Wer in den Supermarkt geht und sich sein Sonntagsessen zusammen kauft, kommt nicht nur mit dem Schnitzelfleisch und den Zutaten für's Schlemmen heim, sondern auch mit einem riesigen Müllberg.

Das finde ich furchtbar. Das Fleisch kommt aufs Papier, wird eingewickelt, zugepickt und ins nächste Sackl gesteckt, das wiederum ins Einkaufssackl, das wir an der Kassa kaufen, gesteckt. Die Wurst wiederum wird aus ihrer Verpackung heraus geschnitten, um wieder doppelt verpackt zu werden. Das stille Wasser ist in Plastikflaschen, die Kartoffel und die Zwiebel im Netz, die Tomaterl in einer Plastikschale, die eingeschweißt ist. Das Mehl und die Eier sind wenigstens wie die Semmelbröserl im Karton, die Preiselbeeren haben es in ein Glas geschafft. Das Öl aber wird wieder im Plastikgebinde verkauft.

Das ist die schöne, neue Welt, die wir geschaffen haben.

In den Weltmeeren schwimmt das ganze Zeug dann herum – bei der Größe ist man sich nicht ganz sicher, aber im Pazifik soll eine Müllinsel von der Größe des US-Bundesstaates Texas herum schwimmen. Plastik aus Erdöl hat laut Experten eine Halbwertszeitvon 500 Jahren.

Die Lösung kann also nur heißen: Zero Waste oder zumindest Low Waste.

Zero Waste beschreibt das Vorhaben, Lebensmittel so zu (ver-)kaufen, dass kein oder kaum Müll übrig bleibt. Das gab es ja alles schon einmal. Milchautomaten, die Flaschen nachfüllten, beim Greißler wurde das Obst und Gemüse in Zeitungspapier gepackt. Nun versuchen verschiedene Initiativen, wieder dort hin zurück zu kommen. Ein neuer Supermarkt namens Holis Market, der gerade in Österreich Fuß fasst, möchte genau das versuchen. Wir sind noch nicht ganz so weit. Unser neues Label Low Waste 1 bedeutet, dass wir ein-Kilo-Verpackungen anbieten. Alles, was den Müll reduzieren will, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Erdölplastikverpackungen konnten wir in unserem Unternehmen zu 80 Prozent weglassen oder ersetzen. Das ist noch nicht die Lösung, aber ein Ansatz.

Aber warum auf Initiativen verschiedenster Hersteller warten? Eigentlich kann man gleich bei sich selbst anfangen! Einfach den Einkaufskorb oder einen Rucksack zum Einkaufen mitnehmen, vielleicht eigene Sackerl von daheim und das Obst dort rein packen. Eher am Markt einkaufen oder zumindest doppelt und dreifach abgepackte Sachen meiden.

Jeder weiß, dass wie es jetzt läuft, den Planeten nur noch schneller zerstört. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass alle darauf warten, dass irgendwo irgendein Gremium, zum Beispiel die EU, DIE Initiative startet, die uns alle rettet. Das ist zu bequem. Fangen Sie lieber gleich bei sich selbst an! Da geht gleich am meisten weiter.

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Luis Stabauer

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Silvia Jelincic

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