"Busenattentat" auf Adorno und der Liebespakt Simone de Beauvoir (Feministin) mit J.P.Sartre (Existenzialist)

Adorno:

Wenige Monate vor seinem Herzinfarkt-Tod wurde Adorno im Hörsaal von plötzlich aufgesprungenen "oben-ohne"-Studentinnen bedrängt. Adorno war Mitbegründer der linken Frankfurter Schule und hielt die Vorlesung zur "Einführung in Dialektik". Üblicherweise herrschte in seinen Vorlesungen sakrale Ruhe. Die Studenten lauschten dem wichtigsten Vordenker der 68er-Generation. Plötzlich sprangen 3 Studentinnen auf, stürmten auf das Podium, umtanzten Adorno, entblößten ihre Brüste und versuchten ihn zu küssen. Eine kleine Rache, weil Adorno sich gerne auch an Studentinnen heranmachte.

Simon de Beauvoir (1908/86):

war die bekannteste Intellektuelle Frankreichs, Existenzialistin und Feministin. 1929 lernte sie den genialen Jean-Paul Sartre kennen, mit dem sie eine antibürgerliche Liebesbeziehung einging, die zur Legende werden sollte. Der Inhalt des Abkommens der beiden Intellektuellen sah folgendermaßen aus:

"Immer die Wahrheit sagen,

keine Geheimnisse voreinander haben,

in der Erotik eine größtmögliche Freiheit zu gewähren und

alles umfassende Loyalität"

Diesen Pakt hielt angefangen in der Studentenzeit bis zum Tod.

Das Hauptwerk Simone de Beauvoirs „Das andere Geschlecht“ erschien 1949 und sollte die europäische Kulturgeschichte beeinflussen wie vielleicht vor ihr nur das „Kapital“ von Karl Marx. Mit diesem Roman wollte sie eine Gesamtdarstellung der Lebens- und Existenzbedingungen der Frauen bringen.Nie zuvor hatte eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller so universalistisch und radikal über die Rolle der Frau, die Weiblichkeit und die Emanzipation geschrieben.

„Das andere Geschlecht“ (= Unterdrückung der Frau im männlichen Partriachat; Mann = Subjekt; Frau = Objekt). Mit diesem Buch wurde sie zu vielen Vortragsreisen in die ganze Welt eingeladen.U.a. kämpfte sie gegen den französ. Algerienkrieg mit den Folterungen durchs Militär (De Gaulle war damals Präs.)

Insgesamt durchlebte sie die Adoleszenz als eine Zeit vieler innerer Konflikte und depressiver Phasen, vor allem weil sie fühlte, dass sie die Erwartungen ihrer Umgebung enttäuschte, indem sie sich sträubte, die Rolle eines ordentlichen und anständigen frommen bürgerlichen jungen Mädchens ("jeune fille rangee";) zu verinnerlichen.

Simone de Beauvoir schrieb schonungslos offen über den Orgasmus der Frau, über die Mühen der Kindererziehung und die Nichtswürdigkeit der erniedrigenden Hausarbeit. In einem Kaffee in Paris schrieb sie 1949 auf einen Zettel den berühmten Satz: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird zu ihr gemacht".

Der Roman „Das andere Geschlecht“ war 1949 ein so großer Skandal, dass der Vatikan das Buch auf den Index setzte. Dennoch brachte das Werk Simone de Beauvoir Weltruhm ein. Beauvoir machte 1947 eine Vortragsreise in die USA, wo sie den amerikanischen Schriftsteller Nelson Algren kennenlernte. Über diese Erinnerungen schrieb sie das Tagebuch in Les Temps Modernes, worin sie den materiellen Überfluss kritisierte.

Wie ihr Vater vorausgesagt hatte, war Simone de Beauvoir nie verheiratet, obwohl ihr einmal in ihrem Leben, die große Liebe begegnete – der amerikanische Schriftsteller Nelson Algren. In ihren Briefen nannte sie ihn „Mein Gatte“. Einen Ring, den er Simone de Beauvoir Anfang der vierziger Jahre geschenkt hatte, trug sie noch bei ihrer Beerdigung, als sie auf dem Friedhof von Montparnasse neben Jean-Paul Sartre beerdigt wurde. Sie verzichtete allerdings auf die Ehe, denn sie wollte eigentlich nur eins: Die Beauvoir zu sein. Sie starb am 14. April 1986 in Paris.

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