"This country is too small for good marketing". Ein Dank an meinen Präsidenten, leicht abgewandelt, aber wahrer als 2006 in Turin. Zielgruppen orientiertes Marketing scheint in Österrreich generell nicht mehr en Vouge, heute noch weniger als 2006.

Politik ist für mich nicht eine intellektuelle Disziplin, mehr eine Umsetzung des Möglichen, ein Auftrag der Beauftragenden. Und das sind wir. Die Bürger und Wähler. Nur wen spricht eine Partei an? Weiß eine Partei, wen sie vertritt und wenn sie ansprechen kann? Genau das kann sie nämlich nie genau wissen, weil dem das Wahlgeheimnis entgegen steht.

Je dynamischer die inneren Prozesse, desto blinder die Partei im Kontakt mit dem Wähler. Ich sehe das wie ein U-Boot. Die Partei muss nach Signalen lauschen, nach Hinweisen, wohin die Reise geht, auf welches Ziel das Torpedo zu lenken ist. Je lauter es aber im U-Boot selbst zugeht, desto weniger Signale kann der Sonarposten empfangen.

Eine dynamische Partei wie die Neos, muss also auf Signale innerhalb des U-Boots reagieren, um eine grobe Navigation durchführen zu können. Denn der Lärm in der Partei ist zu groß, um Signale von außen zu empfangen.

Es obliegt dem Kapitän, das Geräuschniveau innerhalb des Schiffs zu minimieren, Schall zu unterbinden. Eine lebenswichtige Aufgabe, um den Ping von Sendern empfangen zu können. Genau das hat der Kapitän nicht gemacht, genau das wurde nicht kommuniziert. "Wir unterbinden keine Geräusche im Boot", hieß es. Wir machen niemand mundtot.

Neos muss sich im Klaren werden, wen sie eigentlich anspricht. Wo liegt das Ziel? "Wen sprechen wir an und wo sind unsere Wähler". Der Lärm der zwei Einheiten, der liberalen und der bürgerlich-liberalen Einheit, machen ein Navigieren in trüben Gewässern mehr als schwierig. Bezeichnend der EU- und Landtagswahlkampf in Vorarlberg.

Neos muss zwei Flügel auf eine Linie bringen und Sensoren involvieren, die mit relevanten Zielgruppen kommuniziert. Genau dies geschieht nicht, weil der interne Geräuschpegel noch zu hoch ist. Treffer sind so nicht möglich.

Die inneren Störgeräusche übertönen die Laute der Annäherung, übertönen die Wünsche und Sorgen der Wähler. Aber genau diese Töne gilt es zu empfangen, um zu verstehen, was der Wähler will.

Die Kommunikation muss verbessert werden, auch wenn Neos in der externen Kommunikation stilbildend ist. Der inhaltliche Dialog ist trotzdem mangelhaft.

Wo sind die Lotsen, die das Schiff zwischen den Klippen in offenes Gewässer führt?

Kapitän, hol sie Dir, die Navigatoren, die nicht den inneren Tönen folgen, sondern sensorisch den Pings des Marktes!

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Christoph Cecerle

Christoph Cecerle bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:54

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