Steuerlöcher stopfen geht nicht. Wir müssen umdenken

Pro Jahr gehen den 28 Finanzministern der Europäischen Union 70 Milliarden Euro durch die Lappen. Die dafür Verantwortlichen sollen Google, Apple ,Amazon Ikea und Co. heißen. Aber ich würde das auch machen, "müssen"um konkurrenzfähig zu bleiben.,wenn man in dieser Größenordnung agiert..Wir sind alle Effizienz getrieben. Das macht der freie Markt. Der Stärkere oder Größere überlebt am ehesten. Das will der Markt (Konsument) ganz einfach, indem er dort einkauft.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit einem Briefkasten auf den Cayman Islands Geld sparen, vorausgesetzt Sie verdienen genug, um die Anwälte dafür zu bezahlen. Würden Sie nicht auch gerne Steuern sparen? Ich sage es ganz ehrlich: Für mich würde es sich auszahlen. Mit meinen 170 Mitarbeitern in Österreich und den 40 in China erwirtschafte ich genug, um zu sagen, dass ich auch lieber 100-200.000 Euro im Jahr mehr hätte als jetzt.

Der Treppenwitz ist, dass ich es nicht mache. Gut, vielleicht bin ich auch ein ganz Depperter. So ein Briefkasten in Liechtenstein wäre schon gut, ich könnte Maschinen schneller anschaffen und ich könnte damit Arbeitsplätze einsparen, was mich wiederum effizienter macht und so weiter und sofort. Genau hier entsteht die Problematik bei der Steuervermeidung. Wer es macht hat einen Wettbewerbsvorteil und frisst den der es nicht macht. Die großen Firmen investieren sehr viel in alles Mögliche, nur sehr oft,nicht in ihre eigene Branche. Ich würde halt gewissermaßen Geld sparen wollen, um es in meinen Wirtschaftszweig zu reinvestieren. Die Multis machen das aber kaum. So entstehen neue Königreiche, die unter dem Deckmantel „Geht's der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut!“ arbeiten und alles zu Tode optimieren.

Also wird das Geld in Spekulationen gesteckt, um aus viel Geld noch viel mehr zu machen. Google, McDonalds und Co. stecken ihre Milliardengewinne ja nicht immer ins eigene Unternehmen. Wenn sie stattdessen faire Löhne zahlen würden oder halt viel bessere, im eigenen Land produzieren, weil es eh gut funktioniert, hätte ich ehrlich gesagt kein großes Problem damit.

Es ist ja illusorisch zu glauben, dass das weltweit funktioniert. Macht Österreich was, gehen die Firmen nach Ungarn. Macht die EU etwas, dann gehen die Firmen nach Russland, machen die etwas...Was ich sagen will: Es wird sich garantiert irgendeine Nation finden, die statt 25 Prozent Kapitalertragssteuer nur 10 Prozent verlangt oder noch weniger. An das Gute im Menschen glaube ich beim Geld ja wirklich schon lange nicht mehr. Geld bedeutet Macht und deshalb wollen viele Menschen immer mehr davon. Ob Sie es brauchen ist einer andere Frage.

Wenn man sich weltweit aber drauf einigt, dass die Firma X nicht auch noch in Y und Z investiert, dann behalten die großen Konzerne ihre Steuervorteile, die Produkte werden besser und das Geld wird nicht in alle möglichen und unmöglichen Projekte gesteckt, die vordergründig zur Steuerminderung dienen.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 16.02.2016 23:53:29

MrKummer

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