…also für die Energiewende, denn der Ökostrom ist wetterfühlig, mal kommt zu viel, was man dann wegschmeißen muss, mal kommt wenig oder gar nichts, und man muss im Ausland zukaufen.

von Peter Würdig

Also braucht man die Speicher, um das auszugleichen und ein stabiles Netz aufrecht zu erhalten. Immerhin, schon 20 Jahre nach dem Start der Energiewende hat man das jetzt ernsthaft angefangen. Darüber berichtet jetzt Focus, „Sie sind das Rückgrat der Energiewende, doch jahrelang ging der Ausbau von Stromspeichern in Deutschland nur schleppend voran. Das ändert sich jetzt – schlagartig.“ Hier der Beitrag: Sogar alte AKWs machen mit: Jetzt kommt die Speicher-Revolution nach Deutschland – FOCUS online

In Braderup, einem Dorf in Schleswig-Holstein, hatte man sogar schon 2014 angefangen mit einer Anlage und einem Speichervolumen von 3 MWh (Mega-Watt-Stunden) ganz klein angefangen, Focus schreibt, dass die Einwohner da zufrieden sind, welche Abdeckung da tatsächlich erreicht worden ist, darüber wird nichts mitgeteilt. Jetzt, 10 Jahre später, hat man die Größe erheblich steigern können, die neue Anlage in Bollingstedt, nur 60 km weiter ab von Braderup, schafft sogar 238 MWh. Und für noch größere Anlagen, die man wohl braucht, hat man eine interessante Idee, das stillgelegte Kernkraftwerk Brokdorf soll als Standort für eine große Speicheranlage diesen, da produziert man dann zwar keinen Strom, aber immerhin können die noch vorhandenen Netzverbindungen als Anschlüsse für das Hochspannungsnetz dienen. Focus nennt dieses Prinzip: „Akkus statt AKW“. Dass man solche Akkus wirklich braucht, hat auch Focus erkannt, denn Focus schreibt: „Und Solaranlagen haben das grundsätzliche Problem, dass sie nachts keinen Strom produzieren“, und das ist als neue Erkenntnis nun auch beim Wirtschaftsministerium angekommen, deswegen hat man im Dezember eine „nationale Speicherstrategie“ vorgelegt.

Wie viel braucht man denn wirklich ?

Dazu müsste man nachrechnen, und deswegen hat Prof. Sinn in seinen Vorträgen angemahnt: „Haben die denn keinen Taschenrechner ?“ Nun, wir haben einen und rechnen mal überschlägig nach. Der elektrische Bedarf liegt bei 70 GW (Giga-Watt, das sind 1000 Mega-Watt). Für die Windmühlen muss man mit einem Ausfall von max. einer Woche rechnen , längere Flauten sind eher selten. Anders sieht das bei den PV-Anlagen aus, die produzieren im Sommer reichlich, im Winter, wenn der Bedarf groß ist, wenig oder gar nichts. Das heißt, um zu einer sicheren Versorgung zu kommen, müssen wir den PV-Strom des Sommer-Halbjahres speichern um den Bedarf im Winter abzudecken, das notwendige Speichervolumen der Windkraftanlagen können wir im Vergleich dazu erst mal vernachlässigen. Da nach der Energiewende für Deutschland dann nur Wind und Sonne zur Verfügung steht, nehmen wir mal an, dass die Hälfte des Bedarfs, also 35 GW, von PV-Anlagen gedeckt werden muss, das Sommerhalbjahr hat 4320 Stunden, daher brauchen wir dann 151.200 GWh. Das ist aber nur der elektrische Bedarf, da ja nun Verkehrsleistungen (E-Auto) und Beheizung (Wärmepumpe) und alles übrige auch auf elektrische Leistung umgestellt werden soll, muss man diesen Wert noch mit 5 multiplizieren, also brauchen wir eine Speicherkapazität von 756.000 GWh, das ist schon mal eine ganze Menge.

Nun hat man ja, wie Focus schreibt, in den letzten Jahren erheblich zugelegt, pro Monat wächst die Kapazität in Deutschland um 0,4 GWh, pro Jahr also um fast 5 GWh, und wenn wir den Zuwachs pro Jahr verdoppeln, dann brauchen wir für die Vollendung der Energiewende nur noch 75.600 Jahre, jetzt versteht man, warum die Inspiratoren der Energiewende einen Taschenrechner lieber gar nicht erst angefasst haben.

In Ahnung dieser Größenordnung hat Focus nun doch noch eine Idee geliefert, die Energiewende noch zu retten, wörtlich: „Der vielleicht wichtigste Speicher könnte sich aber in den Garagen der Deutschen befinden.“, gemeint sind die E-Autos. Die sind aber für diesen Zweck nur brauchbar, wenn man ein E-Auto nicht fährt sondern damit nur die Garage schmückt. Wer dann doch fahren will und gleichzeitig als Speicher die Energiewende unterstützt, braucht die Verbindung zur Steckdose. Dazu holt man vom Baumarkt eine Kabeltrommel, geschickt angebracht würde sich das Kabel dann beim Losfahren automatisch abrollen. Mehr als drei Kabeltrommeln wird man im Kofferraum nicht unterbringen, damit begrenzt sich dann die Reichweite des E-Autos auf 30 Meter. Ich glaube, so werden wir die Energiewende dann auch nicht retten können.

Nun ist aber die Idee mit den Akkus als Speicher gar nicht so neu, denn bei gründlicher Recherche hätte Focus auch das Projekt „Smart Region Pellworm“ entdecken müssen. Auf der Insel Pellworm hat man 2013 den Versuch gemacht, die Insel gestützt auf Speicher vollständig durch Erneuerbare zu versorgen. Man hat dabei in der Spitze sogar eine Versorgung von 97% erreicht, aber mit der Autarkie ist es so wie auch bei der Schwangerschaft, man hat sie entweder ganz oder gar nicht, und für eine vollständige Versorgung hätte man Speicher von mindestens fünf-facher Kapazität gebraucht. Das haben die Förder-Millionen aber doch nicht hergegeben, und die Sache war nicht nur „smart“ sondern auch teuer, und dann hat man nach drei Jahren alles wieder abgebaut. Statt das Gelände als Gedenkstelle für die Energiewende zu nutzen hat man dort einen Hunde-Spielplatz eingerichtet. Wenn das bei anderen Geländen für die Speicherung ähnlich geht, werden wir in Deutschland noch viele Hunde züchten müssen. Die Geschichte der „Smart Region Pellworm“ habe ich in meinem Film dokumentiert: pww.de/BSB/AfD/Pellworm.mp4

Quelle: EIKE

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