Die Deutschen zahlen vor den Dänen und den Iren die höchsten Strompreise Europas. Die Konsumenten in Atomländern wie Frankreich, Schweden oder Finnland zahlen ein Drittel weniger

Die Deutschen zahlen damit heute dreimal mehr für den Strom als zur Jahrtausendwende (13,94 Cent/kWh). Nach den bisherigen Erfahrungen wird sich dieser Trend noch verschärfen. Mit der Erhöhung des Anteils von Wind- und Solarstrom steigen die Kosten exponentiell.

Da Wind- und Solarstrom von den Launen der Witterung abhängig sind, produzieren sie die meiste Zeit am Markt vorbei. Wenn die ideologisch korrekten Flatterstromaggregate wegen günstiger Witterung viel liefern, fallen wegen des Überangebotes die Preise in den Keller; und wenn die Preise wegen einer Dunkelflaute in den Himmel steigen, können sie nicht liefern.

Mit einem Ausbau der Hochspannungsnetze wollen die Energiewender das Witterungsrisiko grossflächig verteilen. Neue Überlandleitungen sind aber nicht nur teuer, sie mildern das Problem bloss, ohne es wirklich zu lösen. Bei flachen Drucklagen stehen die Windmühlen in ganz Europa still. Die Sonne liefert im Winter in Deutschland rund sechs- bis achtmal weniger Energie als im Sommer.

Weil Speicher, welche die saisonalen Defizite ausgleichen könnten, weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll sind, werden die Lücken durch flexible Gaskraftwerke aufgefangen. Das permanente Hoch- und Runterfahren der Turbinen geht aber auf Kosten der Effizienz (suboptimale Verbrennung, schlechte Auslastung, Materialermüdung) und damit auf Kosten der Rentabilität und der Umweltverträglichkeit. Die Abhängigkeit vom Gas steigt zudem.

Der forcierte Umstieg auf Elektromobilität und Stromheizungen (Wärmepumpen) lässt die Nachfrage ansteigen, doch die gesamte Produktionskapazität stagniert seit Jahren.

Nach den unbestechlichen Gesetzen des Marktes führt all dies zu weiter steigenden Strompreisen. Es sei denn, eine durch hohe Energiepreise ausgelöste Rezession (wir erinnern uns an die «Ölschocks» der 1970er Jahre) senkt die Nachfrage. Doch dann haben die Menschen ohnehin andere Sorgen.

Quelle: Weltwoche

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Aron Sperber

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