Die Zeugnisse sind verteilt und es geht für die meisten Menschen nun ab in den Urlaub. Wenn die Urlaubszeit los geht, dann schieben sich die Blechlawinen von Nordeuropa Richtung Italien, Kroatien und Co. Muss das sein?

Es ist ja so: Im Verkehr sterben in Europa pro Jahr tausende Menschen. Viel mehr werden schwer oder leicht verletzt. Tja, wenn wir über das Autofahren reden, dann sprechen wir oft vom Spritpreis, von den Kosten für die Versicherung und so weiter. Aber in meinen Augen vergisst man da sehr stark, dass das Autofahren auch das Gesundheitssystem belastet. Ähnlich wie Rauchen oder Alkohol. Dass die Abgase für uns sehr nachteilig sind, das verstehen noch die meisten; aber die Folgekosten für Verletzungen? Davon habe ich noch nie gelesen. Auch diese Kosten trägt letzten Endes die Allgemeinheit. Ich rede da nicht nur über Behandlungskosten, sondern auch über die Kosten für Einsatzkräfte und die Wiederinstandsetzung von Beschädigungen.

Reden wir doch ganz offen: Viele dieser Fahrten passieren doch aus Bequemlichkeit. Aber vermutlich denken sich das eh sehr viele. Es ist ja auch einfacher, mit dem Auto nach Italien zu fahren, als mit der Bahn - auch wenn wir alle wissen, dass letzteres nachhaltiger wäre. Und vielleicht sind es auch wir Unternehmer, die unser Schärflein dazu beitragen. Fahren die LKWs nicht mit unseren Waren herum? Sind wir nicht Teil dieses Problems? Mein Kakao kommt auch von weit her (Gut, das geht nicht anders, weil er nicht bei uns wächst).

Ich habe oft den Eindruck, dass viele von uns drauf warten, dass die Politik in Österreich oder Brüssel dann irgendetwas entscheidet, bis sich etwas ändert. Es ist ja kein Schicksal, dass wir unsere Produkte mit riesigen Umweltzerstörern durch die Weltgeschichte hin und her schicken; aber gut, noch hat uns niemand was vorgeschrieben. Wenn sich ein paar große Unternehmen zusammen tun und sagen würden: OK, wir liefern mit der Bahn und die letzten Kilometern mit einem Elektroantriebs-Wagen - das würde den Markt ändern und die Umwelt ein bisserl mehr schonen. Derzeit wirkt es ja so, als dass man allerorts fast angsterfüllt auf die echte Wende unserer Mobilität wartet.

Aber schon wieder rede ich von den anderen. Wenn wir über das Autofahren, die Mobilität reden, dann müssen wir doch ohnehin bei uns selbst anfangen und schauen, dass wir der Umwelt Gutes tun - und uns selber auch.

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