Das Pendel schlägt in Europa und Südamerika wieder nach rechts und politischer SA-Exkurs

EUROPA:

Der Regionalwahlerfolg der „Front National“ (FN) mit Marine Le Pen sprengt das opportunistische Doppelpack von Sozialisten und Bürgerlichen in Frankreich (Le Pen 28%, Sarkozy 26,9%, Hollande 23,3 %). Die rechtspopulistischen Parteien sind im Vormarsch und profitieren vom Pariser Terroranschlag. Auch negative Gefühle der Entfremdung in einer globalisierten Gesellschaft und die fortschreitende Kompetenzverlagerung nach Brüssel spielt eine Rolle. Rechtspopulistische Parteien auch in den ReformländernUngarn (Fidesz-Partei Orban zog als erster Zäune hoch), Polen (nationalkonservative Gerechtigkeitspartei von Jaroslaw Kaczynski klare Parlamentswahlsieger – Flüchtlingsproblem und Brüsseldiktat), Tschechien (Antiflüchtlingskurs),Slowakei (nur Christen und keine Muslims erwünscht), und auch bei uns (Landtagswahl Wien FPÖ zweitstärkste Kraft mit 33%). In der Schweiz hat auch die nationalkonservative Blocherpartei Zugewinne mit Forderung nach Asylrechtsverschärfung. Auch die Dänen schotten sich immer mehr ab. In den Niederlanden finden die nächsten Wahlen erst 2017 statt, aktuelle Umfragen zufolge wäre die rechstpopulistische Geert Wilders Partei stärkste Kraft. Auch die Lega Nord in Italien hat Zuwächse, sie wollen die Flüchtlingsboot gar nicht landen lassen.

SÜDAMERIKA:

Auch hier macht sich eine Abkehr vom ebenso korrupten Sozialismus mit Pendelschlag wiederum nach rechts bemerkbar. Zuerst die faschistischen Diktaturen, dann die Demokratisierung Südamerikas Richtung links und wieder retour.

Venezuela (wiederum militärputschanfällig) steht vor dem Abgrund, über 200%-Inflationsraten, 20%-ige Budgetdefizitsteigerung, Armut, Rezession. Der Charvismus (Nachfolger vom 2013 verstorbenen Chavez wurde sein sozialistischer Nachfolger Madora) ist ein einziger Korruptionssumpf. Bei den kürzlichen Parlamentswahlen haben die Sozialisten eine starke Niederlage erlitten, die konservative Opposition – Unidad Democratia - hat die Parlamentsmehrheit. Die korrupten Sozialisten schalteten sogar die unabhängigen Medien teilweise aus.

Argentinien wurde der konservative Präsident Macri vor 2 Wochen gewählt. Auch hier kehrt ein weiteres Land den Sozialisten den Rücken. Auch hier waren die Sozialisten korrupt (Kirchner) und polarisierend mit klientistischen Sozialprogrammen.

Peru und Ecuador ist auch mit einem Pendelschlag nach rechts zu rechnen, jedoch finden dort erst in 2 Jahren Wahlen statt.

Brasilien wurde gerade das Absetzverfahren für den linken Präsidenten eröffnet infolge konservativ gewordener Parlamentsmehrheit.

o Exkurs Südamerika:

Buchtipp "Hotel Bolivia"/Leo Spitzer - einst in LaPaz und heute als UNI-Prof. in den USA lebend: 

Von den 20.000 nach Lateinamerika emigrierten jüdischen Flüchtlingen entdeckte ich im Zuge einer SA-Reise im Dschungel (Chochabamba/4 Stunden von LaPaz entfernt) Überreste einer jüdischen Siedlung mit 20 österr.Familien, u.a. die Anwalts-Familie Spitzer aus Wien bzw. Rechnitz/Brgl. (Elfriede Jelinek: "Würgeengel"über dasNazimassaker an 120 Judenund Zwangsarbeitern unter Anleitung derGräfin Thyssen in ihrem Schloss als Mitternachtseinlage bei einem Gefolgschaftsfest) , der in diesem Buch die jüdischen Flüchtlingsschicksale beschreibt.

In La Paz

gabs einen Austrian Club, Dirndlball und eine Österreicherzeitung "Rundschau vom Illimani" (siehe Google).

Aus politischer und historischer Sicht bietet die Geschichte Südamerikas eine Fülle von

interessanten Themen, dazu fällt mir ein:

o Spanische Conquista (Pizzaro mit Hauptquartier Lima)

o Demokratisierung Südamerikas (Chavez noch Schwachstelle u. Honduras/MA)

o Terrorismus (Sendero Luminoso, Tupamaru)

o Inkakönig/menschgewordener Gott des Sonnengottes Inti und die " gottgewollten hierarchiechen Systeme" - Schichtungen von oben nach unten(König/Aristokraten,Priester/Krieger/Volk/Sklaven)

o Unterdrückung derIdigenes (Indianer)

o Unwesen des CIA/US-United Fruit Company mit faschistischen Regimen (Pinochet, etc...), wo auch Kissinger eine sehr unrühmliche Rolle gespielt haben soll - der prominente spanische Richter versucht auch Kissinger zu klagen.

o Klerikalfaschismus (Vatikan unterstützte faschistischen Regime)

o ODESSA/Klosterrouten (CIA = "rat-lines";)/ der Vatikan mit österr. Bischof untestützt Naziverbrecher bei der Flucht nach SA durch gefälschte Dokumente und Ustaschifluchthilfe, etc.....

oKlaus Barbie ("Schlächter von Lion";) soll bei Che Gueuvara-Ermordung in Bolivien maßgeblich mitgewirkt haben.....

o WeitereNaziflüchtlinge: Eichman (bis 1949 in AltAussee versteckt), Mengele, Stroesser (=Präs. Paraguay), etc.....

o Befreiungstheologie versus Vatikan (Romero erschossen; Camara, Boff, Kräutler,...)

o Desaparecidos (Verschwundenen Söhne) und die "Madres de la Plaza deMayo"

o Schwarzensiedlungen (ehem. Negersklaven) im Dschungel mit autonomer, beibehaltener afrik.Kultur (weil sie die Höhe in denSilberminen Potosi nicht vertrugen)

oArmut (Favelas Rio/danaben angrenzend luxuriöser Golfplatz)

oAmazonasproblem (Abholzung/Klimaänderung) "Hotel Bolivia" in Amazon erhältlich hat mich berührt

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Silvia Jelincic

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irmi

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