Warum haben Rechtextreme einen Unterhosen-Fetisch.

Es ist schon faszinierend, mit welcher Leidenschaft die AfD ihre Energie in ein einziges politisches Hauptziel steckt: den erbitterten Kampf gegen die Freiheit anderer Menschen, ihre Geschlechtsidentität selbst zu bestimmen. Während sich das Land mit echten Problemen rumschlägt – Wohnungsknappheit, Klimakrise, Pflegenotstand – sitzt eine Vanessa Behrendt im digitalen Elfenbeinturm und doziert über Genitalien, als hinge das Schicksal der Nation an einem Personenstandsregister.

Da heißt es dann in lupenrein biologistischem Ton: „Kein Mann kann eine Frau werden.“ Nicht mit Eintrag, nicht mit Pillen, nicht mit OPs, nicht einmal mit Gedanken. Nein, Frau Behrendt, das klingt nicht nach einer Sorge um die Biologie. Das klingt nach einer akuten Obsession. Offenbar kreisen Ihre Gedanken derart um Geschlechteridentität, dass man meinen könnte, Freud hätte einen neuen Fall für seine Libido-Theorie.

Die AfD schimpft über „Genderwahn“, aber wirkt selbst wie unter Hormonstörung – schweißgebadet, sobald jemand sein Geschlechtseintrag ändern will. Dass dies auf Grundlage von Selbstbestimmung, Menschenwürde und medizinischer Realität geschieht, interessiert nicht. Was zählt, ist das schöne Gefühl, anderen vorschreiben zu können, wer sie zu sein haben. Es ist der autoritäre Kontrollzwang im völkischen Kostüm.

Und da ist sie wieder: die alte rechte Leier von der „biologischen Wahrheit“, die als Keule geschwungen wird, obwohl selbst die Biologie längst erklärt hat, dass Geschlecht eben nicht nur zwischen den Beinen, sondern auch zwischen den Ohren sitzt. Aber für Behrendt und Co. gilt offenbar: Nur was man sehen, anfassen und katalogisieren kann, existiert wirklich. Willkommen im biologistischen Mittelalter mit WLAN.

Diese Partei redet von „Freiheit“, will aber entscheiden, was auf deinem Ausweis steht, wer welches Klo benutzt und was du über dich selbst denken darfst. Ihre Vorstellung von Freiheit ist die einer Panzertür: für sich selbst sperrangelweit offen, für alle anderen verriegelt, verplombt und mit einem Nazi-Schloss gesichert.

Denn am Ende geht es der AfD nicht um „natürliche Geschlechterordnung“, sondern um die gute alte rechte Disziplinierung: Frauen an den Herd, Männer an die Front, alle anderen ins Archiv. Wer da nicht reinpasst, wird zur Gefahr erklärt. Es ist keine Sorge um die Gesellschaft – es ist der Versuch, die Welt auf DIN-Norm zu trimmen, mit Reichseintrag und Bismarck-Schrift.

Also, Frau Behrendt, ein Tipp fürs nächste Mal: Statt über fremde Geschlechtsteile zu schwadronieren, kümmern Sie sich doch mal um Ihre politische Integrität. Falls noch Reste davon auffindbar sind.

Denn wenn das größte Problem einer Partei darin besteht, dass Menschen heute selbstbestimmt leben, dann hat diese Partei nichts mit Freiheit zu tun – sondern nur mit Angst, Kontrolle und bitterem Größenwahn im Namen der „Normalität“.

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