Hunde an die Leine nehmen - scheinbar eine Meisterleistung

Heute habe ich mich wieder über verantwortungslose Hundebesitzer ärgern dürfen. Was bilden sich die überhaupt ein, meine Laufstrecke zu betreten? Und dann laufen die Hunde auch noch frei herum... Die Hinweisschilder "Hund an die Leine nehmen" sind ja nur zur Zierde da...

Jedes Mal, wenn mir beim Laufen ein Hund entgegenkommt (egal ob mit oder ohne Leine), sage ich zu ihm gedanklich "Wehe". Ich mache dir nichts, dafür lasst du mich genauso in Ruhe. Logisch, oder? Lass mich meine km laufen - dafür kannst du von mir aus 100 Würstchen in die Wiese legen.

Doch wenn dann ein Hund ohne Leine 20 m vor seinem Besitzer den Weg entlanggeht, kommt mir schon die Galle hoch. Was ist, wenn das Tier auf einmal aus irgendeinem Grund durchdreht und jemanden attackiert? Das kann man ja nicht vorhersagen, egal wie "brav" der Hund ist.

Ich stell mich dann schon immer auf den Fall der Fälle ein. Auch wenn ich vorbei bin, drehe ich mich nochmals um. Einmal rief in so einer Situation der Besitzer den Hundenamen mehrmals hintereinander - ich bin vielleicht zwei Sekunden zuvor an dem Tier vorbeigelaufen.

In einem anderen Fall war es so, dass der Hund brav an der Leine war. Doch je näher ich an ihn herankam, umso mehr zog er in meine Richtung. Der Besitzer hielt zum Glück ordentlich dagegen. Anderenfalls hätte mich der knurrende Hund wohl gebissen.

2014 musste ich bei einem Lauf wirklich ein Ausweichmanöver hinlegen. Seither laufe ich immer am Asphalt und nicht mehr am etwas höher gelegenen Wiesenweg. Doch das löste das Hundeproblem leider auch nicht... In der zuvor erwähnten Situation kam ich auf eine Wegkreuzung zu. Rechts wäre es auf den asphaltierten Weg gegangen. Da an dem Tag sehr viele Radfahrer unterwegs waren, entschied ich mich für den Wiesenweg. Vom Asphalt trennte mich ein ca. zehn Meter breiter Wald. Als ich nach links abbiegen wollte, erkannte ich, wie ein Hund auf mich zulief. Der war auf jeden Fall hüfthoch. Am linken Wegrand stand eine einzelne Laterne. Ich machte im Lauf irgendwie einen "Stuntsprung" um den Laternenmasten. Damit konnte ich den Hund austricksen, er war in dem Moment nur mehr einen Meter von mir entfernt. Ich schrie ihn nur mit "du sch*** Viech" an.

Das obige Erlebnis war mein Hunde-Schockmoment-Höhepunkt beim Laufen. Ein anderes Mal sagte ich einfach nur laut "Schleich di", als ein Hund von der Seite angelaufen kam. Der Besitzer war natürlich wieder meterweit weg und hatte die Leine vermutlich zu Hause vergessen...

Heute wurde ich bei meinen morgentlichen km wieder einmal von einem Hund gestört. Der bremste mich einfach so ohne Grund aus. Wos hob i dir taun, du sch*** Viech? Des is a öffentliche Strecke. I stö mi do a kam ondan grundlos in Weg. Kaunst nu so vü markiern, der Weg wird trotzdem öffentlich bleiben und net in dein Privatbesitz wondan - so meine Gedanken in dem Moment.

Ich war am linken Flussufer unterwegs. Es kam wieder einmal eine kleine Brücke. Von rechts gingen zwei Leute auf meine Seite herüber. Vor ihnen marschierten ihre beiden Hunde, die ca. hüfthoch waren. Aus der Ferne erkannte ich schon, dass diese nicht angeleint sind. Sie bewegten sich schneller von ihren Besitzern weg. Ich kam auch immer näher zu der Brücke. Als ich an letzterer vorbeirannte, machte einer der Hunde einen Satz nach vorne und stellte sich mir voll in den Weg. Ich musste abbremsen und ausweichen. Dabei schrie ich ihn nur mit "Oida, vaschwind" an. Kopfschüttelnd lief ich weiter - ab nun mit Vollgas. Weil mich dieser Köter behindert hat, lief ich noch eine "Strafrunde".

Ist es wirklich so schwer, einen Hund außerhalb der privaten vier Wände an die Leine zu nehmen? Ich ging zwar ein paar Mal mit Pini alleine Gassi. Doch damals war ich ein Kind und habe das behirnt, dass der Hund angeleint gehört. Pini war recht klein - dafür aber besonders bissig.

Als ich noch in der Volksschule war, wurde Pini von einem herrenlosen Schäferhund nahezu zerfleischt. Der kam einfach aus dem Nichts angeschossen und fiel über unseren Hund her. Zum Glück konnte ihn meine Mutter verjagen - ohne dass sie dabei verletzt wurde. An diese Situation denke ich immer wieder, wenn ich beim Laufen einen "Hundekonflikt" erlebe - so wie auch heute. Ich kann Hunde nicht leiden - den einzigen, den ich mochte, war die Pini. Und sie gab es nur einmal. Ich würde es außerdem emotional nicht schaffen, mir jemals wieder einen Hund zuzulegen. Auch wenn ich Pini in meinem kindlichen Leichtsinn viel geärgert habe - sie war der beste Hund. Wir hatten nie Probleme, wenn wir mit ihr einen Spaziergang machten. Sie war immer an der Leine.

Schlussbotschaft an die, die ihre Hunde beim Spazieren frei herumlaufen lassen: Nehmt eure Schatzis ab sofort immer an die Leine. Zwischen öffentlichem Grün und Privatgrundstück ist ein großer Unterschied - scheinbar hat euch das noch keiner gesagt. Wenn eure Hunde angeleint sind, erspart ihr euch womöglich unnötige Probleme. Wollt ihr, dass sie sich frei bewegen können, dann sucht euch gefälligst eine Gegend, wo absolut niemand unterwegs ist. Ist das so schwer?

Bevor irgendjemand jetzt einen blöden Kommentar abgibt wie z.B. "Dann darfst dort halt nicht laufen": Auf dieser Strecke gilt entweder Leinen- oder Beißkorbpflicht. Und der sch*** Hund von heute war wiegesagt nich angeleint und trug auch keinen Beißkorb. Kann man nur hoffen, dass in solchen Situationen die Hunde nie ausflippen. Die Leinen-/ Beißkorbpflicht wird scheinbar genauso gut kontrolliert wie das Rechtsfahrgebot auf Autobahnen. Nämlich gar nicht.

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