Noch nennt sich die Musikveranstaltung auf der Donauinsel von 2. bis 5. Juni 2017 "Rock in Vienna". Mit Headlinern wie Maklemore & Ryan Lewis, Deichkind, die Toten Hosen, Kings of Leon, Silbermond etc. wird das Festival sogar 4 Tage dauern.

Im Vorfeld wurden noch Gerüchte gestreut, dass an einem Tag die Rolling Stones spielen werden, aber nach Bekanntgaben aus dem Umfeld von Jagger und Cie. erwies sich das schnell als gezielte Nebelgranate, um die Wiener Musikfreunde zum Kauf von Festivalpässen zu verleiten. 4 Tage zu durchaus günstigen 139 Euro. Tageskarten stehen mit 69 Euro auch zur Verfügung.

So weit passt das alles. Fast.

Wer auf die Homepage der Veranstaltung schaut, wird (Zeitpunkt 27.1.2017) zwei bis drei Bands finden, die mehr oder weniger als Rockbands gelten. Kenner werden wohl Clutch am letzten Tag als fetzigen Rockact durchgehen lassen ("X Ray Visions" etwa)

und die Kings of Leon werden Rockfans nur mehr mit Abstrichen auf einem Festival hören wollen, das sich Rock in Vienna nennt.

Der Shitstorm auf Twitter und Facebook ließ nicht lange auf sich warten. Rock? Nur ein Wort mit Fragezeichen postet man auf Facebook mit dem Logo des Festivals und schon folgen bissige, hämische oder enttäuschte Kommentare.

Wer der Sache auf den Grund geht, wird im Impressum de Veranstalters fündig. http://www.bluemoon-entertainment.at

Geschäftsführer ist Detlef Kornett. Der sitzt auch im Vorstand der DEAG Music Company und die steuern in Europa gut gern 70% des Festivalbetriebes. Im Vorjahr waren Bands wie Rammstein, Ironmaiden, Zakk Wylde, Limp Bizkit und 2015 Airbourne oder die Kultbands Metallica und Kiss zu sehen. Es schien, dass sich in Wien ernsthafte Konkurrenz für das renommierte Novarock-Festival formierte. Anm.: ähnliche Lineups diverser Festivals sind jedes Jahr im 14 Tagerhythmus in halb Europa zu hören.

Im dritten RIV Jahr braucht man auf den Pannonia Fields beim Nova Wien nicht mehr zu fürchten - denn mit Linkin Park, System of a Dawn, Blink 182 und Greenday sowie Five Finger Dead Punch, Alter Bridge oder den Prophets of Rage (Ex-Mitglieder von Rage against the Machine und Cypress Hill) und Slayer bedient man die Zielgruppe der Metal und Hardrockfans bestens. Nur noch Wacken ist härter ;)

Veranstalter ist Ewald Tatar. Der 2014 auf Facebook über das RIV schrieb: "Deag hat mir eine Zusammenarbeit angeboten. Ich habe abgelehnt auch darauf hingewiesen, dass der Markt zwei so große Festivals in so kurzer Zeit nicht verkraften wird. Auf diesen Rat wollte man offenbar nicht hören!"

Der Schuss vor den RIV-Bug mit dem 2016er und 2017er Lineup von Tatar scheint geglückt, denn heuer, wird es popig/wasweißichwas in Wien. Von rockig kann keine Rede sein. Die Deag AG steuert unbeirrt nun den Popschmusekurs auf der Donauinsel. Man scheut offenbar Tatars "harte Gangart" des Lineups, will nicht als Konurrenz auftreten, sondern etwas neues auf die Bühne stellen.

Neu, das ja. Gut? Nein.

Wien erlebt zwar Guns N Roses mit Kartenpreisen ab rund 120 Euro im Sommer (Happel Stadion) oder Avenged Sevenfold mit Distrubed im Vorprogramm im Februar (ab 70 Euro/Stadthalle) aber der rockig metallische Flair ist auf der Donauinsel definitiv vorbei.

Vorschlag an den Promoter Josef Schartner: Schell noch umbenennen.

Auf PIP! PIP? Pop in Vienna, dann passt es wieder. Und an Blue Moon und Deag: es ist nicht besonders kreativ mit dem Titel Rock in Vienna und Fakeheadlinern a la Stones im Vorfeld Umsatz zu machen. Und fair schon gar nicht.

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