Essay provokativ

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Die ISS-Perspektive

1. Prof. Dr. Ulrich WALTER, war schon als „Astronaut“ einmal auf der ISS (International Space Station) aktiv; nun istwieder ein Deutscher oben, also ist dies auch in Europa aktuell. Von dort „oben“ gesehen, so stellt er fest, sieht man keine Grenzen, keine Nationen, keine Abkommen bzw. keine ihrer aktiven Interaktionen.... - Man kann nur an eine vorherrschende Spezies denken, den Homo sapiens, und denkt an ihn – automatisch als Menschheit.

2. Aus dieser Sicht, – die was „Offensichtliches“, was „Evidentes“ hat, leiten nun aber einige ihre Träume von Kollektivität ab, leiten eine angemahnte „Gleichheit aller Exemplare dieser Species“ ab u.ä.m.. – Sicher die Überwindung des Kapitalismus ist historisch notwendig, weil sonst das Gemeinwohl (der Menschheit) ála longue dem Partikularwohl (vor allem der Großkonzerne) geopfert wird; – noch dazu über einen angeblich alle Konflikte lösenden „Wachstumswahn“, und über das Profitstreben (Return on Investment, die diese Investitionen auch gleichsam zu einem Vergehen an den Folgegenerationen macht, da der Return nur „kurzfristig“ gerechnet wird, wo „langfristig“ norwendig wäre ( – was wohl durch Gesetze – nationale und internationale – festgelegt gehörte….).

3. So offensichtlich es also (zumal von weit weg gesehen) – nur „eine“ Menschheit gibt, die eben zur Hervorbringung einer ISS fähig ist, und so offensichtlich von „oben“ gesehen keinerlei Grenzen auf der Erdoberfläche sehen lässt, so schief könnte die Schlussfolgerung sein, alle Menschen auf diesem Planeten wären untereinander „traditionell gleich“: Obwohl sie aus langen Historien mit verschiedenen Kontexten kommen. Sie haben lange voneinander unabhängig(!) erlebte Geschichte in und mit sich tragend – als erste, zweite, dritte, oder hundertste, tausendste Generation, die in diesem Kontext etwa einem Regenurwald, einer mongolischen Steppe, eine viel-gegliederte Landschaft wie in Europa, eine Wüstenumwelt wie in Arabien usw.… hinter sich haben. Und ihr Erleben und ihre Erlebnisformen haben sie in diesen unterschiedlichen Kontexten erlernt und gepflegt …

4. Es gibt also bei etwas näherem Hinsehen, verschiedene Kontexte auf diesem Planeten, und verschiedene kleiner oder größere Menschen-zusammenkommen, -leben, die als „Region“ verschiedenen Ausmaßes beschrieben werden können, und also auch verschiedene Lebensabläufe erlernt und verfeinert haben.

5. Diese Regionen sind nun jede für sich wertvolle Kulturgüter, die wohl kaum jemand bei Sinnen in eine Kartoffelschälmaschine werfen möchte um lauter gleich-geschälte Kartoffel (Menschen) zu erhalten. Dies wäre kaum möglich, wäre brutal in der versuchten Umsetzung, und fatal in den Folgewirkungen…

6. Wir können also sehr wohl weiter die Regionen pflegen, auf dem Erlernten aufbauen: Wir nennen dies „Kultur“. So gibt es und wird es geben – verschieden Kulturen. Derartiges in feinen Unterschieden gibt es schon jetzt, in jeder großen Stadt (Chinatown in New York, Ottakring in Wien, Shanti-Town in NN, u.v.ä.m.).

7. Was war sodann von außen, von weit weg, etwa von der ISS, zu sehen: Sind die Menschheit, die wir fast schon „eine“ - Zivilisation nennen könnten, – näher kommend als viele Regionen wahrzunehmen – mit wesentlichen und erhaltenswerten regionalen Unterschieden. Diese Regionen pflegen jeweils ihre Eigenarten mit Hingabe und Kunstfertigkeit weiter; – und dennoch können sie sich ohne Probleme den gemeinsamen Anforderungen, die sich in der eng gewordenen einen „Welt-Zivilisation“ stellen: Ja.

8. Die Zeit wo die letzte Meta-Ebene die Nation war, ist wohl immer mehr vorbei; auch wo diese letzte Meta-Ebene eine Konfession war, ist immer mehr vorbei…. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“, steht in einer der vielen „Heiligen Schriften“ dieser Menschheit. Das was die Region der Welt-Zivilisation schuldet – ist von ihr zu leisten … und wird auch ohne Probleme gegeben werden können und auch gegeben werden. Im 21. Jh. angekommen – sind wir zu recht von der ISS derart grenzenlos wahrnehmbar. – Wie genau und wo, wann, wie sehr und wie tief sich diese Zivilisation „fein-gliedert“, werden diese immer imperfekt bleibenden Menschen – nach wie vor in ihrer Evolution steckend – noch lange beschäftigen. #

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