Deutschland und die Schweiz verbindet eine enge kulturelle Beziehung, doch manchmal fühlt es sich für die Schweizer so an, als ob sie beim „Frauentausch“ den Kürzeren gezogen hätten: Die Deutschen haben der Schweiz Hazel Brugger „weggenommen“ und im Gegenzug Alice Weidel „gegeben“. Dieser Vorwurf kursiert nicht nur auf Social Media, sondern findet auch in der Comedy-Szene ihren Widerhall.
Hazel Brugger, geboren in der Schweiz, ist mittlerweile einer der größten Comedy-Stars Deutschlands. Ihre Karriere nahm richtig Fahrt auf, als sie als Außenreporterin für die „heute-show“ in Deutschland bekannt wurde. Heute füllt sie mit ihren Soloprogrammen Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und gilt als Paradebeispiel für den „Export“ eines Schweizer Talents nach Deutschland. In ihrem aktuellen Programm „Immer noch wach“ verarbeitet sie nicht nur persönliche Themen, sondern nimmt auch gerne Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Debatten – und macht sich dabei auch über Alice Weidel lustig, die als AfD-Politikerin mit Zweitwohnsitz in der Schweiz für viele Schweizer ein politisches „Importprodukt“ aus Deutschland ist.
So entsteht der Eindruck eines unfreiwilligen Tauschgeschäfts: Die humorvolle, scharfsinnige Hazel Brugger ist nun vor allem in Deutschland präsent, während Alice Weidel, die in der Schweiz lebt, aber für eine rechtspopulistische deutsche Partei steht, als „Tauschobjekt“ zurückbleibt. In den Worten eines Threads-Nutzers: „Können wir mal drüber reden, dass Ihr uns Hazel Brugger weggenommen und uns dafür Alice Weidel gegeben habt?“. Dieser satirische Seitenhieb bringt die unterschiedliche Wahrnehmung der beiden Frauen in den Nachbarländern treffend auf den Punkt.