Mögen Sie Parmaschinken? Bei dieser italienischen Delikatesse geht man ja allgemein von einem Qualitätsprodukt aus, wie ja die italienische Küche überhaupt für hochwertige Nahrungsmittel steht. Allerdings trügt der Schein in diesem Fall gewaltig – und mit „Bella Vita“ hat es für die Schweine, die betroffen sind, gar nichts zu tun. Die italienische Tierschutzorganisation Lega Anti Vivisezione (LAV) hat in sechs Schweinefarmen undercover gefilmt und dabei aufgedeckt, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden. Die Bilder sind schockierend. Die Schweine werden dicht aneinander gedrängt in dunklen, völlig verschmutzten Ställen gehalten. Für die Tiere gibt es keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten. Aus Langeweile beißen sich die Schweine und Ferkel gegenseitig oder liegen lethargisch in der Gegend herum. Um das Beißen zu verhindern, schneidet man ihnen in vielen Fällen routinemäßig die Schwänze ab - was in der EU verboten ist.

Eine Schande

VIER PFOTEN fordert in diesem Zusammenhang eine strengere Kontrolle der EU-Gesetzgebung zur Tierhaltung. Denn es ist schlicht schockierend, was sich hinter diesem so genannten Premiumprodukt Parmaschinken wirklich verbirgt. Dass Qualität versprochen wird und sich dann Tierqual und schwerste Vernachlässigung herausstellt, ist ein Schlag ins Gesicht der Konsumenten. Aus Tierschutzsicht ist es schlicht eine Schande

Das schockierende Video dazu: https://drive.google.com/file/d/1QzrnBpprqZdMwou7KnxQk7zhiz02f919/view

Allerdings möchte ich schon darauf hinweisen, dass auch in Österreich Schweine nach wie vor leiden, vor allem unter schmerzhaften Eingriffen wie der betäubungslosen Kastration. VIER PFOTEN hat dazu auch vor einiger Zeit eine Petition gestartet, die engagierte Konsumenten und Tierfreunde unterschreiben können: https://help.four-paws.org/de-AT/das-leiden-der-schweine-muss-beendet-werden

Die Bilder aus Italien zeigen auch Tierleichen, die vor dem Gebäude entsorgt werden. Da stellt sich schon die Frage, wie es sein kann, dass in einem EU-Gründerland nicht einmal europäische Mindeststandards in der Produktion von „Vorzeigeprodukten“ wie Parmaschinken eingehalten werden. Und das, obwohl die Branche Millionen an EU-Förderungen bekommt. Wir können daraus nur schließen, dass die Gesetzgebung nicht entsprechend exekutiert wird bzw. die Kontrollen nicht funktionieren. Das muss sich ändern!

VIER PFOTEN ist Mitglied der Eurogroup for Animals, der Dachorganisation der europäischen Tierschutzorganisationen. Seit geraumer Zeit macht die Eurogroup for Animals mit der Kampagne „End Pig Pain“ auf tierschutzrelevante Probleme in der landwirtschaftlichen Schweinehaltung aufmerksam. Ja, es ist traurig, dass es immer einen Anlass geben muss. Aber dieser Skandal um den Parmaschinken muss jetzt einfach etwas ändern. Eine derart unmenschliche Behandlung darf in der EU nicht mehr vorkommen.

pixabay/RitaE

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