Sie ist also Geschichte, die 20. Regenbogenparade. An die 100.000 Menschen nahmen daran teil, um ein Zeichen gegen Homophobie und Intoleranz zu setzen. Trotz unangenehmer Temperaturen wurde ausgelassen getanzt und gefeiert.

Mein Verhältnis zur Regenbogenparade ist ja eher ein gespaltenes. Mit "schrill" und "laut" kann ich mich nicht unbedingt identifizieren. Mir gefallen eher Veranstaltungen wie der RegenbogenBALL, der sich durch Stil und Seriosität auszeichnet. Und meiner Meinung nach wird mit einem derart extrovertierten "zur Schau stellen" von Andersartigkeit kein einziger homophober Mensch vom Gegenteil überzeugt. Aber offensichtlich sieht die queere Community das anders.

Auch wenn sich gerade Wien in den letzten Jahren zu einer weltoffenen und toleranten Stadt gemausert hat, gibt es durchaus nach wie vor genug Themen, die Baustellen sind, und für die es sich lohnt, aufzustehen und aktiv zu werden. Denn abgesehen von nach wie vor vorhandenen Diskriminierungen am Arbeitsplatz, ist es einfach nicht einzusehen, dass Homosexuelle nicht genauso heiraten dürfen, wie Heteros. Nur weil ein paar weltfremde Fundamentalisten glauben, sie würden in einem, vor fast 2000 Jahren von Unbekannten verfassten Buch, eine Rechtfertigung für diese Diskriminierung erkennen. Das ist einfach nur armselig. Aber irgendwann wird diese Ungerechtigkeit beseitigt sein, und dann ist es eine Selbstverständlichkeit. Und man wird ungläubig (Vorsicht: Wortspiel) zurückdenken, und sich nicht vorstellen können, dass es jemals anders war. So wie es mit manchen anderen Abartigkeiten der Fall ist.

Wer von der jüngeren Generation wei? noch, dass es in Österreich Frauen per Gesetz erst seit 1975 erlaubt ist, ohne Zustimmung des Mannes zu arbeiten, oder über den Wohnsitz mitzuentscheiden? Oder dass erst seit 1989 (!!) Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Ehe und Lebensgemeinschaft strafbar ist? Eben. Was heute als Selbstverstädnlichkeit gilt, war vor gar nicht allzu langer Zeit noch eine schreiende Ungerechtigkeit. Und genauso wird es, irgendwann, mit der Homo-Ehe sein. Dann werde auch ich feiern.

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Andy McQueen

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fischundfleisch

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Silvia Jelincic

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