Frankreichs Probleme mit seinen Muslimen: "Grundwert" Blasphemie

In Frankreich passieren mehr Anschläge und religiös motivierte Morde als in jedem anderen Land Europas. Das ist kein Zufall. Frankreich hat seine ersten Kolonien im 16. Jahrhundert erworben und stieg im 19. Jahrhundert zur zweitgrößten Kolonialmacht der Erde auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfielen die Kolonien sehr rasch, allein 1960 wurden 14 französische Kolonien unabhängig. Viele Einwohner der ehemaligen Kolonien wanderten nach Frankreich aus, die Sprache war dieselbe - Französisch war damals die Weltsprache und wurde in allen Kolonien gesprochen. Die Zuwanderer kamen aus Algerien, Marokko, Tunesien, Mauretanien, Mali, Senegal, dem Tschad, Guinea und der Türkei.

Erhebungen zu Ethnien oder Religionen sind in Frankreich nicht zulässig, daher kennt man nicht einmal die genaue Anzahl der Muslime im Land! Man schätzt sie auf bis zu neun Millionen.

Ferner ist ein Grundwert in Frankreich die Blasphemie. Ja, man liest richtig. Es gibt tatsächlich ein Land in Europa, wo Gotteslästerung einen Lebens- oder Gesellschaftswert darstellt, den es offensichtlich von verwirrten Satire-Schreibern zu verteidigen gilt.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/praesident-macron-verteidigt-recht-auf-blasphemie-in-frankreich-a-84e39bf4-3aa7-4f9e-9306-b5a3a70ffefc-amp

Vor zwei Tagen erschien wieder eine Karikatur, diesmal über den türkischen Staatspräsidenten - die Rache folgte auf den Fuß.

Wer zwischen den Aktionen von Charlie Hebdo und den Morden keinen Zusammenhang sieht, dem ist nicht zu helfen. Man lästert nicht über eine Religion! Wenn diese Lästerungen in Frankreich Usus sind, hat dieses Land jede Glaubwürdigkeit verloren.

Es geht in keinster Weise um die Frage, ob eine Karikatur einen Mord rechtfertigt. Diese Frage ist dumm und hintertrieben.

Anders wird ein Schuh draus: Wer ständig die Stimmung aufheizt, ständig die Moslems verhöhnt, ständig deren Gott oder Religion durch den Kakao zieht, darf sich über Rache nicht wundern.

Herr Macron sollte einmal in sich gehen und nachdenken, ob es für ein zivilisiertes Land nicht angebrachter ist, von der Diskriminierung und Verspottung religiöser Minderheiten Abstand zu nehmen.

Vielleicht kann ihm seine um viele Jahre ältere Frau dabei helfen..

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Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 30.10.2020 18:12:39

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