A propos "widerlich": ein Blick in die Geschichte der heimischen Politik

Edit: Ich habe mich dazu entschlossen, diesen Beitrag noch einmal zu überarbeiten. Mein Anliegen war und ist nicht, die Großparteien zu verurteilen oder für eine weitere Spaltung der politischen Lager zu sorgen. Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass - bei aller Kritik die gegenwärtig an der Identitären Bewegung geäußert wird - auch die Geschichte der großen Parteien keinesfalls frei von problematischen Entwicklungen war.

Ich bin kein Mann, der anderen ihre Schuld oder ihre Verfehlungen ewig nachträgt. Ich bin eher ein Mann, der sich für die Sache der Gerechtigkeit engagiert, und der dafür eintreten möchte, dass Beruhigung in die politische Debatte kommt und alle politischen Lager mit Wertschätzung und Mäßigung miteinander in den offenen Diskurs eintreten können. Die Menschenrechte sind dabei der notwendige kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die unterschiedlichen Lager und die politische Debatte in unserem Land erneut und fair verständigen sollten.

Gegenwärtig sind die Schlagzeilen ja voll von Kritik, Herabwürdigung und von entmenschlichenden Kommentaren gegenüber der friedlichen patriotischen Jugend in unserem Land. Sie wissen sicher welche Zeit wir wieder haben - genau: Vorwahlkampfzeit.

Und die Großparteien versuchen wieder einmal unter teils sogar juristisch fragwürdiger [Stichwort: Amtsgeheimnis] - Weise die politische Debatte zu dominieren.

Ich würde meinen: es ist Zeit innezuhalten. Denn auch die Geschichte der großen Parteien verfügt über hochproblematische Momente. Mit einer wechselseitigen verbalen Schlammschlacht ist daher, nach meinem Empfinden niemandem gedient. Vielmehr soll dieser Blogbeitrag eine kritische Retrospektive ermöglichen, die dem fairen Ausgleich statt der weiteren Polarisierung dienen soll

Ich darf ihnen gleich eines vorwegschicken: niemandem ist mit wechselseitigen Vorverurteilungen in unserem Land gedient. Unser Fokus muss daher zwingend auf einer neutralen Debatte liegen, die den Ausgleich durch Dialog herzustellen vermag..

Sowohl die SPÖ als auch die ÖVP haben nach dem zweiten Weltkrieg bekanntermaßen eine große Zahl an politisch vorbelasteten Personen in ihre Reihen aufgenommen. Diese Entwicklung, sollten wir neutral und sachlich ins Auge fassen.

Skurrilerweise, hatte selbst Bruno Kreisky eine als BSA (Bund sozialistischer AkademikerInnen) bezeichnete Organisation mit den Worten kritisiert, er wüsste nicht wofür eigentlich das "B" in der Abkürzung "BSA" stehe. Ich persönlich, finde es tatsächlich problematisch dass eine derartige Bezeichnung für eine Akademikerorganisation gewählt wurde.

Quelle: https://www.profil.at/home/zeitgeschichte-die-nazi-waschmaschine-102743

Die beiden Parteien haben Personen dieses Zuschnitts teils in Ministerämter gehoben, haben sie in den Nationalrat, den Bundesrat und andere Funktionen geholt.

Und heute weiß man davon offenbar nichts mehr. Und das ist ein großes Problem. Denn durch die fehlende Selbstkritik mit Blick auf die eigene Geschichte, trübt sich nach meiner Einschätzung auch der Fokus des Selbstbildes gerade in parteinahen Jugendorganisationen, die zu einer hochgradig problematischen Zuspitzung der politischen Rethorik auf Seiten des linken Lagers führt.

Kritik muss in alle Richtungen erlaubt sein. So funktioniert Demokratie. Den politischen Gegner aber rethorisch zu entmenschlichen, nur weil dieser ein konservatives Weltbild vertritt, ist weder der Sache dienlich, noch einem fairen und wertschätzende Diskurs im Geiste der Menschenrechte angemessen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren#%C3%96sterreich

Lassen Sie mich ein hochproblematisches Beispiel bringen: die ÖVP hat tatsächlich unter anderem einen ehemaligen NS-Funktionär und SS-Mann in ihre Reihen aufgenommen, gegen den bis heute (laut wikipedia) horrende Vorwürfe im Raum stehen - wobei manch Parteifunktionär offenbar bis heute keinerlei Kenntnis von der damaligen Aufnahme dieser Person in die eigene Partei zu besitzen scheint.

Zu den Schrecken und Vorwürfen gegen die betreffende Person, lesen Sie den entsprechenden Artikel auf Wikipedia. Ich will, um einen versöhnlichen Tonfall in diesem Blogbeitrag nicht zu verlieren, nicht näher auf die teils horrenden Vorwürfe eingehen.

(Quelle und weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Murer)

Wir sehen also: auch die großen und etablierten Parteien,haben in Wahrheit hochproblemastische und dringend aufzuarbeitende Momente in ihrer Parteigeschichte! Momente, die uns erschrecken. Momente, die den kritischen Beobachter erschaudern lassen.

Die Frage stellt sich: Will eine Partei mit solcher Vergangenheit, sich tatsächlich auf eine öffentliche Schlammschlacht mit einer bisher unbescholtenen, friedlichen einheimischen Jugendbewegung einlassen?

Ich denke nicht, dass dies zielführend wäre. Vielmehr sollte es eine gemeinsame Ablehnung entmenschlichender Praktiken geben, mit der dringenden Aufgabe und Gebotenheit gemeinsam mit allen sich politisch äußerenden Personen an einer besseren, faireren und gerechten Zukunft zu arbeiten, in der die fundamentalen Menschenrechte aller gewahrt und geschützt werden.

Zu dieser Gebotenheit würde auch gehören, eine freie, friedliche und unabhängige Jugendbewegung wie die IB nicht durch Vorverurteilungen zu diskreditieren, sondern sie als Bottom Up Bewegung zu verstehen, von einer Jugend, die gelernt hat gegenüber dem Unrecht nicht zu schweigen, sondern die Kritik daran friedlich in den gesamtgesllschaftlichen Diskurs einzubringen.

Ich denke dieser Weg, wäre ein heilsamer Weg. Ein Weg der dazu führt, dass keine Seite die Fehler der Vergangenheit widerholt, sondern der den Beweis erbringt, dass politische Bewegungen und Funktionäre aller heute aktiven Parteien und Bewegungen aus der Geschichte gelernt haben und ihren Teil dazu leisten, dass die horrenden Schrecken der Vergangenheit sich nie wieder Wiederholen.

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philip.blake

philip.blake bewertete diesen Eintrag 05.04.2019 21:01:30

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