Erholt von Ochsenburg ging es am vergangenen Samstag zum nächsten Berglauf. Natürlich habe ich in den 1,5 Monaten das übliche Lauftraining weiter verfolgt. Allerdings blieb ich dabei am Boden der Realität (also in der Ebene). :-p Berglauf soll ja nicht zur Gewohnheit werden, da das meiner Meinung nach enorm viel Reiz nehmen würde.

Vom St.Aegyd-Lauf hatte ich bis dato keine Ahnung. Habe einen Flyer bekommen, wo eben die Informationen und der organisatorische Kram aufgedruckt waren. Aber ich schaute mir im Vorfeld keine Videos etc. an. Außerdem gab es letztere gar nicht, da bei diesem Lauf noch niemand mitgefilmt hat. Im Internet waren diesbezüglich auch sonst nicht allzu viele Fotos vorhanden, aber das war mir egal.

Ich fand es irgendwie toll, wenn man quasi ins Ungewisse läuft. Also in für mich bis dato fremdes Terrain (nicht falsch verstehen - zwischen mir und meinen Konkurrentinnen hat es nicht geknistert). Ich kenne zwar St.Aegyd, das Gscheid und die Göllerlifte. Aber von einer Zdarskyhütte hätte ich noch nie etwas gehört. Heute muss ich sagen: Ich stehe auf so Laufabenteuer. Man lernt sich selbst dabei jedes Mal etwas besser kennen. Denn du kannst deine Laufgewohnheiten nicht einfach so übernehmen. Schließlich weißt du nicht, dass es bei km X leicht bergab geht und bei km Y eine kurzes Steilstück folgt. Wenn jetzt also ein "Entspannunsabschnitt" auftaucht, so muss man sich gut überlegen, ob man da jetzt so viel mehr Gas gibt. Denn der weitere Streckenverlauf ist dir ja wiegesagt nicht bekannt.

Zur Anreise: Mein Vater fuhr wieder mit und wir starteten um ca. 09:20 Uhr. Der Lauf begann um 10:30 Uhr. Am Samstag Vormittag wird wohl nicht so viel Verkehr sein, aber wir kamen trotzdem erst gegen 10:15 Uhr in St.Aegyd an. Die B20 hatte wieder ihre üblichen Problemstellen. In St.Pölten war zu dem Zeitpunkt wieder einmal Frequency. Demnach sah es vor den Autobahnauf- und abfahrten St.Pölten Süd etwas anders aus. Ich muss aber sagen, dass ich positiv überrascht war. Auf der Mariazellerstraße lagen keine Alkoholleichen herum. Polizei und Rettung waren nirgends zu sehen. Dennoch wird es wieder Wochen dauern, bis man an der Traisen nichts mehr vom Festivalmüll bemerkt. Aber gut, weg vom Frequency und ab in die Natur. In St.Aegyd hat man vom Festival ohnehin nichts mehr gehört. ;)

In Wilhelmsburg bemerkten wir, dass wir doch nicht alleine unterwegs sind. Viele wollen bei dem schönen Wetter in die Berge - schon klar. Aber die Überholmöglichkeiten sind sehr dünn gesät, was manchmal ganz schön nervig sein kann. Nach Lilienfeld kam wieder die berühmte Pinkelecke, wo mein Vater vor ca. 16 Jahren ein kleines Geschäft erledigen musste. Ich sagte diesmal nur "leider haben wir jetzt keine Zeit für eine Pinkelpause", da ich puncto Lauf schon etwas nervös war. Nicht wegen des Bewerbs selbst, sondern wegen der Zeit. Es war schon einigermaßen knapp und wir mussten doch noch ein gutes Stück fahren.

Schließlich kam Freiland. Diese Ortschaft ist wirklich "gefährlich". Eigentlich fahren die Leute nur durch und der Ort wirkt relativ ausgestorben. Aber Vorsicht - das täuscht. Die Polizei nutzt diesen Irrglauben gerne aus. Demnach stand der Michl am Samstag Vormittag mit der Radarpistole im Häuschen an der Bushaltestelle und blickte richtung St.Pölten. Uns hat er wahrscheinlich auch anvisiert, aber wir fuhren zu Michls Nachteil ganz brav. Ich hoffe, du bist nicht verhungert und irgendein Verkehrssünder hat dir doch noch dein Mittagessen bezahlt. :-p

Nachdem wir den "Michl-Schock" verdaut hatten, bogen wir links richtung St.Aegyd bzw. Hohenberg ab. Ab diesem Zeitpunkt konnten wir meistens sehr flott fahren bzw. immer wieder gut überholen. In Hohenberg war eine Umleitung wegen einer Veranstaltung. Ich dachte mir nur "Sch****, jez kuma sicha zspot." Doch es ging sich alles aus. Endlich war St.Aegyd erreicht. Wir erblickten gleich die ersten Läufer beim Aufwärmen. Ein Veranstalter sagte meinem Vater, dass er mit dem Auto nicht zur Hütte hinauffahren darf. Das war echt blöd, denn so musste er herunten warten. Aber wir fanden diesbezüglich später eine Lösung.

Start vom Lauf war beim Göllerbad in St.Aegyd. Mein Vater ließ mich schnell aussteigen und ich lief (zwecks Aufwärmen haha) zur Startnummernausgabe. Habe mich ja schon ein paar Tage zuvor online angemeldet. Die 10 € Nenngeld legte ich sofort am Tisch und bekam im Gegenzug meine Startnummer. Es fanden zwei Bewerbe zeitgleich statt: MTB-Rennen und Berglauf. Also Biker gegen Läufer.

Die Radfahrer starteten natürlich zuerst. 15 Sekunden später ging der Lauf los. Keiner hatte damit gerechnet, weshalb am Anfang ein kleines Durcheinander entstand. Hier habe ich in Rot die Strecke nachgezeichnet. Startpunkt war wiegesagt das Göllerbad und Ziel die Zdarskyhütte.

Die zuvor erwähnte "Unordnung" (wegen zu spontanem Start) hielt bis zur ersten Kurve an. Ich blieb anfangs eher hinten. Mir war es egal, wer mich überholte. Hörte nur auf mich selbst. Habt ihr im Blogbild den links neben mir erkannt (zur Not das Blogbild von Ochsenburg nochmals genau anschauen... ;) )? Der Leo war in Ochsenburg mein unmittelbarer Konkurrent. Doch diesmal war er ca. eine Minute vor mir, obwohl uns letztendlich nur vier Plätze trennten. Der mit der schwarzen Kappe wurde später noch zu einem direkten Gegner. Im Anfangsteil waren Leo und ich noch gleich gut. Als der Wald begann, drosselte ich mein Tempo. Der erste Abschnitt war nämlich die anstrengenste Passage. Kurz war ich vor Leo, ehe er mich wieder überholte. Danach habe ich ihn nicht mehr erwischt und er war irgendwann außer Sichtweite.

Nach den ersten Kurven im Wald kommt eine Stelle, wo die Strecke eine Kehre hat. Die Teile unterhalb und oberhalb dieser Haarnadelkurve verlaufen kurzfristig parallel. Hier merkte ich, dass ich nun etwas Gas geben kann. Ich hatte mich vermutlich an die Strecke gewöhnt. Immer wieder überholten Läufer ein paar Radfahrer. Kurz vor besagter Kehre fragte eine Bikerin "Derf i mi bei am vo eich ohoidn?". Ich hielt ihr grinsend meinen linken Fuß hin und meinte nur "Glaub zwor net, dass da des hüft" - sie lachte auch. Schließlich kam die starke Kurve und ich beschleunigte ein wenig, da die Strecke vorübergehend fast eben war. Bei dieser Passage zweigt rechts eine andere Forststraße ab. Mit blauen Pfeilen wurde dafür gesorgt, dass sich keiner verlaufen kann. ;)

Von dort bis zur nächsten Kehre befindet sich meiner Meinung nach der seltsamste Abschnitt. Es war nicht brutal steil aber auch nicht wirklich flach. Noch dazu kam mir diese Passage sehr lange vor. Aber die Gegend ist wunderschön und das genoss ich trotz des Bewerbs. Irgendwann kam eine Tafel, wo ich von der Ferne irgendetwas mit "4 km" las. Ich wunderte mich schon, doch dann die Ernüchterung: Die Rede war von "Noch 4 km". Dabei dachte ich mir nur "Wos, des worn erst 2 km?". Aber egal, ich fand immer besser in den Wettkampf hinein.

Zwischendurch gab es bereits zwei Stellen, wo kein Wald war. Sieht man im obigen Bild recht gut. Bald war die halbe Strecke geschafft. Bei der Kehre, wo ich einen gelben Stern eingezeichnet habe, gab es etwas zu trinken. Ich schüttete mir den Wasserbecher binnen zwei Sekunden hinein und lief sofort weiter. Die meisten warfen ihre Becher einfach auf die Strecke, doch ich stellte ihn am Tisch ab. Nach dieser "Mittelstation" kam ein ordentliches Steilstück. Viele gingen, doch ich rannte wieder in einem durch. Bei steilen Passagen machte ich ganz kleine Schritte und achtete auf eine aufrechte und leicht nach vorne geneigte Haltung.

Allmählich fielen mir zwei bis drei Läufer auf, die ab nun meistens in meiner direkten Nähe waren. Ich konnte mich nicht weit genug von ihnen lösen und sie holten immer wieder etwas auf. Das führte dazu, dass wir meistens nur wenige Schritte auseinander waren. Nach dem ersten Steilhang kam eine Stelle, wo rechts neben der Strecke kein Wald war. Da sah man die umliegenden Berge und merkte so richtig die bereits absolvierten Höhenmeter.

Bei der nächsten stärkeren Rechtskurve (sieht auf der Karte fast wie ein Eck aus) ging es leicht bergab. Das war so eine Stelle, wo die Radfahrer aufholten und gegenüber den Läufern im Vorteil waren. Auch ich nutzte diese Passage, um mich von meinen direkten Mitstreitern etwas zu distanzieren. Ich lief dabei einfach Normaltempo mit etwas größeren Schritten. Also beim besten Willen kein Sprint. Wusste ja nicht, was noch auf mich zukam. Das war gerade der Reiz.

Es kam wieder ein Kehre - nach dieser ging es erneut bergauf. Somit musste ich mich einbremsen. Immer wieder standen ein paar Leute am Streckenrand und feuerten uns an. Die Steigung blieb halbwegs konstant, doch nach etlichen 100 m änderte sich das schlagartig. Es folgte ein Steilstück wie unmittelbar nach der "Zwischenstation". Zu diesem Zeitpunkt hatte mich einer meiner direkten Kokurrenten (die mir bis dato ziemlich am A**** klebten... ;) ) überholt, doch im Steilhang habe ich ihn dann wieder eingeholt. Dieses Tempo konnte ich nun halten. Schließlich sah ich das Ende vom Wald. Die Strecke wurde deutlich flacher und mir war klar: Das Ziel naht. Zwei von meinen drei unmittelbaren Gegnern überholten mich. Ich lief locker weiter und gab etwas mehr Gas. Denn ab jetzt ging es nur mehr leicht bergauf.

Der hellblaue Stern links oben markiert eine Hütte (nicht die Zdarskyhütte). Auf dieser stand "2007". Vermutlich wurde sie in diesem Jahr erbaut. Ich dachte mir "warum rennan olle weita, waun do de Hittn is...". Wenige Sekunden später fiel mir ein, dass das ja gar nicht die Zdarskyhütte sein kann. Laut Karte ist die noch etwas weiter oben. Einer meiner direkten Konkurrenten (die mich eben kurz zuvor überholt hatten) blieb in Reichweite, der andere hatte sich mehr abgesetzt. Ich schaute immer wieder zurück und erkannte, dass ich zu dem hinter mir nicht allzu viel Vorsprung hatte. Wenn er nochmals aufdreht, könnte er mich überholen.

Wir erreichten den Wald vor der Hütte. Da standen schon Leute und schrien "Numoi ois gem, es hobtsas glei gschofft". Ich wurde natürlich etwas schneller. Ochsenburg war mir aber eine Lehre, weshalb ich auf der Zielgerade nicht 100 % sondern nur 95 % gab. Ich sah das Ziel und merkte, wie der hinter mir immer näher kam. Der vor mir beschleunigte auch. Somit gab es auf den letzten 50 - 100 m einen richtigen Dreierkampf. Ich hatte Ochsenburg gedanklich ausgeblendet und riskierte noch einmal alles. Den vor mir hatte ich 5 m vor dem Ziel überholt, der hinter mir war mit mir fast auf Augenhöhe. Im Endeffekt war ich einen Schritt vor ihm im Ziel. Wir klatschten kurz ein und ich merkte, dass ich mich hinsetzen muss. Hatte schon die Sorge, dass mir dasselbe wie in Ochsenburg passieren würde. Dem war zum Glück nicht so. Nach zwei Sekunden stand ich wieder auf und fühlt mich echt gut. Es gab also kein Recken etc.

Ich glaube, dass das Frühstück 2-3 Stunden vor dem Bewerb sehr wichtig war. Habe mir eine Banane, ein paar Stück Wassermelone und ein wenig Butterbrot gegönnt. Nun wollte ich natürlich etwas trinken. Ich fand meinen direkten Konkurrenten gleich wieder und wir tratschten die nächste halbe Stunde. Schließlich sah ich auch Leo, der ca. eine Minute vor mir die Hütte erreicht hat. Meine Zeit betrug 44:36:3, die von meinem unmittelbaren Mitstreiter 44:36:7.

Letzterer heißt auch Gregor. Noch besser ist aber, dass wir nicht nur den gleichen Vornamen haben. Auch unsere Familiennamen unterscheiden sich nur durch wenige Buchstaben. Sie haben den gleichen Anfang und dieselbe Endung, nur im Mittelteil gibt es leichte Unterschiede. Wenn man meinen Nachnamen schnell liest, kann es schon einmal passieren, dass man mich versehentlich mit seinem anredet. Namen richtig lesen ist halt schwierig. ;)

Bis dato wusste ich aber nicht, wer der war, mit dem ich noch so einen Kampf um jeden Meter hatte. Kurz vor dem Lauf schaute ich immer wieder nach, wie viele bereits angemeldet sind. Auf einmal sah ich da den einen Namen, der sich nur um wenige Buchstaben von meinem unterscheidet. Der Kollege ist neun Jahre älter als ich, also können die Veranstalter meinen Eintrag nicht irrtümlicherweise doppelt gewertet haben.

Nach einiger Zeit wurden die vorläufigen Ergebnisse ausgehängt. Es waren nur mehr zwei Läufer unterwegs. Mein Namensvetter schaute sich die Liste vor mi an. Auf einmal fragte er mich, ob ich der ...  bin. Ich erwiderte grinsend "Jo...". Er dann "I bin da ...". Daraufhin habe ich echt lachen müssen. Wtf? Der, mit dem ich da bis zum letzten Drücker gekämpft habe, hätte ja irgendjemand sein können. Aber dass das dann genau mein Namenspartner ist... Wie wenn es das Schicksal so wollte, dass wir uns hier kennenlernen. Bei der Anmeldung im Internet waren die Namen alphabetisch sortiert. Er war diesbezüglich vor mir. Aber beim Lauf haben wir die Plätze getauscht und nun war ich vorne. :-D

Schließlich fragte ich Gregor, ob er sein Handy dabei habe. Ich war schon seit 45 Minuten im Ziel und hatte ein schlechtes Gewissen, da mein Vater noch immer unten gewartet hat. Habe ihn dann kurz angerufen und gesagt, dass er einfach herauffahren soll. Der Bewerb ist vorbei. Er meinte, dass er das machen werde. Ok, alles klar. Nach weiteren 45 Minuten war er aber noch nicht da und ich war etwas irritiert. Er hat ja zwischenzeitlich auch nicht angerufen.

Ich probierte es nochmals, er ging nicht an sein Handy. Naja, er wird schon auftauchen... Wir redeten mit ein paar Bikern, die zufällig neben uns saßen. Es stellte sich heraus, dass die einigermaßen in meiner Nähe wohnen. Bzw. die beiden oft dort biken, wo ich sonst "normal" laufe.

Währenddessen sah ich nochmals Leo und er erzählte mir ein paar Hintergrundinformationen über das Hohenberger Gschwendt. Immerhin waren dort einmal zwei Schlepplifte, die lange als Ruinen herumstanden und inzwischen abgerissen wurden.

Auf einmal erblickte ich dann doch meinen Vater. Nun war auch klar, wieso er so lange brauchte. Er musste das Auto bei der 2007er-Hütte abstellen. Danach kamen zwei bis drei Gatter. Allerdings musste er noch ca. 1 km bergauf gehen. Sein Handy ließ er im Auto.

Wir warteten die Siegerehrung ab. Anschließend gab es noch eine Verlosung, bei der weder Gregor noch ich etwas gewonnen hatten. Es gab auch keine Preise wie z.B. "ein Doppelmayr-Schlepplift aus dem Jahr 1960", weshalb ich das problemlos "verschmerzen" konnte. ;)

Gregor meinte, dass er ins Tal laufen werde. Ich schloss mich ihm an. Mein Vater ging zum Auto zurück und fuhr talwärts. Wir rannten die Strecke vom eigentlichen Wettkampf wieder hinunter. War irgendwie recht witzig. Aber ein Bergablauf ist mit Vorsicht zu genießen. Es machten sehr viele Teilnehmer so, dass sie mit dem Rad hinunterfuhren oder eben hinunterliefen. Immer wieder war es etwas beängstigend, wenn Radfahrer trotz Gefälle noch extra beschleunigten (Schotterstraße). Das Gute am Tallauf war, dass ich die Strecke so nochmals revue passieren lassen konnte. Der erste Teil vom Berglauf kam mir im Zuge dessen am längsten vor.

Irgendwann überholte uns mein Vater mit dem Auto und wartete schließlich beim Göllerbad. Also dort, wo der Lauf begann. Im Endeffekt habe ich an dem Tag 1040 HM absolviert (520 hinauf und 520 hinunter). Insgesamt bin ich 12,6 km gelaufen (6,3 hinauf und 6,3 hinunter). Für mich persönlich zähle ich den Tallauf aber nicht dazu. Erwähne ihn puncto HM und Gesamtkilometer nur der Vollständigkeit halber.

Im Tal angekommen verabschiedete ich mich von Gregor. Ich sagte ihm, dass er sich melden soll, wenn er auf einen Berg laufen will. Also einfach so und nicht unbedingt in Verbindung mit einem offiziellen Bewerb. Im Traisental-Berglaufcup gibt es ohnehin nur mehr zwei Veranstaltungen. Nächste Woche wäre der Landesausstellungslauf. Den werde ich auslassen. Der Panoramalauf in Puchenstuben interessiert mich schon mehr. 2016 werde ich vermutlich bei allen Bergläufen im Traisental mitmachen. Also auch Muckenkogel und Hinteralm Brutal.

Zum Schluss dieses Blogs möchte ich noch so eine Art Gegenüberstellung zwischen St.Aegyd und Ochsenburg machen. Der gestrige Lauf gefiel mir um einiges besser, obwohl ich vorab genau gar nichts darüber wusste. Wenn du siehst, dass die Strecke leicht bergab geht, musst du eben bedenken, dass sicher noch dass eine oder andere Steilstück kommt. Also ist da ganz viel Feingefühl notwendig, um in jedem Abschnitt das richtige Tempo zu finden. Einfach auf den Körper hören. Ich schaffte es mit dieser Methode, dass ich nie gehen musste. Auch wenn ich bei sehr steilen Passagen langsam lief - ich hielt den Laufschritt.

Im Fall Ochsenburg hatte ich durch das Video schon vorab einen Eindruck über die Strecke. Ich dachte mir damals "Der Abschnitt X wird wohl etwas schwerer, aber beim Abschnitt Y sollte ich keine Probleme haben" usw. Genau das war der Fehler. Denn ich echt wirkt das alles ganz anders. Eine Stelle, wo ich mir beim Anschauen des Videos dachte "najo, geht eh...", war dann beim eigentlichen Lauf ziemlich ungut. Die Perspektive ist ein Luder. ;)

Die Landschaft um St.Aegyd ist wunderbar. Selbst unter dieser körperlichen Belastung kannst du die Gegend genießen. Den Wald, die Luft oder einfach die Natur. Jeder, der sich das entgehen lässt, hat defintiv etwas verpasst. In Zukunft weiß ich auch schon, wie ich das besser organisiere, falls nächstes Jahr Freunde, Bekannte etc. zuschauen wollen. Die müssen einfach schon deutlich früher dort sein und vorab auf die Hütte gehen. Damit wäre das Problem "Auto" gelöst und man könnte später in aller Ruhe gemeinsam ins Tal marschieren. Diesmal mussten mein Vater und ich improvisieren. Aber gut, für die Zukunft weiß ich, wie man diese Situation meistert.

In St.Aegyd waren nur 68 Läufer, damals in Ochsenburg um die 160. Ich wurde 39. und hatte auf den Sieger einen Rückstand von 11 Minuten und 58,7 Sekunden. Bin zufrieden, da ich aus meinem Fehler von Ochsenburg gelernt habe. Soll jetzt nicht heißen, dass Ochsenburg sch*** war. Es war halt mein erster Berglauf und beim zweiten ist man bekanntlich schon etwas schlauer. Oder noch allgemeiner: Im Nachhinein ist man immer gescheiter.

Mittlerweile habe ich auch schon zwei Lauffreunde gefunden, die bei derartigen Veranstaltungen vermutlich immer dabei sind - Leo und Gregor. Wenn man einfach mit den Leuten redet, dann können daraus tolle Gespräche entstehen.

Einer meiner Lieblingsschlepplifte (leider schon ersetzt) war 1,7 km lang. Die Höhendifferenz zwischen Tal- und Bergstation betrug knapp über 500 HM. Mir wurde nun bewusst, was für eine Höhe der Lift überwunden hat, da ich das am vergangenen WE gelaufen bin. Alle Schleppliftsudderanten sollten einmal auf die Zdarskyhütte rennen - dann werden sie wohl eher kapieren, dass selbst der fahrende Schrott mit Bügeln am Seil keine Selbstverständlichkeit ist.

Kurz zusammgefasst: Der Berglauf auf die Zdarskyhütte hat eine Länge von 6,3 km und man überwindet dabei 520 HM. Die Strecke verläuft meiner Meinung nach zu 85 - 90 % im Wald.

Was vielleicht auch noch interessant ist: Laut Wikipedia sind 87,61 % der Fläche (die Marktgemeinde St.Aegyd umfasst 184,56 km²) bewaldet. Damit ist St.Aegyd eine der waldreichsten Gemeinden in Mitteleuropa.

Wer von euch ist nächstes Jahr beim Lauf auf die Zdarskyhütte dabei? Ihr habt ja jetzt ein Jahr zum Trainieren Zeit. :p

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