Jetzt helfen sie ihm doch bei der Banane!

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"Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen" (Mark Twain)

Eine Wohnung irgendwo in Nordkorea. Öder Plattenbau, ein westliches Kamerateam, die Mama und ihr Sohn. Totale auf das Kind, das eine Banane in der Hand hält und die doof anglotzt. Der Bursch dreht sie, schaut sie von allen Seiten an und bleibt ratlos. Wie ein Schimpanse dem man einen Xbox-Controller in die Hand drückt. Plötzlich Unruhe im Hintergrund: „Jetzt helfen sie ihm doch bei der Banane!“ Ein überwachender Geheimdienstmitarbeiter macht sich Sorgen, dass der Zuschauer im feindlichen Westen Spitz kriegen könnte, dass der Kleine in seinem Leben noch keine Banane gesehen hat.

Wie komm ich jetzt auf das? Warum hat sich dieses Bild der totalen Überwachung und zügellosen Manipulation in meinen Kopf geschlichen? Hab ich was Schlechtes gegessen, zu viel getrunken oder gar unruhig geschlafen? Nein, nein und nein. Was ich allerdings schon hab: Ich hab den Fernseher aufgedreht und der blade Fellner hat mir was über Schweden erzählt. Sowas wie Schweden schlecht, wir gut, Kurz gut, i am from Austria gut und Sonderpresseförderung besonders gut. Gut, gut. Das bin ich ja schon gewöhnt. Aber das alleine soll verantwortlich für meine Nordkorea-Assoziationen sein? Glaub ich nicht. Da war dann noch der Bohrn Mena. Der schaut zwar auch ein bissl aus wie ein Affe, ich glaub aber nicht, dass der mich deswegen auf die Banane gebracht hat. Aber er hat ja auch was gesagt. Und das war es viel eher. „Es ist niemandem damit gedient, wenn wir jetzt zurück schauen und sagen, dass wir es schon immer gewusst haben.“, so hat er gefaselt. Und da hat mich der Blitz aus Nordkorea getroffen. Es war weniger die Banane – das wird mir jetzt klar -, nein es ging um die Verarschung der Bevölkerung. Nein Freunde, wenn der nicht weiß, wie er die Banane aufbekommt, dann werdet ihr schon zugeben müssen, dass der im Leben noch nie persönlichen Kontakt zu einer gehabt hat. Ihm jetzt heimlich beim Schälen zu helfen geht gar nicht. Wir wollen schon wahrhaftig bleiben. Im Nachhinein so zu tun als ob, ist nicht erlaubt.

Und wenn wir damals – ich erinnere mich noch genau – überzeugt davon waren, dass ein Lockdown alternativlos sei weil wir das Ding eindämmen müssen, weil es sonst zu einem exponentiellen Anstieg der Infektionen (ist gleich der Erkrankten, hat man uns reingedrückt – war aber falsch), somit der Behandlungsbedürftigen und der intensiv zu Betreuenden, zu Beatmenden, kurz der dem Tode geweihten kommt, dann sollten wir jetzt auch dazu stehen.

Das war ja der Dreh- und Angelpunkt der Chose: Durch das exponentielle Wachstum wird unser Gesundheitssystem zusammenbrechen. So um die Ostern hätte es sein sollen. Da wird dann triagiert – das wird ganz schiach werden. Triagieren? Das ist das Ding, wo Oma und Opa an der Türe der Intensivstation rütteln und kreischen: „Nimm mich an die Beatmung, nimm mich!“. Und der Arzt sagt dann sowas wie: „ Opapa du kannst dich brausen gehen. Auf der Birne hast du kaum mehr ein Haar, die alte Trichterbrust hängt dir runter wie einer säugenden Bärenmutter und das Gemächt ist wohl schon im 27er Jahr ein Opfer der Schwerkraft geworden. Nein, da schau, die Omama ist in einem weit besseren Zustand. Jetzt auch nicht neu, aber im Vergleich zu dir. Was soll ich sagen?“ Tja, und so wird der Oma der Beatmungsschlauch sieben Meter weit reingeschoben. Der Alte indes kommt auf den Biokompost im Park vor der Intensivstation. Da liegen schon 38.000. Im nächsten Frühjahr arbeiten wird die dann unter den Rosen ein.

Aber wie komm ich da eigentlich drauf? Ja, da war ich: Es ist dann doch nicht so gekommen. Die Intensivstationen waren so gut wie ausgestorben – ohne dass dort jemand gestorben wäre – und der Opapa ist weder auf dem Kompost gelandet noch hat ihn der Osterhase in seiner Buttn – nach dem er die Eier rausgenommen hat – abtransportiert. Es war…..gar nix. Jetzt sagen die, die für das Desaster verantwortlich waren: „Jahaaaa! Das war ja wegen unserer superguten Maßnahmen. Ohne wär es schiach gekommen. Brrrr. Ganz schiach!“ Nun ist es so, dass der Lockdown - auch Covid-19 Gesetz, um dem Ganzen so einen wahnsinnig demokratischen Touch zu geben – am 16.3. in Kraft trat. Schon Tage zuvor ist jedoch was passiert: Die R-Zahl ist gesunken. Das wär jetzt an sich jedem wurst gewesen, wenn nicht, ja wenn uns nicht zuvor ins Hirn getrommelt worden wäre, dass es genau um die ginge. Der Heilige Gral der Virenverbreitungsbekämpfungsundweißtdunicht-Sache. Corona hat eine durchschnittliche Inkubationszeit von etwa sechs Tagen. Bedeutet, dass schon vor dem Lockdown der Peak erreicht war. Ganz ohne die Menschen einzusperren, die Wirtschaft schwer zu schädigen, die Leute in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit zu schicken, vielen Kindern einen vielleicht bleibenden Schaden zuzufügen, Alte alleine sterben zu lassen, die Existenz von Vielen zu zerstören, chronisch Kranke vom Arztbesuch abzuhalten und eigentlich notwendige Operationen aufzuschieben. Bin schon gespannt wie sich die Selbstmordrate entwickeln wird.

Ein ähnlicher Befund lässt sich für unsere deutschen Nachbarn erstellen. Viel Lärm um nichts aber dafür eine Medienlandschaft, die sich so richtig ins Zeug legt um die Propaganda an den Mann zu bringen. Der Genosse Honecker hätte sich begeistert Notizen gemacht. Da hält bei uns keiner mit. Ja, wenn die Deutschen was machen, dann machen die das richtig. Oder war das jetzt ein Klischee?

Ich glaub nicht. Neben dem Senderlogo werden mir Botschaften reingedrückt. Durchhalte- und Solidaritätsparolen: „Bleib zaus“ oder „wir schaffen das“. Ich funktioniere aber irgendwie falsch. Ich hab mich da nie weniger zugehörig gefühlt. Bin aber auch kein Deutscher.

Aber jetzt kommt’s: Auch in Schweden sinken die relevanten Zahlen! Seit 8.4. fallen dort die bestätigten Corona-Todesfälle. Das geht natürlich gar nicht. Die sind ja für die deutschsprachige Propaganda ein richtiger Stein im Schuh. Seit Wochen schlagzeilt man in den Zeitungen „Dumm“ und „Blöd“: „Schwedischer Sonderweg gescheitert“, „Schweden hat Tragweite nicht begriffen“, „Schweden leitet Kehrtwende ein“ und, mein absoluter Liebling, „Jeder elfte Infizierte stirbt in Schweden“. So wie es aussieht, schwenken wir aber grad auf den schwedischen Weg ein und nicht umgekehrt. Unsere „Freilassung“ soll uns ja, Schritt für Schritt, der Situation in Schweden annähern. Da frag ich mich dann: Was haben wir durch den Lockdown gewonnen? Was wir verloren haben, hab ich ja aufgezählt. Aber was hat das gebracht? Natürlich nichts. Rein gar nix. Das hätte nur dann einen Sinn gehabt, wenn wir Patienten ohne die Einsperrung nicht behandeln hätten können. Da waren wir sowas von entfernt davon, das kann man gar nicht ausdrücken. Weil halt das Exponentielle nicht gekommen ist – ganz ohne Lockdown. Es ist ja glasklar und wird auch durch die Heinsberg-Studie bestätigt: Corona hat eine Letalität von etwa 0,37 Prozent oder deutlich darunter. Andere Untersuchungen gehen von 0,1 Prozent aus. Wir sind daher im Bereich einer Grippe. In vergleichbaren Ländern mit ähnlicher Altersstruktur und funktionierendem Gesundheitssystem wird die Sterblichkeit sehr ähnlich sein. Das wird sich nur ändern, wenn Patienten nicht behandelt werden können. Das war in Deutschland und Österreich ausgeschlossen und das konnte man auch vor dem Lockdown wissen. Es gab genügend Experten, die das anmerkten. Deren Meinung wurde aber ignoriert und sie, auf höchstpersönlicher Ebene, fertig gemacht. „Wirr“ seien die. Und „Aluhutträger“.

In den letzten Tagen fährt man auf, was man noch hat, um Schweden einzuheizen. Aber so richtig. Es werden die Daten von Johns Hopkins hergenommen um zu belegen, dass die Lage in Schweden eskaliert. Man erwähnt nicht, dass Schweden die Zahlen gesammelt übermittelt. Die manipulierenden Medien basteln daraus auf die Tage bezogene Kurven. Unseriös bis zum geht nicht mehr. In Wahrheit sinkt die Zahl der Todesfälle in Schweden seit 8.4. deutlich (Daten der Behörde für öffentliche Gesundheit in Schweden (Folkhälsomyndigheten). Das ist jetzt aber peinlich. Um nicht ganz die Hose runterzulassen, diskreditiert man sogar diese Zahlen in dem man kreischt: „Die ändern sich ja nachträglich!“. Ja, das tun sie. Es wird nachgemeldet, das ändert aber nichts am Trend: Die Sterbezahlen in Schweden fallen! Und all unsere Maßnahmen hatten eine einzige Legitimation: Ohne Lockdown werden die Zahlen exponentiell steigen. Das war, jetzt sieht man es, falsch. Zunächst war es nur das: falsch. Schon bald hatte man eine Datenlage, die das zeigte. Ab dann wurde aus „falsch“ eine dicke Lüge.

Im verzweifelten Rückzugsgefecht kreischt man die absoluten Todeszahlen der Schweden in den Äther. Und wirklich, die Leute die sich bislang voller Begeisterung manipulieren ließen, plappern das wieder nach: „Die sterben ja die Schweden! Kreisch!“ Da kann man wirklich nur mehr den Kopf schütteln. Schweden hatte keinen Lockdown. Selbstverständlich hat man eine weit höhere Durchseuchung als Österreich oder Deutschland. Ebenso klar ist, dass die Toten die Schweden schon hatte, lediglich vorgezogen sind. Was bitte sollte sich denn bei uns seit Beginn dieser unsinnigen Maßnahmen geändert haben? Wir stehen jetzt etwa dort, wo wir am 16.3. schon waren. Wenn wir jetzt öffnen, dann passiert just das, was Schweden hinter sich hat. Wie kann man sich etwas Anderes einbilden – ist ja nicht zu glauben. Am Ende des Tages werden wir eine Todesrate haben, die der in Schweden sehr ähnlich ist. „Unsere“ Experten warnen bereits vor einer nächsten Welle im Herbst. Na klar. Warum sollte die nicht kommen? Wir sind ja kaum durchseucht. Dank eurem raffinierten Lockdown. Allerdings werden wir die Menschen in unserem Land (man braucht hier die Trennung Wirtschaft/Privat, Geld und Leben nicht) ungleich schwerer geschädigt haben.

So, ich hoffe, die Banane ist jetzt geschält. Essen müsst Ihr sie selber.

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