotzdem noch nicht so recht ihren Anschluss gefunden zu haben. Aber sie passten ganz gut zu uns in die Hütt'n, besonders da uns ihre Beziehungsdramen, die sie alle gefühlten 5 Minuten hatten, immer sehr erheiterten. Zur gleichen Zeit begannen wir anderen uns mehr mit dem Internet und Chaträumen zu beschäftigen. Virtuelle Kontakte knüpfen und ein wenig die Zeit unter der Woche vertreiben. Und mit der Zeit kam es immer öfter vor, dass der Satz "Hey, wir haben da eine Party-Hütte in Linz und feiern am Wochenende ein wenig, schau doch vorbei" fiel. Besonders wenns um Mädels ging. Und damit fing alles an. Aus unserer ursprünglichen 3er/5er Gruppe wurde eine unüberschaubare Gruppe von Leuten. Es waren an einem Tag oft mehr Personen zu Besuch als überhaupt in die Hütt'n reinpassten. Bis Mitte 2006 hatten wir fast täglich eine Party da drin, benutzten die Hütt'n als "Vorglüh-Station" vorm fortgehen, feierten im Sommer etliche Grillparties, bekamen Beschwerden von den Nachbarn wegen der nächtlichen Ruhestörung, der zerbrochenen Glasflaschen am Weg, den Leuten die betrunken irgendwohin kotzten, hatten Besuche der Polizei und so weiter und so fort.

Im Prinzip kann man sagen: Die Partys wie man sie aus den amerikanischen Filmen kennt (z.B. American Pie), die immer so ausarten .. die hatten wir auch. Nur besser. Weil wir die miterlebt hatten. Der ganze Alkohol der floss, die ganzen Mädels die untereinander getauscht wurden .. Sodom und Gomorra. Oder wie ich es nenne: das Paradies. Es war eine echt tolle Zeit damals. Aber dann fing ich mit der Event-Fotografie an (siehe Foto?). Und dadurch, dass ich noch mehr neue Leue kennen lernte wurde der Kontakt zu der Gruppe in der Hütt'n immer weniger. Die Parties wurden weniger, manche Leute zerfetzten sich und kamen nicht mehr in die Hütt'n, andere wurden erwachsener, gründeten Familien, andere zogen weg. Und mit den neuen Leuten die wir so kennenlernten war es zwar auch noch toll (Chris, Max und ich sind übrigens immer noch befreundet und machen öfters mal was gemeinsam), aber es war nicht mehr das selbe. Vielleicht, weil wir auch älter wurden und keine 18 mehr waren. Weil wir auch nicht mehr 7 Tage durchfeiern konnten. Und das schlafen auf einer Couch auch nicht mehr ausreichte. So kam es dann, dass wir im Jahre 2007 unsere letzte Party dort feierten. Ende April. Das war übrigens der Jahrestag unserer Hütt'n. Weil wir da zum ersten Mal eine Party gegeben hatten.

Und nun, 8 Jahre später, versammeln wir uns wieder alle da drin. Um zu sehen, was die Leute so in den vergangenen Jahren gemacht haben. Was sie erreicht haben. Wie sie aussehen. Wie sie das Alter schon zeichnet. Aber am wichtigsten: Um einfach mal wieder alle zu sehen und alte Erinnerungen aufleben zu lassen. Eine Zeit wie diese darf nie in Vergessenheit geraten. Weil sie eine der besten in meinem Leben war. Auch wenn es schon lange her ist. Die Zeit verfliegt. Tempus fugit.

Gute Erinnerungen tragen unser Leben.

euer Duni

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Herbert Erregger

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fischundfleisch

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