Nach den nun auch in Deutschland häufiger auftretenden Terroranschlägen oder zumindest Gewalttaten von Anhängern der "Religion des Friedens", die sich wahlweise spontan über Nacht selbst radikalisiert haben oder psychisch krank sind (manch Selbstmordattentäter soll vor seinem Selbstmordanschlag sogar suizidgefährdet gewesen sein), die aber natürlich alle nichts mit dem Islam zu tun haben oder mit IS, nur weil der IS noch keine Club-Mitgliedsausweise oder Reiseschecks ausstellt, müssen wir uns immer wieder ungefragt die Ratschläge besonders kreativ denkender Mitmenschen anhören.

Rein statistisch, so erfahren wir, ist die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland Opfer eines Terroranschlags zu werden, geringer, als die berühmte Möglichkeit, dass einen beim Scheißen der Blitz trifft.

Das wird die Angehörigen der Opfer ungemein beruhigen, dass ihre Kinder, Geschwister, Eltern oder Freunde statistisch nicht relevant sind. Und auch ich bin gleich viel entspannter. Schließlich ist es wahrscheinlicher, bei einem Verkehrsunfall verletzt oder ums Leben zu kommen, als bei einem Terroranschlag. Denke spontan über den Verkauf meines Autos und die Anschaffung einer Umweltkarte für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr nach. Sicher ist sicher!

Das Blöde daran ist aber, dass eine Autofahrt in den allermeisten Fällen mit einem gewissen Nutzen verbunden ist. Das ist eine simple Nutzen-Risiko-Abwägung. Mir konnte aber noch keiner den Nutzen eines Terroranschlags für die Allgemeinheit oder für eine Privatperson erklären. Nicht mal für den Attentäter hat es einen Nutzen. Erstens ist er meist tot und zweitens dürften im Paradies so langsam die Jungfrauen ausgehen bei so vielen, die sich inzwischen einen Platz im himmlischen islamischen Swingerclub erbombt haben. Und bis zu einem gewissen Grad kann man als Verkehrsteilnehmer auch selbst beeinflussen, ob man Opfer eines Unfalls wird oder nicht. Es wäre mal statistisch interessant, wieviele der Opfer von Terroranschlägen diese Einflussmöglichkeit auf den Hergang des Anschlags hatten.

Außerdem weiß leider keines der statistisch nicht relevanten Opfer vorher, wann es zum Beispiel für statistische Nichtrelevanz wird. Und leider sind die Opfer für die Familien und Freunde meistens von sehr hoher Relevanz! Aber auch das ist statistisch wahrscheinlich völlig irrelevant!

Fast noch besser als den beruhigenden Hinweis auf die Statistik finde ich jedoch den Ratschlag von sogenannten Psychologen, im Angesicht des Terrors eine gewisse Entspanntheit zu zeigen. Klar, wir müssen nur einfach lässiger werden und schon ist alles nur noch halb so schlimm.

Der Afrikaner und der Araber geht ja auch viel lockerer mit der Scheiße um, die er jeden Tag in seinem Dritte-Welt-Land erlebt.

Nicht soviel drüber lesen und reden, bloß nicht drüber aufregen, vielleicht einen kleinen Hinweis auf die statistische Unwahrscheinlichkeit geben... demnächst wird man diese Tipps auch in der Brigitte oder der Apotheken-Umschau lesen.

Es gibt sogar schon Radiosender in Deutschland, die ihre Hörer befragen, ob sie in Zukunft noch von solchen Anschlägen berichten sollen. Wo ich das gehört habe, war im übrigen ein öffentlich-rechtlicher Sender. Also einer der Sender, die Zwangsgebühren einnehmen, um die Hörer allumfassend zu informieren. Also bei einer Senkung der GEZ-Gebühr können sie von mir aus aufhören, darüber zu berichten.

Den entspannten Umgang mit dem Terror empfahl als erster übrigens ein gewisser Politikwissenschaftler namens Herfried Münkler. Er lehrt zwar an der Humboldt-Universität in Berlin, ist aber gebürtiger und sozialisierter Hesse. Wieso müssen eigentlich westdeutsche Politikwissenschaftler immer Namen haben, die nach westdeutschen Politikwissenschaftlern klingen? Im Osten heißt kein Mensch Herfried Münkler. Und wieso gibt es überhaupt so viele Politikwissenschaftler? Ich schweife ab...

Dieser Herr empfahl angesichts der Terroranschläge in New York 2001, eine gewisse "heroische Gelassenheit" an den Tag zu legen. Unsere westlichen Gesellschaften würden das schon aushalten. Sie müssen das aushalten können.

Okay:

Ihre Tochter wird von Asylanten vergewaltigt oder sexuell belästigt?

Ihr Sohn wird von Asylanten krankenhausreif geprügelt?

Bei Ihnen zuhause wird eingebrochen?

Ein Freund oder Bekannter wird Opfer eines Anschlags in der Öffentlichkeit?

Bleiben Sie gelassen! Machen Sie sich einen Tee und sagen Sie Ihrer Tochter, dass sie statistisch gesehen einfach nur Pech hatte. Verweisen Sie auf die Millionen Bürger, die nicht ins Krankenhaus geprügelt wurden. Für den Schaden beim Einbruch zahlt die Versicherung - Check!

Und der Terroranschlag? War nur ein psychisch kranker Einzeltäter, sowas kann man eben nicht verhindern. Ne Macke haben wir ja schließlich alle irgendwie.

Und falls Ihnen das alles nicht widerfahren ist, dann beruhigen Sie sich einfach damit, dass es ja beim nächsten Mal nun nicht ausgerechnet Sie treffen wird.

Und danach schauen Sie Dunja Hayali in der ZDF-Mediathek, wie sie sich todesmutig einer rechten Anti-Asyldemo nähert und gruseln sich ein wenig vor der "Gefahr von Rechts".

Die mehreren Zehntausend "Deutsch-Türken", die während der Anti-Asyl-Demo auf der anderen Seite des Rheins ihre Sympathie für eine "Demokratie" nach Erdogans Vorstellungen zum Ausdruck brachten, ertragen wir dagegen doch mit heroischer Gelassenheit. Bis zum bitteren Ende!

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Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 01.10.2016 16:10:35

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