Aufzeichnungen vom Chinaforum Graz und einer Vorlesung mit der Indienexpertin Dr. Baatz von OE1. Formatierung und Redigierung morgen! Sorry für die Textlänge, weil sehr komplexes Thema.
„Unter den vielen Lügenmächten, die auf der Welt wirksam sind, sind die Theologen eine der ersten“ (Ghandi).
Gotteszweifel gibt es in den ältesten philosophischen Texten, der hinduistischen „Rig-Veda“ (3500 Jahre alt), die mit den Worten endet:
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Danke!
„Die Götter kamen erst nach der Schöpfung dieser Welt. Wer weiß, woher sie geworden sind?.Der Aufseher dieser Welt weiß es, es sei denn, dass er es auch nicht weiß“
Spiritualität muss keinesfalls immer mit strafenden , persönlichen Göttern korrespondieren, wo einem der kollektive Schuldkomplex der Erbssünde eingebrannt wird. Menschen haben ein mehr oder weniger ausgeprägtes Bedürfnis auch nach Spiritualität, womit auch der Esoterikboom in einer zunehmend sekulareren Welt (Islam ausgenommen) zusammenhängt.
Nicht alles – auch die Liebe – ist immer rational fassbar.
Das in Worten nicht immer beschreibbare Gefühl, Teil eines unendlichen Universums zu sein, wenn man auf einem Berggipfel steht, oder am Meeresstrand beim immer gleichen Rhythmus der Wellen auf das unendliche Meer blickt. Man findet viele Gelegenheiten, um auch spirituellen Bedürfnissen Raum zu geben. Nicht bedarf es dazu unbedingt eines religiösen Glaubens, um spirituelle Gefühle zu empfinden und es ist auch schöner so.
Einstein zu seinem Glauben befragt:
Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden (kosmische Ordnung) offenbart, aber nicht an einen Gott, der sich mit den Schicksalen und Handlungen der Menschen abgibt.
Asiatische Religionen:
Indien/Hinduismus; China/Buddhismus, Daoismus, Konfuzianismus , wobei der Konfuzianismus keine Religion, sondern eine Staatsphilosophie mit ethnischen Regeln ist). Während der Studentenrevolution in China 1989 befand ich mich zufällig auf einer Chinareise und war verwundert, dass Studenten auf der Pekinger UNI – wir wurden von einer österreichischen Lektorin mit dem Taxi eingeschleust - im Gespräch mit uns vom Gedankengut des Konfuzius und Lao Tse eigentlich keine Ahnung hatten und der sichtbare westliche Materialismus offensichtlich die größte Anziehungskraft auf sie ausübte. Ihnen waren auch Begriffe, wie Individualismus, Menschenrechte Freiheit oder Demokratie völlig fremd. Obwohl ich bewusst geschlossene Fragen stellte, erhielt ich keine klaren Ja/Nein-Antworten.
BLICK ÜBER DEN TELLERAND DES EUROZENTRISMUS:
Was SOKRATES, PLATON und ARISTOTELES für die abendländische Philosophie bedeuteten, waren in Indien die VEDEN das älteste, über 5000-jährige oder (noch viel ältere?) Gedankengut der Welt, und die sich daraus ableitenden Denkrichtungen (Hinduismus, LAO TSE/ Tao Te King/Daoismus; I-GING, das Buch der Wandlungen , Buddha Siddharta Gauthama (Buddhismus) ; Konfuzianismus (Analekten /KONFUZIUS) für die asiatische Philosophie. In China gab es auch noch die Legalisten(HAN FEI TZU, MO TI) mit ihrer Überbetonung gesetzlicher Regelungen.
I) Prof. Dr. Hu Yong/Konfuzius (lecture & discussion – Chinaforum Graz):
KONFUZIUS: " Durch Bildung verschönert der Mensch sein eigenes Ich". Bildung ist ein Kernelement konfuzianischer Tradition.
In Österreich herrscht eine Bildungslethargie, in China eine vorbildliche Bildungseuphorie. Die westliche Welt darf China schon lange nicht mehr als die "Gelbe Gefahr" wahrnehmen, weil wir viel von der chinesischen Kultur lernen können und für beide, Europa und China, eine win-win Situation entstehen kann.
Damals (2011) fand gerade der Gegenbesuch des CHINESISCHEN PRÄSIDENTEN HU JINTAO in Österreich statt, nachdem unser Präsident Fischer 2010 China besuchte. HU JINTAO reist im Anschluss zum G20-Gipfel weiter, wo die Europa-Verschuldungskrise u.a. auf der Agenda steht. China wolle unter Bedingungen (Marktwirtschaftsstatus-Anerkennung,angemessene Beteiligung anderer und nicht an die große Glocke hängen der Menschenrechtsfragen) mit kolportierten 100 Mrd. € Europa vielleicht aus der Krise helfen (FT), jedoch bevorzugt durch europäische Firmenbeteiligungen. China hat ca. 800 Mrd. $ in ausländischen Firmenbeteiligungen und 3.200 Mrd. $ in Devisenreserven – großteils in USD (US-Treasurybills, etc..) denominiert – geparkt, nicht gerade erfreulich für China angesichts der gigantischen US-Verschuldung mit über 100% des BIP. Dies könnte massiv auf den Kurs drücken.Ein Link der China Daily über Hu-Besuch in Österreich: http://www.chinadaily.com.cn/china/2011huatg20summit/2011-11/05/content_14043689.htm Anhänger des hierarchischen Prinzips: "aristocrate ruler have the mandate of the heaven" !? The ruler should have a strong sense of state, duty and loyalty and respect is important.
Paternalismus. Legalismus, .........Mao has forbidden Confucianism, but today he is accepted again. But modern intellectuells are also criticicing cunfucianism, because his conservative philosphy prevents modernisation. Der Daoismus (LAO TSE) und der aus dem Hinduismus Indiens (Veden,Baghavatgita) vermutlich! abgeleitete Buddhismus (Basis Upanishaden). Beides sind Religionen infolge ihrer stark metaphysischen Elemente, auch wenn sie nicht an einen persönlichen Gott nach dem Muster der monotheistischen Religionen mit Wurzeln bei Zarathustra glauben.
Eine Reinkarnation (Wiedergeburtslehre) kennt nur der Hinduismus in Indien. Die Buddhisten wurden von Indien durch die Moslems zunehmend nach China vertrieben (in Indien gibt es nur mehr 0,8% Buddhisten!!).
Hinduismus („Veden“, „Baghavatgita“, „Upanischaden“):
Baghavatgita (=auch Ghandis Bibel) 2.Gesang 18 : "Vergänglich sind die Körper nur, der ewige Geist, der sie beseelt,ist ohne Ende, ohne Maß. Darum kämpfe wie ein Held...." - Den Platonismus/Griechenlands (Dualismus - sterblicher Körper, unsterbliche Seele) erkennt man darin wieder.
Das Kastenwesen ("4 Kasten" und die nicht mehr dazugehörigen "Unberührbaren") und Nirwana (= meditativer Zustand !! der nicht mehr Bedingtheit, also Durchbrechung des Kausalitätsprinzips) und Karma (gutes Karma infolge guter Taten verspricht höhere Wiedergeburt. Wiedergeburt wird aber trotzdem als Leid gesehen , daher der Eintritt in das Nirwana - kein Ort, sondern ein meditativer Zustand - bleibt höchstes Ziel ) gab es auch nur im Hinduismus, nicht jedoch im Buddhismus (ausg. indischen Buddhisten) oder Daoismus und natürlich schon gar nicht im Konfuzianismus.. KONFUZIUS (CA. 6.JH. V.CHR.) war SCHÜLER VON LAO TSE, hat aber nicht viel von ihm gehalten.
II) Prof. Yu Xiaofei/Buddhismus :
Der Daoismus wurde vom Volk eher geschätzt, weil er spirituelle
Bedürfnisse befriedigte, nicht das strenge Hierarchiesystem vertrat und auch die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) hervorbrachte. Ein wichtiges Buch ist das 3000 Jahre alte "I-Ging" (darin wird die Welt als etwas sich laufend Veränderndes interpretiert). Man spricht daher auch vom "Buch der Wandlungen" . Yin&Yang = treibende Kraft als ein antagonistisches Kräftepaar, das aber Neues hervorbringt ähnlich dem dialektischen Prinzip von These/Antithese ergibt Synthese bei uns in der Rethorik.
Im "Tao te King" ist das Gedankengut von Lao Tse (= Daoismus) verankert. Konfuzius wurde dagegen von den Herrschern geschätzt, weil mit seiner Lehre das aristokratische, hierarchische Prinzip legitimiert wird. Das Yin/Yang kommt immer wieder ins Ungleichgewicht und sucht dann wieder die Balance (= harmonische Mitte). Ich stelle mir das wie ein Pendel vor. Das Yin repräsentiert das weiblich Sanfte, das Yang das männlich Starke. In ihrer Vereinigung (Zeugung) wird neues Leben hervorgebracht.
Das Leben ist wie ein Kreis ohne Anfang und ohne Ende. Interessant ist YU'S THESE, dass v.a. im letzten Jahrtausend das
patriarchalische Prinzip - der Zenit des Patriarchalismus waren die
Kriege des 20. Jahrhunderts, eines der grausamsten - jetzt das Pendel wieder in Richtung Matriachalismus geht (Genderbewegung,
Feminismus,etc...), den es vor vielen tausend Jahren schon gegeben
haben soll. In der heutigen Dienstleistungsökonomie sind auch eher weibliche Qualitäten gefragt; z.B. die erste weibliche Rektorin der Grazer UNI (Christa Neubauer).....
Das 21.Jh. wird also wieder ein Übergang vom Patriarchalismus zum Matriachalismus!!!!. In Yu's Augen ist der Konfuzianismus auch nicht die beste Philosophie der Zukunft, denn Hierarchien repräsentieren das alte, patriachalische Prinzip. Er setzt mehr auf den Daoismus, weil er mehr der Demokratie und dem martriachalischen Prinzip Rechnung trägt. Die chinesische Kultur sei sehr komplex und daher auch tolerant in den Augen Yu's , so wurde auch der nicht in China entstandene Buddhismus in China angenommen und sogar sehr respektiert. Der indische Islamismus hat damals den Buddhismus aus Indien verdrängt, ihn also nicht respektiert.
Konfuzianismus = diesseitsorientiert, interessant ist nur das physische Leben (kein Wiedergeburtsglaube) ; Leben beginnt mit der Zeugung und hört auf mit dem Tod (Totenschein). Ein Vorher und Nachher gibt es nicht (= wissenschaftliche Sicht).
Daoismus = glaubt der Mensch an 2 Leben, nämlich
a) das physische, diesseitige
b) das jenseitige (Spiegelwelt)
Wenn wir im Diesseits sterben, hört das Leben noch nicht auf, so leben die Vorfahren im Jenseits weiter (nicht mit der Wiedergeburt zu verwechseln im Hinduismus). Buddhismus = hat bereits ähnlich dem Hinduismus den Reinkarnationsglauben . Man kann also später einmal vom Jenseits ins Diesseits wieder zurückkehren.
Der aus der indischen Kultur kommende Buddhismus und insb. Hinduismus strahlt eine gewisse Lebensmüdigkeit aus, weil man für das Jenseits lebt, was zu einer Verneinung des Lebens führt. Weil es so heiß in Indien ist, würden die Inder u.a. das Leben als solch ein Leid empfinden.Die Chinesen konzentrieren sich auf das Diesseits, weil für sie das Leben mit dem Tod für immer aufhört.
Der Buddhismus bietet das Nirwana an, denn mit der laufenden
Wiedergeburt hab ich immer wieder dieses leidvolle, heiße Leben ("40°C). Das Nirwana führt zum Erlöschen der Lebenskette, somit der höchste, erreichbare Zustand. Der Grund der Wiedergeburt wird in der zu starken ICH-Fixierung des Menschen gesehen (Kosmetik, Schönheitschirurgie, Hygienewahn, ...) . Durch Askese, wenig essen, bescheidenes Leben können wir uns von dieser Fixierung lösen. Wenn du die Wahrheit und das Wesen der Welt nicht verstehst,
musst du immer wieder geboren werden. Erst wer die Welt versteht, die Wahrheit versteht, kommt dem Nirwana nahe.
Bedingtheit-Beispiele (Kausalitätsprinzip):
Ein Auto wird erst dadurch ein Auto, weil sich all seine Bestandteile gegenseitig bedingen. Ein Tisch kann auch nur existieren, weil es eine Ursache, eine Bedingtheit gegeben hat.
Wenn wir die Bedingtheiten abschaffen, gibts das Auto und den Tisch
nicht mehr. Wenn daher die Ursachen wegfallen, gibts auch das Sein (=Existenz) nicht mehr. Was sollen wir daher tun, um nicht mehr geboren zu werden?
Den Weg der Meditation beschreiten, denn nur durch sie erleben wir die Entwesenheit des Lebens und den Eintritt der Erleuchtung. Den Buddhismus kann man nur in einem buddhistischen Kloster lernen, nicht durch europäischen Lifestyle-Buddhismus mit Räucherstäbchen. Besonders hevorgehoben hat Prof. Yu den österreichischen "Linguistic Turn"-Philosophen Wittgenstein, möglicherweise geht es um Erlebniswelten des nicht Aussprechbaren, ich habe es aber nicht ganz verstanden. Er sagt, dass diese Welt kein Wesen hat, sie sei „kosmische Harmonie“
III) Lecture von Frau Dr. Li Zhi / TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)
Sie wurde unter die 10 wichtigsten Frauen Chinas gereiht im "Top Ten outstanding females in 2010 in China". She is a student of the famous doctor Shi Xiao Mo in China.
Eigenfoto
Aus einem persönlichen Email mit Frau Dr.LiZhi:
The audience of your lecture in Graz/Austria (Konfuzius-Institute) was very impressed by your expert advice about TCM (acupuncture, herbal medicine, 4-seasons diät, Yin Yang - the principle of mutual complementary and how to attain harmony as a balance between Yin&Yang and its importance for the functioning of our immune system , etc...) and TRT (Trademark Registered Treaty) - products. Our current lifestyle is a health threat and therefore I admire the TCM, which turns our attention to prevent diseases and not only to cure deseases as in western countries. In the break, I spoke with you and you recommended me to press the so called "Nei-Ting Point" in acupuncture in order to lose weight ::)). Every day before I eat, I'm going to press the point between the 2nd. and 3rd. toe. I never thought, that it could work so easily. To date I have tried a lot of diets without lasting success. I also kept in mind the "He-Gu Point" between thumb and pointer finger to reduce pain and the "Thai-Chong Point" against high blood pressure and if ever I get bald to massage the head with Ingwer. I really enjoyed your lecture and I hope you'll come again to Graz
KONFUZIUS („ANALEKTEN“) :
6.Jh. v.Chr. Justizminister, Gelehrter und Praktiker, der durch die Lande zog („Analekten“):
Es ging ihm um die Schaffung einer „sozialen Ordnung“ (Li), wobei es ohne Ethik/Moral des Individuums beginnend mit der Erziehung im Elternhaus keine gerechte, soziale Ordnung geben kann. Das „Li“ ist die irdische Manifestation einer höheren, himmlischen, kosmischen Ordnung. In China kennt man nur die streng hierarchische, pyramidiale Ordnung. Der konfuzianische Fürst darf also kein Metternich-Typ sein, sondern muss ein liebenswürdiger, freundlicher, gerechter Mensch mit hohen moralischen Prinzipien sein, der die Arbeit und Wissenschaft liebt und den Luxus verachtet. Seine Weisheit soll so von oben nach unten fließen und er muss ein „edler Mensch“ (= Djün Dse) sein , der sein Volk zu leiten weiß. Infolge des hierarchischen Prinzips ist für Konfuzius zwar jeder Mensch gleichwertig, aber nicht gleich im Gegensatz zum Gleichheitsprinzip (Egalitè ) der Französischen Revolution.
KONFUZIUS traf LAO TSE (Taoismus-Begründer), welcher eher ein Mystiker war. Abfällig meinte er über Lao Tse, dass er nichts verstanden habe.Ethik ist nach Konfuzius jene Wissenschaft, die nach Verhaltensregeln für das Individuum sucht,um ein geordnetes, harmonisches Zusammenleben zwischen den Menschen zu ermöglichen.
Konfuzius war kein religiöser Denker, sondern ein Suchender nach dem Ideal der Gerechtigkeit. Ohne ethische Ordnung (innere Harmonie des Individuums) gibt es keine politische Ordnung (Harmonie der Gesamtheit). Ordnung ist nicht etwas Aufgezwungenes, sondern der Einklang und die Harmonie mit dem höheren, kosmischen Ordnungsprinzip.
Konfuzius/kleine Auswahl aus den “Analekten“:
„Der hohe Mensch liebt seinen Geist/Seele, der niedere seine Güter“ „Bevor du den Göttern dienst, strebe danach, zuerst deinen Mitmenschen zu dienen“. „Ein Mensch, der einen Fehler begeht und ihn nicht bereinigt, begeht einen weiteren Fehler“ „Wenn du einen Menschen triffst, der es würdig ist, mit ihm zu sprechen und du sprichst nicht mit ihm, hast du einen Menschen verloren.Wenn du einen Menschen triffst, der unwürdig eines Gespräches ist und du sprichst mit ihm, hast du deine Worte verloren und verschwendet.
Ein vernünftiger Mensch verliert niemals einen Menschen noch verschwendet er seine Worte“ „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer“ „Der Weg ist das Ziel“ „Die WAHRHEIT macht den Menschen klein, deshalb wird sie von so vielen
abgelehnt“ (oder verdrängt) „Tadle nicht die Fehler der anderen, tadle deine eigenen“
Was sagst du über den Tod? Konfuzius: „Wir wissen fast nichts über das Leben; wie können wir etwas über den Tod wissen“
Quellcode Seele/kosmisches Ordnungsprinzip:
„Das höchste menschliche Werk ist, den Schlüssel zu unserem moralischen Sein zu finden, der uns mit den Gesetzen des Universums vereint“ „Der hohe Mensch ist tolerant mit allen und nicht sektiererisch. Der niedere Mensch ist sektiererisch, aber er ist nicht tolerant“ „Wer in seinem Tun immer nur an seinen eigenen Vorteil denkt, der wird sich viele Feinde machen“ „Wer sich aus allem herausredet, den soll man verachten“ „Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen“ „Wer kleine Widrigkeiten nicht erträgt, verdirbt sich große Pläne“ (Ein bisschen Unrecht muss man ertragen lernen) „Wenn man etwas sagt, ohne daran zu glauben, so sage man es lieber nicht“ „Ist jemand in den Brunnen gefallen,wirf nicht noch Steine hinterher“ „Wird man gebraucht, erfüllt man seine Pflicht.Wird man nicht mehr gebraucht, zieht man sich zurück“(gilt für unsere Altpolitiker!) „Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück“ „Wir nicht lächeln kann, soll kein Geschäft eröffnen“ „Sind die Kinder klein, müssen wir ihnen helfen, Wurzeln zu fassen.Sind sie groß, müssen wir ihnen Flügel schenken“ „Wer selbst nichts taugt, sagt auch von anderen nichts Gutes“!!!!
DAOISMUS - STORY (LAO TSE/TAO-TE-KING):
Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart: Ein Bus voller Touristen steht vor den ägyptischen Pyramiden.Alle drängen sich aus dem Bus, zücken die Kameras, fotografieren wild drauf los und
werden dabei noch von den davor stehenden Kamelreitern belästigt, sofern man ihnen kein Trinkgeld gibt. Jeder steht jedem im Weg. Jedoch ein Fahrgast bleibt still im Bus sitzen und blickt gelassen beim Fenster hinaus.Verwundert wird er später von den anderen gefragt, warum er denn nicht fotografiere? Seine Antwort: "Weil ich mir die Pyramiden gleich hier und nicht erst zuhause ansehe" (Das buddhistische „Hier und Jetzt - Denken“ in eine Story verpackt).
DAO bedeutet, mit seinen Sinnen im hier und jetzt zu schwelgen, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft, wie wir das immer wieder tun. Nur durch die Fokusierung unserer Gedanken auf die Gegenwart wird unsere Seele ruhig. Der Mensch des DAO kennt keine Ungeduld. Überall, wo er sich befindet, ist er angekommen. Er steht im Einklang mit dem Fluss des Lebens.!!!!
LAO TSE:
"Folgt man dem goldenen Mittelweg, wird man in seinem Auftreten unangreifbar"
(I-Ging/Buch der Wandlungen):„Arbeite nicht des äußeren Erfolges, sondern nur der inneren Erfüllung wegen" (I Ging/Buch der Wandlungen) "Tue das, was deinem eigenen Wesen am ehesten entspricht" (I-Ging/Buch der Wandlungen+) „Der Weise ist in seinen Reden zwar scharf und deutlich, aber er beleidigt nicht; Er zeigt die Fehler auf, aber ohne zu verletzen“ (Lao Tse) „Wer sich an etwas klammert, verliert es“ (Lao Tse)
„Der Weise kennt sich selbst, aber er stellt sich nicht zur Schau“ (Lao Tse) „Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr“ (Lao Tse)
Ich habe mich viel mit philosophischen, auch fernöstlichen Themen befasst, bleibe jedoch immer wieder bei Nieztsche: "Werde, der du bist" hängen. Ich bin das jedenfalls nicht, was mir da die asiatische Tradition vorlebt. Auch wenn unser Blick in die Zukunft gerichtet sein muss und unser Leben in der Gegenwart stattfindet, ist unser "Selbst" ein Produkt der Vergangenheit vielleicht noch vermischt mit Zukunfstängsten. Die Vergangenheit hat unsere Emotionen epigenetisch geprägt und mein schönster Lebensabschnitt war die Studienzeit vor über 40 Jahren, dashalb bin ich jetzt wieder "Senior Student" geworden, reizvoll aber doch anders, als damals. "Neugierde" und die "Faszination über die Welt" ist die treibende und sinngebende Kraft in uns. Auch Leidenschaft und Sehnsucht ist wichtig. Ich denke, auch für eine Journalistin gilt das Zitat: "Nur dem Neugierigen öffnet sich die Welt" Da die Welt an sich keinen objektiven Sinn kennt, müssen wir als kognitiv sinnsuchende Wesen unserm Leben erst Sinn geben. Dieser offenbart sich in den "tausend Dingen, die auf unserem Weg liegen" (Lao Tse). Erst die "Neugierde" und ein "openminded sense" lässt uns diese Dinge erkennen auf dem Weg des Lebens, deshalb ist für Lao Tse auch der Weg das Ziel.
Wer - wie es uns die modernen Management-Lehren immer predigen - nur das Ziel vor Augen hat, übersieht dabei das Unmittelbare, was sich nah vor unseren Augen befindet. ZEN sagt bekanntlich dazu, wer ständig einem Ziel nachläuft, verpasst sein Leben im "Hier und Jetzt".
Die Sichtweise Lao Tse's , dass nur der , der kein Ziel mehr hat, "frei und offen für jedes" ist, ist in meinen Augen zwar richtig aber nicht kompatibel mit unserer westlichen Welt. Das westliche Denken ist ökonomisch vernunftorientiert (Zielvereinbarung, Soll/Ist-Vergleich ob Ziel erfüllt, Abweichungsanalyse), das asiatisch-indische ist (oder für den neuen, chinesischen Materialismus an der Ostküste war zumindest) emotionsorientiert.
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Indien - Bollywood - Hinduismus....Blockvorlesung mit Dr. Ursula Baatz/OE1-Journalistin u. Indienexpertin:
Indien ist völlig anders - langsam beginn ich mich mit der indischen Kultur näher zu beschäftigen, vielleicht planen wir schon nächstes Jahr meine heiß ersehnte Indienreise. 1) Bollywood (= Bombay + Hollywood) - neue moderne indische Filmästhetik http://www.youtube.com/watch?v=tdq3nIgmkt0&feature=related 2) Gayatri - Mantra (wichtigste und meist gesungene Mantra) http://www.youtube.com/watch?v=nDnamSM3Z3s 3)
Kurzbericht zur Baatz- Blockvorlesung:
Fr. Dr. Baatz/Wien ist OE1-Journalistin (Religionssendungen) und Indien-Expertin - sie lebt auch immer wieder dort - Hinduismus, Buddhismus. Ein paar Splitter aus der Vorlesung: Mit seinen über 1,2 Mrd. EW werden in Indien über 100 Sprachen - davon 23 Amtssprachen - gesprochen und es werden 15 verschiedene Schriften geschrieben. Verwundert war ich, dass es neben den 80% Hindus nur 0,8% Buddhisten in Indien, es gehört begrifflich nicht zum fernen Osten, nur China und Japan - wo der Buddhismus stärker zu Hause ist. In Indien starb der Buddhismus im 13./14.Jh. fast aus.
Die indischen Moslems (13%) sind im Gggs. zu den militanten Moslems des mittleren Ostens (Saudis, Iran, etc..) grs. nicht militant, sondern spirituell (=Suffismus), musisch und künstlerisch begabt (Suffiislam). Kein Land ist für einen Europäer infolge seiner Diversität so verwirrend, wie Indien, man denkt anders, nicht linear wie bei uns, sondern zyklisch ohne Anfang und Ende, ohne klare Identitätskriterien - bei uns ist ein Apfel ein Apfel und ein Nein ein Nein, etc.... aber noch lange nicht in Indien. Alles ist ein Geboren werden, Werden und Vergehen und wieder Geboren werden, es gibt keinen Anfang und kein Ende.
Unser Vernunftdenken ist teilweise von so starken Emotionsblockaden geprägt, dass wir die Traum-und Symbolsprache zunächst nicht empfinden und emotional deuten können. Die Naivität von Bilddarstellungen darf nicht mit Primitivität oder Kitsch verwechselt werden, weil sie ganz bestimmte Emotionen auslösen sollen, die wir nicht verstehen. Zitiere eine Probe aus der Rigveda 10/129: "Weder Nichtsein noch Sein war damals, weder Tod noch Unsterblichkeit. Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt. Es gab kein unten und kein oben. Die Götter kamen erst nachher durch die Schöpfung der Welt...........und alles endet mit einer Frage: Der Schöpfer dieser Welt im höchsten Himmel, er allein weiß, es sei den dass auch er es nicht weiß......in allem steckt auch gleichzeitig wieder die Negation. Eine für uns schwer verständliche Sprach-Ästethik: (Eine anthroposophische Konstante scheint zu sein, dass je geheimnisvoller ein Text/bei Katholiken waren es früher die lateinischen Messen, umso heiliger ähnlich bei Naturheilmittel, je bitterer umso mehr Heilkraft - möglicherweise wirken Placeboeffekte).
Puja (tsch) = Feuer-und Räucherstäbchenrituale (auch Arati). Rein/Unreinkonzept gibst in unserer Religion nicht. Frau Baatz erzählte, wie sie im Zug unabsichtlich bei einer Frau aus einer Brahmanenfamilie anstreifte, eine Katastrophe, weil diese Dame dann wieder aufwändige Reinigungsrituale machen muss. Ich erinnere mich an Bali, wo es menstruierenden Frauen verboten ist, einen Tempel zu betreten, weil sie dann "unrein" sind und aufwändige Reinigungsrituale im Tempel wären wieder erforderlich. FRAU = gehört dem Mann, ist nicht eigenständig. Der Ehemann wird von der Frau fast wie ein Gott verehrt. Die Frau muss sich bücken sich, um die Füße des Mannes zu berühren. Gesetzliche Verbesserungen (Gleichstellung der Frau) gibt es, wird aber kaum angewendet - schwache Justiz ohne law-inforcemen. Keine persönliche Freiheit und Witwen werden wie Aussätzige (unnütze Esser) behandelt. Man bringt sie auf große Feste und holt sie nie mehr ab. Keine Sozialversicherung. Keine Mindestpension. Frau Baatz, eine intime Kennerin Indiens bezeichnet den Status der Frau im Vergleich zu den islamischen Ländern als noch viel schlechter.
Die Unberührbarkeit wurde bereit 1947 gesetzlich verboten, aber nicht eingehalten mit Ausnahmen bei der Prostitution. Dr. Bunrao Ambedher (1891 - 1956) war Unberührbarer (von jemanden finanziell unterstützt) und Vater der indischen Verfassung. Er hatte trotzdem größte Probleme und musste sein Büro verlassen. Witwenverbrennungen gibt es kaum mehr, dafür kommen viel häufiger die Mitgiftmorde vor. Die Frau fängt dann unfreiwillig mit ihrem Sari beim Kochen Feuer und verbrennt!!!. Der Mann kommt so zu einer neuen Frau mit neuer Mitgift (zB. neues Auto). Zwangsabtreibungen, wenn weibliche Nachkommen, weil sich viele Familien die teure Mitgift für ihre Töchter nicht leisten könnten.
Das beliebteste und auch von M.Ghandi immer wieder gelesene Werk, die Baghavatgita (=Erhabener Gesang) kurz Gita genannt (Reklamheftl!) war für mich schwer bis nicht verständlich - eine Traum- Bild-und Symbolsprache. Darin gehts um den Kampf zweier Fürstenfamilien, den Pandavas (verkörpern Himmel, Geist und das Gute) und die Kuravas (verkörpern Erde, Materie und das Böse). Gott Krishna, der menschgewordenen Avatar des Gottes Vishnu - die Götter hatten viele Avatare (=Stellvertreter) - wurde dabei immer wieder gefragt und beantwortete dabei höchste Fragen über Ethik, Gott, Seele, Welt. zB)Gita/2.Gesang 18 (vergänglicher Körper, ewiger Geist): Vergänglich sind die Körper nur, der ew'ge Geist, der sie beseelt, ist ohne Ende, ohne Maß, drum kämpfe unverzagt als Held. Wer meint, dass jemand sterben muss, wer glaubt es morde je ein Mann, der irrt: DER GEIST VERGEHT NIEMALS. Der Geist auch niemals töten kann. Nicht entsteht er, nicht vergeht er; wie er war, so bleibt er immer.
Indien kann auf die älteste Tradition der Welt ohne Kontinuitätsbruch (wie in China durch die Kulturrevolution Maos) verweisen und reicht 5000 Jahre oder viel weiter zurück, wir wissen es nicht. Die VEDEN (Heilige Schrift der Hindus) wurden mündlich weitertradiert in Brahmanenrezitationsschulen (Drill ohne Kreativität herrschte dort!), sodas man ihren Anfang nicht kennt, jedoch lässt man die vedische Periode mit 1750 v.Chr. beginnen. Die Rishis sind Autoren und Vedensänger. Im Laufe der Jahrhunderte gabs verschiedenste, hinduistische Traditionen von asketisch, klassisch, islamisch/hinduistisch gemischt bis zum modernen Hinduismus durch den Einfluß Europas (Englische Kolonialismus, West Indian Company; erst der Utilitarist Mill und andere begannen die Inder rassistisch zu betrachte. Die Folge waren Spannungen, aber erst 1947 die Unabhängigkeit. Dabei wurde jedoch Indien ins islamische West/Ost(heute Bangladesch)-Pakistan und hinduistische Indien geteilt. Die Turbanträger sind die Sikhs (rd. 2%) in Punjab. Im berühmten Amritsar-Tempel ließ Indira Ghandi auf Sikhs schießen und wurde dafür von ihrem Leibwächter, ein Sikhs, ermordet. Zwischen Hindus und Sikhs gabs immer Kämpfe.
Wichtige Schriften waren: I) Shruti II) Smirti = Epen a) (Mahabharata, Baghavadgita) b) Ramagana Puranas (Göttergeschichten) Sharastras (Gesetzestexte) Upanishaden (Geheimlehren) = daraus gingen die Buddhisten hervor. Mahabharata = Ethos; Schlacht zweier eingewanderter Arierfamilien. Wichtige Götter waren: Shiva ((Puranisch, Bhakti, Tantra/Shiva u.Shakti, linkshändige Tantra)*) Vishnu (Avatare = Vishna, Rame); Bhakti. Krisnamurti ist ein Guru, den die theosophische Gesellschaft als kommenden Messias erklärte :) Es gibt auch eine radikale Hinduistenminderheit (Hindutva) mit paramilitärischen Alliüren. Das Tantra war ein Ritual, wo man Verbotenes tat. Dazu gehörte auch der ritualisierte Sex, keine Befreiung der Frau sondern Objekt der Prostitution. Was Hinduismus genau ist, kann auf rund seiner Diversität und der Vielzahl von Sprachen, Rituale, Schriften, etc...nicht klar definiert werden. Im Hinduismus herrscht völlige Denkfreiheit, was die Götter betrifft und es gibt auch keine Missionierung oder Gemeinschaftspflicht, wie in der christl. Religionsausübung.
Die Arier aus dem vermutlich nördlichen Zentralasien wanderten nach Europa (indogerm. Sprache) und ein Zweig an den Ganges nach Indien ab 2000 v.Chr. ein. Parsen waren älteste Religion Indiens mit Zarathustra. Ihr Glaube an die Auferstehung und Himmel/Hölle und Monotheismus (Gott Mazda) wurde vermutlich später vom Christentum übernommen. Was medial nicht so bekannt ist, die Stellung der Frau ist in Indien noch viel schlimmer, als in den fundamental-arabischen Ländern. Das wichtigste Ritual ist das Feueropfer, welches angeblich auch die Grazer Buddhisten pflegen. Die Veden kannten das Kastensystem in der heutigen Ausprägung nicht, es dürfte sich spätest mit der Arier-Einwanderung (17.Jh.v.Chr.) zum Ganges langsam entwickelt haben, zunächst nur 2 stufig, die 1. Arier und die 2. Eingeborenen(Dashers). Oder vielleicht schon viel früher (Hinweise Ragveda 900v.Chr.) Später entwickelten sich 4 Kasten und die Parias (Unberührbaren), die zu keiner Kaste mehr und zum letzten Dreck der Gesellschaft gehören . Indien ist in meinen Augen keine Demokratie, weil sie menschenrechtliche Mindststandards nicht einmal einhält.
Dharma = Ordnung der Welt, kosmische Ordnungsprinzip (Mensch Teil davon). Karma (bedeutet ein fehlerfreies Ritual zu machen) = Wenn der Vater stirbt, ist der Sohn verpflichtet, ein genau vorgeschriebenes Totesritual zu machen, um dadurch dem Vater den Weg in das Jenseits zu stärken. Macht er das Ritual nicht fehlerfrei, dann ist das sehr schlimm und er steht dann unter einem schlechten Karma.
"gastfrei" = Der Gast wird göttlich behandelt, muss sich zuerst waschen und erhält Gewänder und 3 Tage alles gratis, aber danach nicht mehr. Erinnert mich an den Usus beim "Couchsurfing". Die Globalisierung und der westliche Einfluss verändert jedoch massiv die alten Traditionen. Die Wiedergeburtslehre (Reinkarnation) hat sich erst nach den Veden viel später entwickelt. Auf die Götternamen gehe ich wegen der Vielzahl hier nicht näher , nach der nächsten Blockvorlesung gibts Ergänzung : Buddhidmus, ZEN-Buddhismus. Vielarmigen Darstellungen von Figuren sollen die Anzahl der Fähigkeiten zum Ausdruck bringen. Die Brahmanen (Priester mit dem geheimen Ritualwissen) sind übrigens Vegetarier
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Hier alles noch einmal im Detail:
Indien ist völlig anders (Hinduismus, Buddhismus) Dr.. Baatz-VO (OE1-Journalistin Religion und Indienexpertin)/ Arte-Buddhismus Links/(Küng)/Persönliche Siddharta (=Buddha)
Indien ist völlig anders !!! (Hinduismus, Buddhismus) Langsam beginne ich mich mit der indischen Kultur näher zu beschäftigen, vielleicht planen wir schon nächstes Jahr meine heiß ersehnte Indienreise. SORRY - aus Zeitgründen ist Nachfolgendes nicht korrigiert und besser geordnet.
1) Bollywood (= Bombay + Hollywood) - neue moderne indische Filmästhetik http://www.youtube.com/watch?v=tdq3nIgmkt0&feature=related 2) Gayatri - Mantra (wichtigste und meist gesungene Mantra) http://www.youtube.com/watch?v=nDnamSM3Z3s 3) Kurzbericht zur Baatz- Blockvorlesung Fr. Dr. Baatz/Wien ist OE1-Journalistin (Religionssendungen) und Indien-Expertin - sie lebt auch immer wieder dort - Hinduismus, Buddhismus. Ein paar Splitter aus der Vorlesung: Mit seinen rd. 1,2 Mrd. EW werden in Indien über 100 Sprachen - davon 23 Amtssprachen - gesprochen und es werden 15 verschiedene Schriften geschrieben. Verwundert war ich, dass neben den 80% Hindus nur 0,8% Buddhisten in Indien leben. Es gehört begrifflich nicht zum fernen Osten, nur China und Japan - wo der Buddhismus stärker zu Hause ist. In Indien starb der Buddhismus im 13./14.Jh. fast aus.
Als britische Kolonie wurde Indien 1947 in die Unabhängigkeit entlassen, wobei es gegen den Willen M.Ghandis zur Teilung Indiens verbunden mit 1 bis 2 Millionen Todesopfern in ein moslemisches Ost/Westpakistan und hinduistisches Indien mit Minderheiten, wie den Sikhs, etc...kam. Ostpakistan nennt sich heute Bangladesch infolge ebenfalls Spannungen mit Westpakistan. Wirtschaftlich zählt Indien zu den aufstrebenden BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Die indischen Moslems (13%) sind im Gggs. zu den militanten Moslems des mittleren Ostens (Saudis, Iran, etc..) grs. nicht militant, sondern spirituell (=Suffismus), musisch und künstlerisch begabt (Suffiislam). Kein Land ist für einen Europäer infolge seiner Diversität so verwirrend, wie Indien, man denkt anders, nicht linear wie bei uns, sondern zyklisch ohne Anfang und Ende, ohne klare Identitätskriterien - bei uns ist ein Apfel ein Apfel und ein Nein ein Nein, etc.... aber noch lange nicht in Indien. Alles ist ein Geboren werden, Werden und Vergehen und wieder Geboren werden, es gibt keinen Anfang und kein Ende. Unser Vernunftdenken ist teilweise von so starken Emotionsblockaden geprägt, dass wir die Traum-und Symbolsprache zunächst nicht empfinden und emotional deuten können. Die Naivität von Bilddarstellungen darf nicht mit Primitivität oder Kitsch verwechselt werden, weil sie ganz bestimmte Emotionen auslösen sollen, die wir nicht verstehen. Zitiere eine Probe aus der (arischen) Rigveda 10/129 ca. 1200 v.Chr.): Weder Nichtsein noch Sein war damals, weder Tod noch Unsterblichkeit. Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt. Es gab kein unten und kein oben. Die Götter kamen erst nachher durch die Schöpfung der Welt...........und alles endet mit einer Frage: Der Schöpfer dieser Welt im höchsten Himmel, er allein weiß, es sei den dass auch er es nicht weiß......in allem steckt auch gleichzeitig wieder die Negation. Eine für uns schwer verständliche Sprach-Ästethik: (Eine anthroposophische Konstante scheint zu sein, dass je geheimnisvoller ein Text/bei Katholiken waren es früher die lateinischen Messen, umso heiliger ähnlich bei Naturheilmittel, je bitterer umso mehr Heilkraft - möglicherweise wirken Placeboeffekte). Puja (tsch) = Feuer-und Räucherstäbchenrituale (auch Arati). Rein/Unreinkonzept gibst in unserer Religion nicht. Frau Baatz erzählte, wie sie im Zug unabsichtlich bei einer Frau aus einer Brahmanenfamilie anstreifte, eine Katastrophe, weil diese Dame dann wieder aufwändige Reinigungsrituale machen muss. Ich erinnere mich an Bali, wo es menstruierenden Frauen verboten ist, einen Tempel zu betreten, weil sie dann "unrein" sind und aufwändige Reinigungsrituale im Tempel wären wieder erforderlich. FRAU = gehört dem Mann, ist nicht eigenständig. Der Ehemann wird von der Frau fast wie ein Gott verehrt. Die Frau muss sich bücken , um die Füße des Mannes zu berühren. Gesetzliche Verbesserungen (Gleichstellung der Frau) gibt es, wird aber kaum angewendet - schwache Justiz ohne law-inforcement. Keine persönliche Freiheit und Witwen werden wie Aussätzige (unnütze Esser) behandelt. Man bringt sie auf große Feste und holt sie nie mehr ab. Keine Sozialversicherung. Keine Mindestpension. Frau Baatz, eine intime Kennerin Indiens bezeichnet den Status der Frau im Vergleich zu den islamischen Ländern als noch viel schlechter. Die Unberührbarkeit wurde bereit 1947 gesetzlich verboten, aber nicht eingehalten mit Ausnahmen bei der Prostitution. Dr. Bunrao Ambedher (1891 - 1956) war Unberührbarer (von jemanden finanziell unterstützt) und Vater der indischen Verfassung. Er hatte trotzdem größte Probleme und musste sein Büro verlassen. Witwenverbrennungen gibt es kaum mehr, dafür kommen viel häufiger die Mitgiftmorde vor. Die Frau fängt dann unfreiwillig mit ihrem Sari beim Kochen Feuer und verbrennt. Der Mann kommt so zu einer neuen Frau mit neuer Mitgift (zB. neues Auto). Zwangsabtreibungen, wenn weibliche Nachkommen, weil sich viele Familien die teure Mitgift für ihre Töchter nicht leisten könnten. Das beliebteste und auch von M.Ghandi immer wieder gelesene Werk, die Baghavatgita (=Erhabener Gesang) kurz Gita genannt (Reklamheftl!) war für mich schwer bis nicht verständlich - eine Traum- Bild-und Symbolsprache. Darin gehts um den Kampf zweier Fürstenfamilien, den Pandavas (verkörpern Himmel, Geist und das Gute) und die Kuravas (verkörpern Erde, Materie und das Böse). Gott Krishna, der menschgewordenen Avatar des Gottes Vishnu - die Götter hatten viele Avatare (=Stellvertreter) - wurde dabei immer wieder gefragt und beantwortete dabei höchste Fragen über Ethik, Gott, Seele, Welt. zB)Gita/2.Gesang 18 (vergänglicher Körper, ewiger Geist): Vergänglich sind die Körper nur, der ew'ge Geist, der sie beseelt, ist ohne Ende, ohne Maß, drum kämpfe unverzagt als Held. Wer meint, dass jemand sterben muss, wer glaubt es morde je ein Mann, der irrt: DER GEIST VERGEHT NIEMALS. Der Geist auch niemals töten kann. Nicht entsteht er, nicht vergeht er; wie er war, so bleibt er immer. Indien kann auf die älteste Tradition der Welt ohne Kontinuitätsbruch (im GGs. zu China durch die Kulturrevolution Maos) verweisen und reicht 5000 Jahre oder viel weiter zurück, wir wissen es nicht. Die VEDEN (Heilige Schrift der Hindus) wurden mündlich weitertradiert in Brahmanenrezitationsschulen (Drill ohne Kreativität herrschte dort!), so das man ihren Anfang nicht kennt, jedoch lässt man die vedische Periode mit 1750 v.Chr. beginnen. Die Rishis sind Autoren und Vedensänger. Im Laufe der Jahrhunderte gabs verschiedenste, hinduistische Traditionen von asketisch, klassisch, islamisch/hinduistisch gemischt bis zum modernen Hinduismus durch den Einfluß Europas (Englische Kolonialismus, West Indian Company; erst der Utilitarist Mill und andere begannen die Inder rassistisch zu betrachte. Die Folge waren Spannungen, aber erst 1947 die Unabhängigkeit. Dabei wurde jedoch Indien ins islamische West/Ost(heute Bangladesch)-Pakistan und hinduistische Indien geteilt. Die Turbanträger sind die Sikhs (rd. 2%) in Punjab. Im berühmten Amritsar-Tempel ließ Indira Ghandi auf Sikhs schießen und wurde dafür von ihrem Leibwächter, ein Sikhs, ermordet. Zwischen Hindus und Sikhs gabs immner Kämpfe. Wichtige Schriften waren: I) Shruti = Veden und Upanishaden (davon wichtigster Teil 700 strophige Baghavatgita) II) Smirti = Epen a) (Mahabharata, Baghavadgita) b) Ramagana Puranas (Göttergeschichten) Sharastras (Gesetzestexte) Upanishaden 700 v.Chr.(Geheimlehren) = daraus gingen die Buddhisten hervor. Mahabharata = Ethos; Schlacht zweier eingewanderter Arierfamilien. Wichtige Götter (mit unzähligen Avataren) waren: Shiva ((Puranisch, Bhakti, Tantra/Shiva u.Shakti, linkshändige Tantra)*) Vishnu (Avatare = Vishna, Rame); Bhakti. Es gibt auch eine radikale Hinduistenminderheit (Hindutva) mit paramilitärischen Alliüren. Das linkshändigeTantra war ein Ritual, wo man Verbotenes tat. Dazu gehörte auch der ritualisierte Sex, keine Befreing der Frau sondern Objekt der Prostitution. Was Hinduismus genau ist, kann auf Grund seiner Diversität und der Vielzahl von Sprachen, Rituale, Schriften, etc...nicht klar definiert werden. Im Hinduismus herrscht völlige Denkfreiheit, was die Götter betrifft und es gibt auch keine Missionierung oder Gemeinschaftspflicht, wie in der christl. Religionsausübung.
Die Arier, vermutlich aus dem nördlichen Zentralasien stammend, wanderten nach Europa (indogerm. Sprache) und ein Zweig an den Ganges nach Indien ab 2000 v.Chr. ein und waren zunächst vermutlich Nomaden. Sie behandelten die dortigen Eingeborenen (Drawiden) als Unterrasse. In der Nazizeit erblickte man in den Ariern das mystifizierte Urvolk als eine indogermanische Herrenrasse. Nichtarische Völker waren als minderwertige Rassen zu unterwerfen oder auszulöschen (Holocaust), die Nürnberger Rassengesetze verlangten Blutreinheit, Ariernachweis, Ahnenpass. Das linksgedrehte Hackenkreuz als arisches Sonnengott- Symbol verwendete auch Hitler, nur rechtsgedreht.
Viele mir suspekten Theosophen glauben auch, dass der Ursprung der Arier in Platons Atlantis zu finden gewesen wäre. Eine bekannte Theosophin Blavatsky entwickelte eine "Wurzelrassentheorie" mit Ober-und Unterrassen . Steiner-Schule hat auch angeblich teisophische Elemente übernommen. Darwin wurde damit völlig fehlinterpretiert. Parsen (mit König/Gott Zarathustra) waren die älteste Religion Indiens . Ihr Glaube an die Auferstehung und Himmel/Hölle und Gut/Bösedenken wurde vermutlich später vom Christentum übernommen. Auch der Monotheismus, den sie als erste hatten. Ihr Gott war Ahura-Mazda und man vertrat ein dualistisches Weltbild (unsterblicher Geist/Seele; sterblicher Körper). Die Sklavenhaltung lehnten sie ab. Sokrates und andere griechische Philosphen wurden über Schriften stark vom Zarathustrismus beeinflusst. Sie praktizierten auch den Wunderglauben. Das Feuer (Feueropfer) war höchstes Symbol. Götzenverehrung wurde verboten. Das Feueropferritual pflegen angeblich auch die Grazer Buddhisten. Was medial nicht so bekannt ist, die Stellung der Frau ist in Indien noch viel schlimmer, als in den fundamental-arabischen Ländern. Die Veden kannten das Kastensystem in der heutigen Ausprägung nicht, es dürfte sich spätest mit der Arier-Einwanderung (17.Jh.n.Chr.) zu Ganges langsam entwickelt haben, zunächst nur 2 stufig, die 1. Arier und die 2. Eingeborenen(Dashers). Oder vielleicht schon viel früher (Hinweise Ragveda 900v.Chr.) Später entwickelten sich 4 Kasten und die Parias (Unberührbaren), die zu keiner Kaste mehr und zum letzten Dreck der Gesellschaft gehören . Dharma = Ordnung der Welt, kosmische Ordnungsprinzip (Mensch Teil davon). Karma ( fehlerfreies Ritual) = Wenn der Vater stirbt, ist der Sohn verpflichtet, ein genau vorgeschriebenes Totesritual zu machen, um dadurch dem Vater den Weg in das Jenseits zu stärken.
Macht er das Ritual: nicht fehlerfrei, dann ist das sehr schlimm und er steht dann unter einem schlechten Karma. "gastfrei" = Der Gast wird göttlich behandelt, muss sich zuerst waschen und erhält Gewänder und 3 Tage alles gratis, aber danach nicht mehr. Yoga = Bereits in den Upanishaden erwähnt verfolgt es durch meditative an/Entspannungs- und Atemtechniken eine fokusierung der Seele und des Geistes auf Gott, um mit ihm eins zu werden. Das moderne, westliche Yoga hat aber mit Religion nichts zu tun und bei der Verwestlichung der indischen Kultur spricht man auch vom "Pizzaeffekt" (die Teigfladen armer sizilianischer Bauern wurden erst durch ausgewanderte Italiener in den USA durch Tomatensauce, Gemüse, Schinken, Käse, etc.. verfeinert und bei Heimatbesuchen nach Italien importiert) Die Globalisierung und der westliche Einfluss verändert jedoch massiv die alten Traditionen. Die Wiedergeburtslehre (Reinkarnation) hat sich erst nach den Veden viel später entwickelt. Auf die Götternamen gehe ich wegen der Vielzahl hier nicht näher ein. Vielarmigen Darstellungen von Figuren sollen die Anzahl der Fähigkeiten zum Ausdruck bringen. Die Brahmanen (Priester mit dem geheimen Ritualwissen) sind übrigens Vegetarier.
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BUDDHISMUS: Das Wort Buddhismus ist eine westliche Erfindung und tauchte erstmals 1830 in der Enzyklopädia Britannia auf. Manche glaubten, Buddha sei ein Avatar Vishnus.
Schopenhauer - las die Upanishaden -. verwechselte überhaupt den Buddhismus mit dem Hinduismus ("Welt als Wille und Vorstellung"). Für ihn war das Leben von einem "triebgesteuerten Willen" gelenkt. Nicht zufällig beschäftigte sich auch Sigmund Freud, der (angebliche) Entdecker des Unbewussten, mit Schopenhauer und auch mit Nietzsche. Die Vernunft ist im Gegensatz zu den Trieben und des Unbewussten im Menschen ein nur sehr zartes Plänzchen und für Freud war der Mensch nicht mehr Herr im eigenen Haus, sondern von seinem Unbewussten getrieben und gesteuert. Hier knüpft auch die moderne Hirnforschung an. Der Filmschauspieler Richard Gere hat bei ihm aufgetretene Depressionsphasen mit Hilfe buddhistischer Meditation angeblich in den Griff bekommen und wurde ein guter Freund Dalai Lhamas. Dass Dalai Lhama nicht nur ein charismatischer Führer war, zeigt ein nachstehendes, kritische Video (Folterungen, etc.unter seiner Führung noch in den 50er-Jahren) über ihn - er hatte gewiss auch schauspielerische Qualitäten. Wieweit aber durch chinesische Gegenpropaganda Verfälschungen vorliegen, kann ich nicht beurteilen. Kritische Sicht des tibetischen Buddhismus unter Dalai Lhama: Es gab auch Leibeigenschaft, Auspeitschungen, Verstümmelungen, Arme abschlagen und Augenausstechen. Das Klischee einer glücklichen, buddhistischen Gesellschaft - wie von Dalai Lhama dargestellt -ist ein Mythos. http://www.youtube.com/watch?v=PEyGxEiZ1LE&feature=related Buddhismus/Arte in 5 Teilen (von Küng): http://www.youtube.com/watch?v=bwQmZ_sNo_E http://www.youtube.com/watch?v=BWGTf9fTfDA http://www.youtube.com/watch?v=fcJA27ElUIw http://www.youtube.com/watch?v=yx8iTq--iyU http://www.youtube.com/watch?v=R4TMX1a-OD0 http://www.youtube.com/watch?v=R4TMX1a-OD0
Die Gründung der "West Indian Company" (William Jones) und der britische Kolonialismus haben auch die Entwicklung der hinduistischen Traditionen (Religionswerkstätten) sehr beeinflusst und z.T. auch verwestlicht. In Java steht der größte, buddhistische Tempel Borobudur aus dem 8.Jh. beinhaltend 72 Stupas. Stupas (= Pagoden) weisen eine vielschichtige Symbolik auf und sind ursprünglich Reliquienhüter (Hauben über Reliquien von heiligen verbrannten Menschen, Knochenteile, etc...). Am Fundament beginnt eine Stupa mit 5 Stiegen (=Zuflucht zu Buddha), das Ungehen der Stupa ist Form der Verehrung, denn ohne Zeremonie sind sie leblos. Darüber wird die Erde und der 8-fache Pfad symbolisiert, dannach der Schirm als Symbol für Liebe und Mitgefühl und am Kopf die Mondsichel für Weisheit und der Mond als Symbol des Erwachens. Borobudur-Java Video: http://www.youtube.com/watch?v=txujqGtB_6g&feature=related This famous Buddhist temple, dating from the 8th and 9th centuries, is located in central Java. It was built in three tiers: a pyramidal base with five concentric square terraces, the trunk of a cone with three circular platforms and, at the top, a monumental stupa. The walls and balustrades are decorated with fine low reliefs, covering a total surface area of 2,500 m2. Around the circular platforms are 72 openwork stupas, each containing a statue of the Buddha. The monument was restored with UNESCO's help in the 1970s. Der Buddhismus leitet sich aus den Upanishaden ab und entstand ab ca. 500 v.Chr. in der Phase der asketischen Reformer. Eine Gegenraktion zum klassischen Hinduismus.
In der Zeit des Hellenismus (Alexander des Großen; Aristoteles, etc..) muss es einen regen Austausch zwischen griechischer und hinduistischer Philosophie gegeben haben, jedoch existiert kaum Schrifttum über indo-griechische Kultur (Problem Schriftquellenloch!). König Ashoka (3.Jh.v.Chr.) machte den Buddhismus zur Staatsreligion. Der asiatische Buddhismus hat eine völlig andere Denkungsart, als der eher rationalistisch westliche in Mode gekommene Meditationsbuddhismus. Nach Europa kommen die Gebildeten, die Elitejournalisten, dagegen in Asien gibt es unzählige Geister, typische Volksreligionen, Bastelstuben neuer Religionen. Für fast alle Religionen gilt, dass es immer eine a) Religion der Elite (Theologen, weiße Buddhisten) b) Religion des Volkes (ethnischer Buddhismus; Dorfpfarrer) gibt.
Zwischen europäischen und asiatischen Buddhisten gibts beinahe eine rassistische Trennung, sie reden miteinander kaum. Beim europäischen Buddhismus gibts a) jene, die Orientierung und Erwachen suchen, b) jene mit karmischer Orientierung (sie glauben an eine bessere Wiedergeburt durch sammeln von gutem Karma), c)die pragmatische Variante (die zu Buddha beten, dass sie reich oder gesund, etc.. werden) und die d) Lifestyle-Buddhisten (mit ihrem buddhistischen Einrichtungskitsch).
Ähnlich wie beim Glück kann man auch in der Meditation nichts erzwingen. Die Meditation hat viel stärkere, metaphysische Elemente, als ich es bisher für wahr gehalten habe, ist nicht im westlichen, jedoch im klassischen Sinn keine Technik, sondern eine Religion!!!. Die achtsame Atmung ist die Grundidee der buddhistischen Meditation. Statuen werden im Buddhismus erst durch Zeremonien wirksam, sonst gelten sie nichts.
Es geht nicht um rasche Meditationsergebnisse, sondern Meditation ist ein Prozess. Kultivierung und Pflege der Seele. Allerdings kennen die Buddhisten den Seelenbegriff nicht !!!. Die Bedingtheit ist das typische im Buddhismus, es gibt etwas nur, weil es auch das andere gibt. Das ich geboren werde, bedingt Eltern, dass ich lebe, bedingt Nahrungsaufnahme , ein Auto wird dadurch benützbar, weil sich jeder Bestandteil des Autos gegenseitig bedingt, etc...erst im Nirwana hört jegliche Bedingtheit auf.
Das Nirwana ist kein Ort, sondern der höchst erreichbare, meditative Zustand, wo man von nichts mehr "bedingt" wird. Typische für den Buddhismus: das bin nicht ich, das gehört nicht mir, das ist nicht mein .... Warum hat der Buddha einen Bauch? Als Repräsentanten der Wohlstandsgesellschaft können wir uns die Schreckliche Armut und das schreckliche Leid, das in diesen Ländern herrschte, nicht vorstellen. Ein wohlgenährter Mensch daher das größte, irdische Glück!!. Vergänglichkeit (Geboren werden, Werden, Vergehen, Tod, geboren werden,.........ewige Kreislauf des Lebens) Was ist eine Sekte und warum sollen die Christen keine Sekte sein? (Diskussion, auf die ich hier näher nicht eingehe) Die 3 Daseinsmerkmale: nicht Selbst (Anahta), Leidhaftigkeit (Dukkha), Vergänglichkeit (Annika) Alles auf der Welt ist vergänglich (geboren werden,werden, vergehen, geborenwerden, etc..), alles gibt es, weil es das andere auch gibt (eine Art Kausalität). Die 5 Khandas (Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, etc...) Dharma (=Lehre): a)buddhistisches: nicht die Regeln im Vordergrund, sondern die Einstellung, die Erfahrung, der Weg als Ziel, keine strenge soziale Ordnung,kein!!! Kastenwesen; trotzdem gibts auch hier gewisses kosmisches Prinzip. Soziale Rollen sind nicht religiös festgeschrieben. Jedoch in Indien, wo es nur 0,8% Buddhisten gibt (wegen klösterlicher Erstarrung fast ausgestorben, es waren nicht primär die Muslims schuld), gibst auch bei Ihnen das Kastenwesen. b) hinduistisches: kosmisches Ordnungsprinzip, daher auch strenge soziale Regeln;
Kastenwesen (4 Kasten und Unberührbaren) Es gibt über 100 verschiedene, buddhistische Denkschulen. Religionen sind in Indien Bastelstuben. Ich vermeide, weiter ins Detail zu gehen, es gibt noch die erweiterten 18 Daseinsfaktoren im Buddhismus (6 Elemente/dhatus und 12 Sinnfelder/avantanas).
Das tibetische Lebensrad hat große Symbolik: Im innersten Kreis (Radnarbe, wo im Daoismus das Nichts in der Mitte herrscht, damit das Rad funktioniert), sind die 3 Figuren der Verblendung, Begierde und Hass. In den weiteren 8 Kreissektoren die Götter (=auch vergänglich und werden wiedergeboren), streitenden Titanen, die Pretas (Geister), die 8 Höllen (4 heiße und 4 kalte), Die Tiere und Pflanzen und die Menschen, wobei die Menschen als einzige einen Notausgang (emergency exit) ins Nirwana haben, nicht zB. die Tiere.
Das westliche, kartesische Denken orientiert sich primär am Materiellen, Körperlichen, Angreigbaren. Die Welt wird wie mit einem Kameraauge aus der Distanz wahrgenommen. Das asiatische Denken nimmt die Welt durch alle Sinne gleich intensiv war, wichtig sind die Berührungen, die Emotionen können ebenso schmerzen, die bei uns immaterielle Welt steht hier im Vordergrund (Meditation, Spiritualität, etc..).
I) Was ist der Buddhismus (entgegen westlicher Klischees) nicht?
a) Das Wort Buddhismus stammt nicht von den Buddhisten, sondern ist eine westliche Erfindung entstanden im 19.Jh (Enzyklopädia Britannica)
b) Buddha ist auch kein Avatar (=Stellvertreter) von Gott Vishnu c) Nur eine Weltanschauung (dies meinten 90% der Studenten inklusive mir selbst bei der heutigen Blockvorlesung)
d) Nihilismus
e) Leben ist nur Leiden/dukkha (ist so zu verstehen, dass nicht alles Leben Leid ist, sondern nur diese Dinge im Leben, die wir als Schmerzen oder Leid empfinden/Geburt, Krankheit, Altern, Sterben, Trübsal, Kummer, Schmerz, nicht erlangen, was man begehrt, bekommen was man nicht begehrt zB. blöde Kollegen am Arbeitsplatz, etc..) Es gibt also neben diesen Leiden genauso viele Freuden, ein ewiges auf und ab. Die Lebensrealität war in Asien sehr hart und brutal, sodass wir westliche Wohlstandsmenschen in der großen Überzahl nicht wissen, was wirkliches Leid ist. (Kulturelle Konnotation beachten).
Mit der Auferstehung Jesu (auch nur transzendent nachvollziehbar, denn der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod/christlicher Auferstehungsglaube wäre zusammengebrochen, wäre Jesu nicht (von wem immer) aus dem Grab geraubt worden, sondern darinnen verwest - wäre ein starkes Gegenargument seiner (jüdischen) Feinde gewesen. Jesu geschah Unrecht, seine Geschichte fußt auf ein bei uns viel stärker herrschendes Gerechtigkeitsideal, als in asiatischen Ländern, wo Gerechtigkeit kein zentraler Wert sein soll.
f) Ethik ohne Religion
g) Nur Meditation ohne Ethik und Religion, wie es der Westen oft gerne sieht.
II) Was ist Buddhismus? Eine Religion!! auf Grund seines viel stärkeren, metaphysischen und transzendenten Elementes, als ich zunächst angenommen habe!!! Die Meditation ist ein technisches Hilfsmittel für transzendente Erfahrungen. Ein gesamtheitliche Lebensweise, ein komplexes Lebensmuster mit weltanschaulichen, religiösen, philosophischen und auch partriarchalischen Elementen - Frauen spielen kaum eine Rolle, auch ist noch keine Frau Buddha geworden. Der Buddhismus ist am schwersten zu erklären, weil man meditative Zustände schwer in Worten ausdrücken kann. Infolge stark metaphysischer Elemente ist die Bezeichnung des Buddhismus als Religion richtig. Jedoch hat jede Religion neben dem reflexiven, spirituellen Teil immer auch einen mehr oder weniger stark ausgeprägten politischen Teil in der Gesellschaft (Frage, wie weit Trennung zwischen Kirche und Staat). Viele Leute (Freidenker, etc..) wollten keine kirchliche Institution, die ihnen laufend hineinspuckt zB) Unfehlbarkeit des Papstes als Vertreter Gottes.
Religionen sind aber auch Bastelstuben und verändern sich laufend, das gilt besonders stark für Indien. Buddhismus leitet sich ab aus den Upanishaden, neben den Veden wichtigste, indische, heilige Schrift. Nirwana = Wer genug Karma gesammelt hat, kann ins Nirwana eintreten. das Nirwana ist kein Ort, sondern ein meditativer Zustand, denn nicht jeder erreichen kann vergleichbar zB. mit dem Glück, das man auch nicht erzwingen kann.
Durch die Gründung der "East Indian Company" (William Jones) wurde Indien später britische Kolonie bis zur Unabhängigkeit 1947, ein großer Erfolg Mahatma Ghandis.
Wann werde ich Buddhist? Wenn ich Zuflucht nehme zu Buddha (dem Erleuchteten) Wenn ich Zuflucht nehme zum Darma (=Lehre) Wenn ich Zuflucht nehme zur Sangha (= Gemeinschaft/ a) Mönche b) Laien (für sie gelten nicht die strengen Mönchsgesetze mit verschiedenen Ordinationsstufen) Die Rollenzwänge und Überregulierung des Gesellschaft der hinduistischen Tradition (weniger im Buddhismus) führten dazu, dass die Menschen in die innere Emigration (ähnlich wie der Biedermeiermensch bei uns) flüchteten. Dies führte in Asien zu dieser Medidationskultur, um trotz körperlichen Leids in transzendente Wohlfühglräume flüchten zu können.
Extremformen der Einsiedelei wurden zB. am Berg Athos (griech. orthodoxe Tradition) abgeschafft - so habe ich es einem persönlichen Gespräch mit Nussbaumer "Der Mönch in mir" vernommen, weil es zu psychischen Erkrankungen führte. Einsamkeit lässt Menschen depressiv werden. Am Berg Athos werden wiederum jeglicher religiöser Intellektualismus und auch theologische Universitäten abgelehnt.
Bodhi-Baum = jener Baum, unter dem Buddha bei seiner Erleuchtung saß! Bhavana-Meditation = Kultivierung von a) samatha (= Gelassenheit) und b) vipassana (= Einsicht und Differenzierungsfähigkeit). Es gibt die "4 göttlichen Verweilungen", nämlich a) metta (Mitgefühl), b) karuna (=Liebe), c) mudita (= Mitfreude) d) upekkha = (Gleichmut) Das Wichtigste ist die ACHTSAMKEIT (samma sati) - beginnt schon mit der bewussten Atmung, für einen Opernsänger bei uns ein "must". In diese Richtung geht auch die sog. "Einspitzigkeit des Geistes" (bei uns Gedankenfokusierung, damit die Psyche/Seele ruhig wird) versteht man die Fokussierung seelischer Energien, wodurch innere Sammlung entsteht. Meditationsformel: "Möge ich in Achtsamkeit und heiterer Gelassenheit durchs Leben gehen", etc..... Das höchste Ziel ist neben einer höheren Wiedergeburt (durch Sammeln eines guten Karmas) natürlich das Nirwana = Befreiung von jeglichem Verlangen. Ich persönlich würde buddhistische Meditation in einer Shopping-und Affluent-Sociey des Westens als Kultivierung innerer Werte verstehen, mehr kann man nicht verlangen.
1) Indien, Ursprung des Buddhismus mit heute zwischen 250 und 500 Mio. Gläubigen - es gibt keine genaueren Erhebungen - nach Christentum, Islam, Hinduismus die viertgrößte Religion.
2) Siddharta Gautama (= BUDDHA) (563 - 483 v.Chr. oder vermutlich Jh. später) Sohn eines nordindischen Fürsten (heute Nepal!) namens Shakya. Mit 29 Jahren ertrug er den Luxus nicht mehr und er verließ sein behütetes Zuhause und ging auf Wanderschaft ("Weg als Ziel"). Nach 6 Jahren Askese hatte er unter dem Bodhibaum das Erlebnis des Erwachens (Bodhi). War Urheber des Buddhismus. Hermann Hesse beschreibt in seinem Roman "Siddharta" die Wanderung Buddhas. Er wanderte lehrend durch Nordindien, bis er mit 80 Jahren starb und ins Nirwana (verlöschen ohne weitere Wiedergeburt) einging. Er gab die buddhistsische Lehre, das Dharma, weiter. Mit seinem Tod 483 ?? v.Chr. beginnt die buddh. Zeitrechnung, es kann auch 1 jahrhundert später gewesen sein.. Gutes wie schlechtes Karma erzeugt die Folge der Wiedergeburten, das Samsara. Höchstes Ziel des Buddhismus ist es, diesem Kreislauf zu entkommen, indem kein Karma mehr erzeugt wird – Handlungen hinterlassen dann keine Spuren mehr in der Welt. Im Buddhismus wird dies als Eingang ins Nirvana bezeichnet. Nirwana ist jener (meditative, geistige) Zustand, in dem es: keinen Hass (lobha) keine Gier (dosa) keine Verblendung (avijja) mehr gibt. Trotzdem ist das Nirwana sprachlich nicht fassbar, nicht klar definierbart und auch nicht Nichts und genuin nur durch Meditation erfassbar. Da steigen wir Westler schon aus. Bei den Buddhisten gibts keinen Schöpfergott und keinen letzten Grund.
3.)Buddhismusvarianten:
a) Mahayana-Buddhismus (Norden, Seidenstraße,...) "Große Fahrzeug", gemeint jene Richtung, wo Laien die gleiche Chance wie Mönche haben, das Ziel zu erreichen (=Nirwana). Unter dem Fahrzeug wird ein Floß verstanden vom einen zum anderen Ende des Ganges. Buddha wanderte nördlich des Ganges in Kapilavasten. Sein Vater will nicht, dass Buddha ein Asket wird, jedoch Siddharta Gautama (=Buddha) verließ als Junge heimlich den Palast und bei seinen "4 Ausfahrten" sah er erstmals einen Betler, Kranken, Toten und Mönche (= Waldasketen Sramanas). Weisheit = weiblich; Mitgefühl = männlich; Buddha selbst starb im 80.Lj. an einer Lebensmittelvergiftung.
Exkurs: Das Tetralema ist eine indische Logikform aus den Veden: 1) es gibt
2) es gibt nicht
3) sowohl als auch
4) weder noch
5) etwas komplett anderes, nicht vorstellbares, aber auch nicht Nichts zB) Geschmack des Weines, Gefühl meines Schmerzes
6) das Nichts b) Vajrayana (Tibet, Bhutan, Nepal, Mongolei,...auch Chan und ZEN-Buddhismus); Diamantenfähre; c) Theravada (südliche Buddhismus). Weg der Älteren. 4) Schriften des Buddhismus: Pali-Kanon !!! (älteste Schrift; Tipitaka/Dreikorb); Darin findet sich die Lebensgeschichte Buddhas. Vinaya-Pittaha (Ordensregeln) Sulta-Pitaha (Lehrreden Buddhas) Abhidhamma-Pittakai (Abhandlungen; Lehrreden) Zur leichteren Memorierbarkeit (es gab ja noch keinen Buchfruck) wurden Texte in Versformen abgefasst oder auch gesungen, wie bei der hinduistischen Baghavatgita (= erhabener Gesang) und in den Schulen eingedrillt. Sucht euch selbst das Licht. Kanonisierungskonzil lange nach Buddhas Tod. Es gab keine Buddhabilder, kamen erst viel später auf, daher weiß niemand, wie er wirklich aussah. Buddha-Symbole sind das Rad der Leere (ohne "h"), der Schirm, die Fußabdrücke, der Baum, der Thron, etc...
3 große Schulen:
a) Yoga cara
b) rathagarta garbha (natürlicher Buddha, sichtbar)
c) Trikaya-Lehre (transzendenter Buddha; nur meditierend sichtbar) Der Dalai Lhama (nirmana kaya)= Körper der Erscheinung ist wieder eine Spezialvariante des Buddhas. Es gibt eigene Testverfahren der Mönche auf der Suche des verkörperlichten Buddhas - Dalai Lhama war damals noch ein Kind. Jedenfalls ist Dalai Lhama kein Gott. 5) Lehre (Dharma): a) 4 edlen Wahrheiten (Erstens die Erkenntnis, dass das Leben von Leiden (dukkha) geprägt ist, zweitens die Erkenntnis, dass dieses Leiden durch Gier, Hass und Verblendung (Drei Geistesgifte) verursacht wird, drittens, dass das Leiden durch Beseitigung dieser Ursachen beendet werden kann und viertens, dass der Weg dahin über den
Achtfachen Pfad führt. Dharmachakra (Rad der Lehre) 8 Speichen des Rades verweisen auf den 8-fachen Pfad:
1)!! rechte Einsicht/panna...( zu sehen dass die Dinge vergänglich sind)
2) rechte Gesinnung...
3)!! rechte Rede/sila...(nicht lügen, kein unnützes Geschwätz, richtige Balance zwischen Reden und Scheigen)
4) rechtes Handeln
5) rechter Lebenserwerb ((niemanden zu schädigen,..)
6) rechtes Streben/samadhi...
7)!! rechte Achtsamkeit/
8) rechte Sammlung/samadhi......(Gedankenfokusierung, innere Sammlung, "Einspitzigkeit des Geistes"). Samsara = Nirwana Jedes Lebewessen unteliegt einem endlosen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt. Ziel des Buddhismus ist, aus diesem Kreislauf herauszutreten in den Zustand des Nirwanas. Bedingung = ethisches Verhalten Kultivierung der Tugenden (5 Silas) Versenkung (Samadhi) , Meditation Mitgefühl u.Weisheit (Prajna)
6)Buddhismus kennt grs. kein Kastenwesen! (ausg. Indien) Von den monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) unterscheidet der Buddhismus sich grundlegend. So kennt die buddhistische Lehre weder einen allmächtigen Gott noch eine ewige Seele. Die Nichtbeachtung des Kastensystems, unterscheidet ihn auch von Hinduismus und Brahmanismus, mit denen er andererseits die Karma-Lehre teilt. In deren Umfeld entstanden, wird er mitunter als eine Gegenbewegung zu den vedischen Glaubenssystemen Indiens betrachtet.
7) Ein zentraler Begriff im Buddhismus ist auch die Leere. Darunter ist aber kein Nihilismus zu verstehen, sondern das Autonome in mir, das nicht durch etwas andere wiederum bedingt wird, das aus sich heraus, quasi das Selbst (Anselm Grün spricht vom "göttlichen unantastbaren Raum in mir").
Im Daoismus ist es echt leer. Die Narbe eines Rades - das Nichts in der Mitte - ermöglicht erst, dass sich das Rad drehen kann. Im GGs. zum Daoismus gibts im Buddhismus keine Leere, weil jedes Ding immer wieder von einem anderen abhängt, bedingt ist, kausal ist. Was ist ein Auto = Die Summe von Teilen, die einander bedingen, dass das Auto betriebsbereit ist. In meinen Augen eine Nähe zu Platons Ideenphilosophie (2 Weltenlehre Platons). Der Leerebegriff ist für uns Westler kaum verstehbar, weil er etwas genuin aus der Meditation kommendes ist und in Wiklichkeit eine Fülle ist. (Leere ist Fülle). Die Leere (sunayata) ist etwas, dass nicht mehr von etwas anderem abhängig ist. Die Leere ist logisch nicht zu begreifen, denn es handelt sich um transzendente Verkörperungen, körperlose gestaltlose Körper, nur in der Meditation fassbar.
Pali-Kanon (älteste buddh. Schrift) = "Leer ist die Welt". Unsere Null!!! aus Indien kommend ist in diesem buddhistischen Reflexionskontext entstanden. Unser westliches Problem ist, dass wir beim Denken primär von materiellen Dingen, Körperlichem ausgehen. Dagegen für das asiatische denken ist das , was man nicht angreifen kann, zunächst wichtiger. Festzuhalten ist auch, dass alle theologischen Systeme Glaubenssache sind ohne objektive Beweise im wissenschaftlichen Sinn.
Die Trinitätslehre ist auch so ein Bastelstuben-Konstrukt im Christentum. Im 3.Jh.v.Chr. verbreitete der König Ashoka den Buddhismus . Der Buddhismus missionierte (genauso!) bis nach Athen und Alexandrien und entlang der Seidenstraße. Natürlich nicht mit dieser Militanz, wie die monotheistischen Religionen. Die Laien haben zunehmend mehr Gewicht gegenüber den Mönchen bekommen.
Wer ist ein Buddha? Avalokitashvara = in Tibet Guan Jin = in China Kannon = in Japan (nach ihm ist auch die Kamera benannt) De facto ist der Buddha eine männliche Erscheinung, seltene weibliche Buddhastatuen dürften in Zeiten des verbotenen Christentums eine Krypto-Marienverehrung gewesen sein. Ein Buddha ist weder ein Gott, noch ein Geist, noch ein Mensch. Er unterliegt durch sein Erwachen nicht mehr der Abhängigkeit, Bedingtheit. Siddharta war der 7. Buddha, der 8 Buddha wird glaube ich erst gesucht (=Zukunftsbuddha). Als Jurist würde ich sagen: Ein Wesen "sui generis", aber kein Gott. Wer mich sieht, sieht das Dharma, also auch transzendenten Status - somit Religion
Die Buddhas können sich auch vervielfältigen. In Indonesion war der Buddhismus im 13.Jh. sehr verbreitet, heute größtes, muslimisches Land. Der Mayana-Buddhismus spielt wichtige Rolle. Tantra = Begierde und auch weibliche Energien werden in die Spiritualität integriert. Beim Tantra-Sex in zB. Nepal ist sehr viel Missbrauch auch in Klöstern betrieben worden im Sinne von einer Umschreibung von Prostitution. Die "Bön-Religion" = entwickelte sich wieder als Gegenvariante zum Buddhismus. WESTEN (siehe genaueres im Internet) :
Die Theosophen haben eine wichtige Rolle dabei gespielt, das die Hindutraditionen nach Europa zu bringen und salonfähig zu machen.
Weiters die 68-Generation mit den Beatles, die viele Monate in Indien gelebt haben zur Inspiration.
Wichtige Namen: D.T. Suzuki, Nyantiloka, Nyanaponika, Ayya Khema, Dr.B.Ambedkar (Sozialengagement, indische Verfassung, konvertierte als Hinduist/Unberührbarer deswegen zum Buddhismus, wo es das Kastenwesen theoretisch nicht gab, in Indien praktisch trotzdem) Hank, Sarvodaya, Sivaraska, Roshi (=ZEN-Peacemaker), Arivaratne. Warum gibts in Indien nur mehr 0,8% Buddhisten (ca. 10 Mio. bei rd.1,2 Mrd. Einwohnern)?
o die buddhistischen Klöster wurden immer weltfremder und isolierten sich zu sehr vom Volk
o neue Rituale (Patarijali) wurden eingeführt, die auf Ablehnung stießen
o moslemische Invasion aus Persien, war aber kein Hauptgrund. Zeitgründen nicht mehr korrigiert und nicht systematisch geordnet.
Der Beitrag orientierte sich an Fr. Dr. Baatz (OE1-Journalistin f. Religionen, Indienexpertin und Autorin zahlreicher Bücher, Vorträge in Indien, etc..) Mein persönliches Resümee: Fr. Dr. Baatz hat eine höchst qualifiziert VO gehalten und ist v.a. eine Praktikerin mit unzähligen Indienreisen und Asienerfahrungen. Trotzdem habe ich den Buddhismus - weil nicht in diesem Kulturkreis aufgewachsen - nicht wirklich verstanden mangels meditativer Zugänge, die ich aber auch nicht vor habe. . Ich persönlich hab aus der in Romanform abgefassten Buddha-Biografie "Siddharta" (120 Sweiten) des Nobelpreisträgers Hermann Hesses - von Fr. Dr. Baatz leider nicht erwähnt - einen höheren Gewinn gehabt.
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Kritik an Monotheistischen Religionen:
(Christentum, Islam, Judentum)
Sie nehmen die Verantwortung für den Weltfrieden nicht wahr trotz ihrer gemeinsamen Wurzel als abrahamische Religion (zB. Nahostkonflikt, 30jähriger Krieg, etc…).
Die katholische Kirche hat die Idee des Urchristentums – ein Leben nach den Idealen der Bergpredigt (Toleranz, Barmherzigkeit, Gewaltlosigkeit, Solidaridät gegenüber den Armen, etc..) oft nicht gelebt und wie die Kirchengeschichte zeigt, die christliche Religion zur Legitimation der Macht hierarchischen organisierter gesellschaftlichen Elite (Adel, Klerus, Grundherren) missbraucht. In Lateinamerika wurden faschistische Regime (Pinochet, etc..auch Franco in Spanien) unterstützt und die Befreiungstheologie der Armen vom Vatikan bekämpft. Die Grundherren bedienten sich ihrer Leibeigenen, die wie Sklaven behandelt wurden. Auch die Bauern mussten Frondienste leisten. Wo blieb die christliche Nächstenliebe?.
Erst das „Zweite Vatikanische Konzil “ (Papst Johannes XXIII) 1962 mit seinem „Aggiornamento“ (=Heutigwerden)- schon längst in der Moderne des 20. Jahrhundert - hat den wirklichen Schlussstrich mit dem kirchlichen Mittelalter gezogen. Seinen Mitarbeitern musste Johannes der Bauernsohn er erst nahelegen, nicht dreimal vor ihm niederzuknien, weil einmal auch genüge.
Reaktionäre, kirchliche Kreise (Bischöfe, Kardinäle) stellen es heute schon wieder in Frage. Ich persönlich habe jedoch den Eindruck, dass den gleichen, fanatischen Dogmatismus, den Gläubige bisweilen an den Tag legen, auch Dawkins (Buch „Der Gotteswahn“) mit seinem Atheismus praktiziert . Für jene, die dem Glauben gegenüber der Vernunft den Vortritt lassen,schneidet die christliche Heilslehre noch immer am besten ab. Die BIBEL ist ein wahrer Fundus vieler ethischer Regeln gekleidet in Allegorien und Gleichnisse, eine Geschichtensammlung eines Jahrtausends vor Christus (AT) und danach (NT).Die 10 Gebote des Alten Testamentes (Zeit vor Jesus) wurden von Jesus in seiner Bergpredigt neu interpretiert und dabei sogar im Positiven radikalisiert. Matthäus (5/1-12) mit den „Seligpreisungen“ und Mt. 7,12 mit der „Goldenen Lebensregel“, wonach man die Menschen so behandeln solle, wie man selbst von ihnen behandelt werden möchte. Auch seine „Antithesen“ (Mt. 5, 22-48/Ich aber sage euch,….) klingen zwar schön, aber übertrieben und unrealistisch:
„Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die andere hin“ oder „Liebt eure Feinde wie eure Freunde“.
Man könnte darüber diskutieren, ob durch diese Radikalisierung des Gebotes der Nächstenliebe die Bergpredigt in der gesellschaftlichen Realität nicht unerfüllbar ist und damit den Menschen automatisch permanent zum Sünder macht, der auf Gottes Gnade angewiesen ist. Die Erbsünde, Erzeuger eines kollektiven Schuldkomplexes bei Gläubigen schlägt in dieselbe Kerbe.
Bei kritischer Beobachtung des Verhaltens unserer Amtskirche zu vielen Themen (Homosexualität, Stellung der Frau und Geschiedener, Toleranz, Barmherzigkeit, etc…) hat sie die Negation der Bergpredigt und der wunderschönen Idee des Urchristentums geschafft, meinte auch Gandhi.
Christliche Theologen sollten sich schleunigst vom Gedankengut eines AUGUSTINUS und auch frauenfeindlichen THOMAS VON AQUIN trennen, der unter einem religiösen Urwahn litt, nämlich der Angst des Mannes vor der Sexualität der Frau und die Frau als Missgriff der Natur betrachtete. Die Bibel ist eine Sammlung von aus über einem Jahrtausend meist mündlich überlieferten Geschichten und Allegorien mit jedoch eher im Neuen Testament wertvollen, ethischen Regeln. Das AT kennt noch teils archaische Regeln, wie „Aug um Aug, Zahn um Zahn“.
USA: Schulstreit, ob die darwinistische Evolutionslehre oder nur die christliche Schöpfungslehre (Kreationismus und seine modernisierte Form des „intelligent Designs“/siehe auch Schönborn in einem NY-Times Artikel) der Bibelanhänger/Evangelikalen in den Schulen unterrichtet werden darf trotz des verfassungsrechtlich geschützten Prinzips von der Trennung zwischen Kirche und Staat (VFGH-Urteil 1968).
Eine Großzahl (45% nach einer Gallup-Umfrage) von Evangelikalen in den USA (= Kreationisten) legen die Bibel wörtlich aus und glauben, dass die Welt entgegen anderer, wissenschaftlicher Erkenntnisse wirklich in 7 Tagen erschaffen wurde und nur 6000 Jahre (trotz Millionen Jahre alter Fossilfunde) alt ist. Alle Lebewesen seien gleichzeitig in der heutigen Form von Gott geschaffen worden, die Evolution und Abstammung des Menschen vom Affen wird geleugnet.
Sogar Präsident Bush hat sich bei den Kreationisten angebiedert, jedoch primär um Wählerstimmen zu fangen.
Auf meinem Facebook-Account verfolge ich auch immer die Talks von amerikanischen Freunden, ein inhaltsleerer jedoch kulturell interessanter Small-Talk, der - wenn der Tag auch noch so schlecht geendet hat - immer mit „we praise the lord“ endet und am Ende des Tages war somit alles wieder gut. Hirnwäsche pur!!
Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte sind keine Kinder der christl. Religionen, sondern ganz im Gegenteil im Kampf gegen die Privilegien der christliche (Klerus) und weltlichen Adels mit seiner Bluterbfolge entstanden!!!!!!.
Der Kampf um Demokratie und Menschenrechte wurde daher vom intellektuellen Bürgertum, Kaufleuten, Freimaureren, etc…geführt. Ein Ausfluss dieser Tatsache ist die strenge Trennung von Kirche und Staat in den modernen, demokratischen Verfassungen. Die Menschenrechte und nicht die Kirche sollen daher das Maß aller Dinge sein !!.
Der Kölner Kardinal Meissner ortet bei Biophysikern, Hirnforschern und Evolutionisten ein „atheistisches Gesindel“.
Papst Pius VI sprach von der „verabscheuungswürdigen Philosophie der Menschenrechte“.
Gerhard Bronner/Karbarettist und Vater vom Standard-Herausgeber zur Religion:
"Religion ist für Leute, die Krücken im Leben brauchen".
Mir half kein Gott, als ich vor den Nazis bis nach Israel flüchten musste. Auf der Flucht nachts über die Donau nach Rustschuck/Rumänien schwamm ich mit meinem Freund. Wir kamen in eine Strömung, mein Freund ertrank. Es war die Stunde im eisigen Fluss, in dem mir klar wurde, dass ich wirklich allein war. Kein Gott, kein Freund, kein Mensch niemand auf der Welt konnte mir helfen.
Islamismus in Europa:
Der Islam anekennt Jesus nur als Propheten ohne göttliche Eigenschaft. Die Religiosität der Christen wird immer seichter, weil sie ihre Spiritualität verloren haben, Traditionschristen, für die christlichen Feste reine Traditionsfeste geworden sind.
Dagegen wird die Religiosität der Moslems immer tiefer und von Trennung zwischen Kirche und Staat ist bei den Moslems immer weniger die Rede. Auffällig auch die Reislamisierung der Türkei unter Erdogan.
Im Iran herrscht überhaupt eine Theokratie.
Der Economist schrieb von der „Shortage of Essentials“ im Islam (keine Wissenschaftler, keine nahmhaften Schriftsteller, keine Menschenrechte, keine Nobelpreisträger, keine Frauenrechte, etc…) beim Islam, weil er die reinigende Wirkung der europäischen Aufklärung nicht durchgemacht hat und noch archaische Strukturen aufweist.
Die Deutschen und Österreicher haben die Türken geholt, weil sie als billige Arbeitskräfte halfen, das Land und den Wohlstand aufzubauen. Sie haben zum Deutschen Wirtschaftwunder beigetragen.Jetzt wollen sie auch davon was haben und dableiben und haben ihre Familien und Kultur mitgebracht. Es ist leider nicht gelungen, zu einer gemeinsamen Kultur des Miteinanders und
der Toleranz zu finden , wir schauen auch von oben auf sie herab. Damit haben wir sie in Parallelgesellschaften getrieben.
Ihnen ist aber auch vorzuwerfen, dass zu viele nicht bereit sind, unseren Menschenrechtskanon – insbesondere die Rechte der Frau – zu akzeptieren und zu respektieren. Berichte über Zwangsverheiratungen, Ehrenmorde, kein Bildungszugang für Frauen, etc. erreichen uns immer wieder bis zu Steinigungen in radikal fundamentalistischen, islamischen Staaten. Auch ihre Machokultur bei Jugendlichen wollen sie offensichtlich nicht ablegen.
Ob der „Arabische Frühling“ (seit Anfang 2011) , eine Revolution der Jugend, das Bild des Islams verbessert, kann ich nicht beurteilen. (Ich schrieb das vor 4 Jahren, aus heutiger Sicht ein klares NEIN) Bei meiner Marokkoreise im Februar 2011 wurde ein Reisebus mit Steinen beworfen, die Fensterscheiben zerbrachen. Ein Hass auf den Westen!!. In der Medina in Fes brach ein Tumult aus, wir mussten rennen.
Ein EU-Beitritt der Türkei infolge Erdogans Reislamisierungspolitik dürfte aus heutiger Sicht nicht mehr in Frage kommen.Solange sich der Islam nicht der Auseinandersetzung mit der Moderne stellt, ist er in der EU kompromisslos!! nicht willkommen. Warum unternehmen die vielen gemäßigten Moslems bei uns keine Anstrengungen, die Fundamentalisten und Hassprediger aus ihrer Gemeinschaft auszuschließen. Oder wollen sie das gar nicht?
Hans Küng: www.weltethos.org:
Seine Idee war die Schaffung eines gemeinsamen Weltethos, denn ohne Religionsfrieden sei kein Weltfrieden möglich. Er lehnte den päpstlichen Absolutismus mit seiner Unfehlbarkeit , autoritären und frauenfeindlichen Amtsstruktur ab und es wurde ihm als Theologen die „mission canonica“ (kirchl. Lehrbefugnis) vom Papst entzogen. Er fordert auch die Trennung Kirche/Staat.
Sein globaler Wertekanon baut auf die „Goldene Regel“ (Mt.7/12) auf, die fast allen Kulturen eigen ist („Was du nicht willst, was man die tu, das füg auch keinem anderen zu“). Daraus leiten sich weitere Grundwerte, wie nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, etc..ab. Weiter ausgebaut soll auch die Partnerschaft Ehe geachtet werden, Toleranz, Gewaltlosigkeit, Solidarität und Gleichberechtigung sind weitere Punkte.