Extrem Essen, Extrem Reisen

Was verbindet ihr mit dem Wort extrem? Im kulinarischen heißt es für mich, etwas zu verkosten, was ich noch nie probiert habe und bei dessen Anblick ich es mir zweimal überlege, ob ich es esse. Schlange und Krokodil waren kein Problem mich, die in Peking frittierten Delikatessen wie Vogelspinnen, Skorpione und Seepferdchen waren es schon eher. Die habe ich nur abfotografiert. Prinzipiell ist es natürlich ein Unterschied, ob man die Tiere, die im Kochtopf oder auf der heißen Platte landen, noch erkennt. Die gebratenen Hunde in Sulawesi waren kein schöner Anblick und ja, ich kenne die Sprüche „Andere Länder, andere Sitten" und „Fleisch ist Fleisch". Trotzdem, das war mir zu extrem.

Extrem reisen kann auch heißen mit einem Segelboot den Atlantik zu überqueren, den Mount Everest zu besteigen (ich habe mir sagen lassen das schafft jeder, der 50.000 Dollar auf den Tisch legt) oder eine Anzahlung auf einen Flug ins All zu leisten (extremes Loch im Geldbörsel). Extrem ist eben relativ und kommt auf den Einzelnen an. Der eine trinkt Wasser aus dem Nil (extremer Durchfall), der andere legt sich in Mauritius ohne Sonnenöl in die Mittagssonne (extremer Sonnenbrand). Der eine setzt sich in eine Fahrrad-Rikscha in Kathmandu (hab ich gemacht, Smogvergiftung garantiert), der andere traut sich in der Türkei aus seinem All-Inklusive-Resort und besucht den nahegelegenen Markt.

Aber um extrem zu reisen, muss man nicht ins Ausland fahren. Extremisten der anderen Art versammeln sich jedes Jahr Ende Jänner in Oggau im Burgenland. Ziel: Die Umrundung des Neusiedlersees (120 km) in 24 Stunden. Eine Zeitmessung gibt es nicht. Sieger sind alle die sich anmelden und mitgehen.

Heuer waren 1.200 Leute am Start und ich war zum zweiten Mal dabei. Neben Ultramarathonläufern, Pilgern, Läufern und Weitwanderern sind dann eben auch ganz normale Menschen am Start, die es schon ziemlich extrem finden, wenn der Wecker mitten in der Nacht läutet und man sich um 4:30 an den Start begeben muss. Wobei müssen? Nein, man muss gar nichts, man darf und kann. Jederzeit aufgeben zum Beispiel. Die Schmerzgrenze liegt eben bei jedem woanders. Meine war nach 63 Kilometern erreicht.

125 beschlossen dem Wetter zu trotzen und kämpften sich ins Ziel. Ihr seid's extrem super! Gratuliere!

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Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:00

Claudia Braunstein

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Globetrotter

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Silvia Jelincic

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Reisedoktor

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fischundfleisch

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Gudrun Krinzinger

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