Rohstoffmangel, Umweltkrise, Überbevölkerung: Der Club of Rome lag erschreckend richtig

Der Club of Rome ist eine internationale Denkfabrik, die 1972 mit dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ („The Limits to Growth“) weltweit bekannt wurde. In dieser Studie prognostizierten Wissenschaftler mithilfe von Computersimulationen, dass das anhaltende exponentielle Wachstum von Bevölkerung, Industrieproduktion und Ressourcenverbrauch innerhalb weniger Jahrzehnte zu gravierenden ökologischen und wirtschaftlichen Krisen führen würde.

Prognosen und Zeitrahmen:

- Die Studie warnte davor, dass bei einem „Weiter wie bisher“-Szenario die Belastungsgrenzen der Erde im 21. Jahrhundert überschritten würden.

- Konkret wurde für den Zeitraum zwischen 2020 und 2050 ein mögliches „Kippen“ der globalen Systeme prognostiziert – mit Folgen wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung, Nahrungsmittelkrisen und wirtschaftlichem Niedergang.

Was ist eingetreten?

- Viele der damals prognostizierten Entwicklungen sind heute sichtbar:

- Das globale Wirtschaftswachstum hält an, aber Umweltprobleme wie Klimawandel, Artensterben, Wasserknappheit und Bodendegradation nehmen zu.

- Die Weltbevölkerung ist weiter stark gewachsen, der Ressourcenverbrauch und die CO₂-Emissionen sind gestiegen.

- Es gibt bereits regionale Krisen durch Umweltzerstörung und Ressourcenmangel, aber ein globaler Kollaps, wie ihn einige Szenarien der Studie beschrieben, ist bisher nicht eingetreten.

- Zahlreiche unabhängige Analysen und Nachfolgestudien (z.B. von der Universität Melbourne 2014) zeigen, dass die realen Entwicklungen in vielen Bereichen (Ressourcenverbrauch, Umweltbelastung, Wirtschaftswachstum) den Modellkurven der „Grenzen des Wachstums“ tatsächlich erstaunlich nahekommen.

Der Club of Rome hat langfristige Szenarien entwickelt, die bis ins Jahr 2100 reichen. In einer aktuellen Studie werden zwei mögliche Zukunftsverläufe beschrieben, die sich aus den Entscheidungen und Entwicklungen rund um das Jahr 2025 ergeben könnten:

Szenario 1: „Too Little, Too Late“

- Politische Maßnahmen bleiben halbherzig.

- Soziale Ungleichheit nimmt zu, wirtschaftliche Interessen dominieren.

- Die globale Durchschnittstemperatur steigt bis 2100 um über 3 °C.

- Klimawandel gerät außer Kontrolle, Ressourcen werden übernutzt.

- Trotz Wirtschaftswachstum sinkt das individuelle Wohlbefinden.

- Institutionen verlieren Vertrauen, demokratische Prozesse geraten unter Druck.

Szenario 2: „The Giant Leap“

- Die Menschheit setzt fünf zentrale Hebel gleichzeitig in Bewegung:

- Armut bekämpfen durch Schuldenerlass und Bildungsoffensiven.

- Ungleichheit abbauen mit gerechter Steuerpolitik und globaler Grunddividende.

- Frauen stärken durch bessere Gesundheitsversorgung und faire Löhne.

- Ernährungssysteme umbauen mit weniger Fleischkonsum und nachhaltiger Landwirtschaft.

- Energiewende beschleunigen durch Investitionen in erneuerbare Technologien.

- Ergebnis: Eine lebenswertere, gerechtere und ökologisch nachhaltige Welt bis 2100.

Die Botschaft für 2025 ist also: Jetzt ist der Wendepunkt. Die Entscheidungen, die heute getroffen werden, bestimmen, ob wir in Richtung Kollaps oder Transformation steuern.

Fazit:

Der Club of Rome hat keine punktgenaue Vorhersage für ein bestimmtes Jahr gemacht, sondern Trends und Risiken für das 21. Jahrhundert aufgezeigt. Viele Warnungen haben sich als berechtigt erwiesen, auch wenn der globale Kollaps bislang ausgeblieben ist. Die Prognosen waren als Mahnung gedacht, rechtzeitig gegenzusteuern und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

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Jeff

Jeff bewertete diesen Eintrag 07.07.2025 19:17:25

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