„Content Marketing“ – zunehmende Konkurrenz für klassische Medien

Klassische Anzeigen/TV-Spot/Internetbanner Werbung erhält zunehmend Konkurrenz, wo Firmen selbst Magazine herausbringen. Red Bull, Coca-Cola und Adidas sind Vorreiter der neuen Art der Unternehmenskommunikation über „Content Marketing“. Es werden also eigene Unternehmensmagazine entwickelt, wo nicht nur eine Werbebotschaft des Unternehmens, sondern viele andere Inhalte vermittelt werden. Diese kommen nicht wie Werbung daher und sollen den Konsumenten auch spannend unterhalten. Geht auch auf Kosten klassicher Medien, weil der Konsument dann weniger Zeit für sie hat.

In GB sollen vom dort 26 Mrd. Marketingmarkt bereits ein Viertel in „Content Marketing“ fließen. Auch in Deutschland steigt dafür der Markt. Die deutsche Agentur C3 (Burda-Beteiligung) kauft die Londoner Agentur „Seven“, deren Mitgesellschaft die „Guardian-Group“ war. Sie spezialisert sich auf Content Marketing und zu ihren Kunden zählen Allians, VW, Telekom und in Großbritannien McDonalds und Sainsbury. Journalistisch erzählte Geschichten werden mit Werbung vermischt, jedoch soll der Kunde primär zu Konsumentscheidungen verführt werden. Dabei werden auch Kundeninteressen ausgewertet.

Die „Millenials“ (Junge Menschen unter 35) sind mit klassischer Werbung viel schwieriger zu erreichen, daher müssen Markenunternehmen selbst zum Medium werden. Auch Verküpfungen von Kundenempfehlungen aus sozialen Netzwerken werden eingebaut. Firmen, wie Fujitsu, Porsche, Siemens, Deutsche Bank, etc…bauen eigene Newsrooms auf, die Blogs starten, Videos produzieren, Newsletter verschicken und bestücken mit ihrem Team soziale Netzwerke (ex WELT).

Davon zu unterscheiden ist „Native Advertising“, Werbeinhalte in klassischen Medien, die wie ein journalistischer Inhalt getarnt sind. Allerdings schreibt unser Mediengesetz einen Hinweis (Anzeige oder entgeltlicher Beitrag) vor. Jedoch sind sie wie normale Zeitungsartikel aufgemacht, beliebt auch auf Gesundheitsseiten und der Konsument soll getäuscht werden. Native Advertising ruiniert in meinen Augen die Seriosität einer Qualitätszeitung.

Auch PR-Texte, sogenannte „Advertorials“ fallen darunter, die den Anschein eines unabhängigen, redaktionellen Artikels erwecken sollen. Bezahlte „Tweets“ auf Twitter oder Facebook-Schleichwerbung, Scheinrezessionen auf Amazon (bzw. guten Rezensionen werden an den Anfang gereiht), virales Marketing, Suchmaschinenmarketing sind ebenso hier einzuordnen. Es gibt auch eine bezahlte Blogging-Szene.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 24.01.2016 18:40:19

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