Donald Trump, der unfreiwillige Komiker der Weltpolitik, hat es mal wieder geschafft, mit seinem *beeindruckenden Allgemeinwissen* zu glänzen. Da sitzt er also im Weißen Haus, empfängt afrikanische Staatschefs und ist völlig baff, dass der Präsident Liberias tatsächlich Englisch spricht. „So gutes Englisch! Wo haben Sie das gelernt? In Liberia?“, fragt Trump mit der Neugier eines Touristen, der in Paris überrascht feststellt, dass man dort Französisch spricht. Dass Englisch in Liberia Amtssprache ist, scheint für Trump ebenso sensationell wie die Entdeckung, dass Wasser nass ist.
Doch dieser Vorfall ist kein Einzelfall, sondern Teil einer langen Serie von Peinlichkeiten. Man erinnere sich an seine berühmte „Drecksloch-Länder“-Aussage, mit der er nicht nur einen ganzen Kontinent beleidigte, sondern auch bewies, dass sein Weltbild irgendwo zwischen 1950 und Fox News stehengeblieben ist. Trumps Umgang mit Afrika schwankt zwischen Desinteresse und offener Herablassung – außer, es geht um Strafzölle oder die Gelegenheit, sich selbst zu inszenieren.
Es ist kein Wunder, dass Trump mit dieser Mischung aus Ignoranz, Chauvinismus und Selbstbewunderung zum Idol für nationalistische Kräfte in Europa geworden ist. Wer braucht schon Fakten, wenn man Vorurteile hat? Trumps Stil – laut, selbstgerecht, faktenresistent – ist das perfekte Vorbild für Populisten, die lieber mit Slogans als mit Sachkenntnis Politik machen. Seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge auf Stammtischniveau zu reduzieren, ist für viele Nationalisten geradezu inspirierend.
So wird Trump zum Maskottchen jener, die sich nach einfachen Wahrheiten sehnen und für die Allgemeinwissen ohnehin nur störendes Beiwerk ist. Dass er dabei regelmäßig den Unterschied zwischen Peinlichkeit und Politik verwischt, macht ihn für seine Fans nur noch authentischer – und für den Rest der Welt zur Karikatur eines Staatsmannes.