Horst #Seehofer und die #taz: Des Vollhorsts letzter Akt

Michael Lucan https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Horst_Seehofer_in_2017#/media/File:2017-09-16_Wiesn-Anstich,_Seehofer_0343.JPG

Stellen wir uns einen Augenblick vor: Im Spätsommer 2015, als die Migrationskrise ebenso auf dem Höhepunkt ihrer Eskalation war wie die kollektive Besoffenheit in der BRD, hätte Horst Seehofer als bayrischer Ministerpräsident allen rhetorischen Giftpfeilen der Merkel-treuen Relotiuspresse zum Trotz Grenzkontrollen gerichtlich durchgesetzt. Wer ein Asylbegehren stellt, wird abgewiesen. Nicht der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hätte die Drecksarbeit machen müssen, sondern die Bundespolizei, schlimmstenfalls mit Unterstützung der Bundeswehr.

Möglicherweise wäre die damals schon herrschende große Koalition aus CDU, CSU und SPD geplatzt, vielleicht hätten sich CDU und CSU sogar für eine Weile getrennt. Aber die Bundeskanzlerin hätte ein solches Erdbeben, trotz der ihr loyal ergebenen Medienwalze, keinesfalls überleben können. Am Ende wäre Angela Merkel weg gewesen, die Grenzen geschlossen und die beiden Unionsparteien wären sich ihrer Schicksalsgemeinschaft bewußt geworden und hätten wieder eine gemeinsame Fraktion gebildet

Nunja, gedroht hat er damit häufig, irgendwann war jedoch auch dem letzten klar, daß er seinen Ankündigungen keine Taten folgen lassen wird. Infolgedessen ist die CSU heute so schwach wie sie es wahrscheinlich nie in ihrer Geschichte war. Die Bundestagswahl 2017 wurde zur Katastrophe, 2018 verlor man auch die absolute Mehrheit im Landtag und für den einstigen CSU-Chef Seehofer ist klar, daß er jetzt noch eine Legislaturperiode als Bundesinnenminister tätig ist und dann in den Ruhestand geht. Wir sagen: Er soll gleich gehen.

taz.de https://taz.de/Die-taz-die-Polizei-und-der-Muell/!5696446/

Über die taz-Kolumne ist ausreichend diskutiert worden. Natürlich wäre die Reaktion anders ausgefallen, wenn ein solcher Schund in Bezug auf Asylbewerber bei COMPACT erschienen wäre, doch entscheidend ist was anderes: Einmal mehr hat Horst Seehofer eine große Fresse gehabt, einmal mehr hat er angekündigt, sich gegen die kulturmarxistische Hegemonie im Land zu wehren, einmal mehr ist nichts passiert als heiße Luft, woher sich auch der Name Heißluft-Horst ableitet.

Und wir meinen: Da ist es kein Wunder, daß die CSU von niemandem mehr für voll genommen wird. Wer gleichermaßen Opposition, aber auch staatstragende Regierungspartei sein will, der wird am Ende immer scheitern, denn eins geht nur. Und da muß man nach 15 Jahren Angela Merkel attestieren, daß das gesamte Desaster ihrer Politik, ob man die Eurorettung, die Energiewende oder die Asyl- und Einwanderungspolitik nimmt, nur durch den von Horst Seehofer verursachten desolaten Zustand der CSU möglich war. Die Zeiten, daß der Freistaat Bayern ein Machtfaktor in der Innenpolitik war und parallel dazu seine eigene Außenpolitik gemacht hat, scheinen vorbei. Und das ist auch für die ganze BRD nicht gut.

Eva und Hermann Feldreich

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