Mein Land verreckt - langsam und hässlich

Mein Russland führt weiter Krieg, tötet, plündert und lügt – während ihm zu Hause die eigene Wirtschaft unter den Füßen wegfault. Nicht irgendwann. Nicht theoretisch. Sondern jetzt. In Echtzeit. Wochen, Monate – keine Jahre. Der Laden bricht zusammen, und das weiß hier im Kreml jeder, außer dem ich, der senile Despot der sich immer noch für den Zaren der Welt hält.

Der Wirtschaftsgipfel in Sankt Petersburg sollte Stärke zeigen – wurde aber zur unfreiwilligen Beerdigung erster Klasse. Zentralbank, Minister, Propagandisten: Alle mussten zugeben, was längst jeder Analyst sieht – Russlands Wirtschaft ist am Ende. Keine Märchen mehr. Keine Parolen. Nur noch nackte Angst vor dem Absturz.

Die Leute zahlen ihre Kredite nicht mehr. Die Unternehmen auch nicht. Weil sie es nicht können. Weil niemand es kann: Mit 21% Zinsen überleben. Wer heute in Russland Geld leiht, gräbt sich sein eigenes Grab. Über 12 Milliarden Dollar fauler Kredite haben sich bereits angehäuft. Und das ist erst der Anfang. Die Banken drehen den Geldhahn zu. Investitionen brechen weg. Wachstum stirbt. Die Luft wird dünn. Zwischen Januar und Februar schrumpfte das Unternehmenskreditvolumen um 19 Milliarden Dollar. Eine Lawine, die gerade erst ins Rollen kommt.

Selbst Russlands Banker schlagen öffentlich Alarm. Sie wissen, was kommt: Eine Pleite zieht die nächste mit, Firmen krachen reihenweise um – ein Domino der Verzweiflung. Und die Notenbank? Gefangen im eigenen Schlamassel. Senkt sie die Zinsen, explodiert die Inflation. Lässt sie sie hoch, erstickt alles. Totalschaden in Zeitlupe.

Es ist mein Werk – von Anfang an ein billiger Bluff. Nach dem Überfall auf die Ukraine habe ich Milliarden in die Taschen von Firmen und Familien gekippt, um den Schein von Normalität zu wahren. Doch der Rausch ist vorbei. Die Realität ist da. Und sie ist gnadenlos.

Die Sanktionen wirken. Der Westen kauft nicht mehr. China liefert keine Rettung, sondern kauft Russlands Rohstoffe für Spottpreise. Der Rest der Welt dreht sich weg. Niemand will den ewigen Paria anfassen.

Zurück bleibt ein Volk aus betäubten Konsumenten, die weniger essen, weniger kaufen, weniger leben – und trotzdem weiter kuschen. Die Banken stehen vor dem Infarkt. Entweder sie machen dicht und spielen nur noch Buchhaltung – oder der Staat frisst sie auf. Am Ende gehört alles dem Kreml. Oder es kommt zur Panik: Wenn die Masse begreift, was läuft, räumen sie die Konten leer, fliehen in Dollar. Dann macht der Staat die Schotten dicht. Und es gibt kein Zurück.

Russland steuert auf eine Katastrophe zu, schlimmer als 1998. Denn heute gibt es keine Rettung mehr. Keine Hilfe. Keine Partner. Nur Isolation, Armut und Krieg.

Das Ganze ist ein billiger Abklatsch von Venezuela. Nur dass Venezuela keine Atomwaffen hatte. In beiden Fällen regiert die gleiche Formel: Solange das Öl fließt, lebt das Regime. Wenn nicht, verreckt es. Venezuela wurde abgeschnitten. Russland verliert Stück für Stück. Preisdeckel, Rabatte, Marktverluste – der Verfall läuft. Und niemand wird ihn stoppen.

Ob die Russen deshalb verhungern? Wohl kaum. Sie werden weiter hungern, weiter verarmen, weiter schweigen. Weil Hunger in Russland keinen Aufstand macht. Weil dort seit Jahrhunderten Repression gezüchtet wird. Weil zu viele den Dreck fressen und noch danke sagen.

Die Vorstellung, dass der Russe irgendwann aufsteht, weil er nichts mehr zu essen hat, gehört ins Reich der Märchen. Dieses System fällt nicht von innen. Es fällt nur, wenn es gleichzeitig auf dem Schlachtfeld zerschmettert wird. Wirtschaftlicher Druck reicht nicht. Es braucht Angst. Schmerz. Niederlagen. Sichtbare. Harte. Immer wieder. Die Russen werden lernen: Ukraine bedeutet Gefahr. Leid. Verlust. Und dieser Reflex muss so tief brennen, dass er Generationen überdauert.

Quellen und Einordnung:

Die Angaben basieren auf aktuellen Berichten von Bloomberg, Analysen des russischen Instituts ACRA, offiziellen Zahlen der russischen Zentralbank sowie westlichen Wirtschaftsstudien. Thematisiert werden unter anderem steigende Kreditausfälle, der hohe Leitzins von 21 %, wachsende Unternehmenspleiten und die zunehmende Instabilität des russischen Bankensektors. Der Vergleich zur Wirtschaftskrise in Venezuela findet sich ebenfalls in internationalen Analysen. Alle Informationen stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen und wurden für diesen Beitrag zusammengefasst.

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