Vom „America First“ zum „Tourism Last“: Trumps Unwissen zerstört eine Schlüsselbranche

Zu den Trumpschen Folgen in der Landwirtschaft habe ich schon geschrieben. Heute analysiere ich den Tourismus:

Die Vereinigten Staaten stehen im Jahr 2025 vor einer tiefgreifenden Krise im internationalen Tourismus. Millionen Menschen, die früher Jahr für Jahr als Besucher ins Land kamen, bleiben plötzlich aus. Die wirtschaftlichen Verluste sind gewaltig, doch noch gravierender ist der Vertrauensverlust, der sich wie ein Schatten über das Land legt. Die gefühlte Sicherheit, einst ein Grundpfeiler für den Erfolg der amerikanischen Tourismusindustrie, ist erschüttert. Viele Menschen empfinden die USA nicht mehr als ein sicheres oder einladendes Reiseziel. Stattdessen herrscht das Bild eines Landes, das von Unsicherheit, politischen Spannungen und gesellschaftlicher Unruhe geprägt ist.

Diese Entwicklung ist nicht nur eine vorübergehende Reaktion auf aktuelle Ereignisse, sondern ein Zeichen für einen strukturellen Wandel. Das Vertrauen, das über Jahrzehnte aufgebaut wurde, ist innerhalb weniger Monate verloren gegangen. Reisende entscheiden sich zunehmend für andere Ziele, entdecken neue Länder und Regionen, die ihnen nicht nur Sicherheit, sondern auch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Wer einmal die Erfahrung gemacht hat, wie angenehm und unkompliziert ein Urlaub in Kanada, Europa oder Asien sein kann, wird sich gut überlegen, ob er noch einmal in die USA zurückkehrt – selbst wenn sich die Lage dort irgendwann wieder beruhigen sollte.

Diese Verschiebung ist dauerhaft. Fluggesellschaften haben ihre Kapazitäten auf den USA-Strecken drastisch reduziert. Hotels, die einst von internationalen Gästen lebten, kämpfen ums Überleben. Broadway-Shows, Freizeitparks und Restaurants verzeichnen massive Einbrüche bei den Besucherzahlen. In vielen ländlichen Regionen, die auf den saisonalen Tourismus angewiesen sind, bleiben die Gäste aus, Buchungen brechen ein, und zahlreiche Veranstaltungen werden abgesagt. Die wirtschaftlichen Folgen sind verheerend und treffen nicht nur große Konzerne, sondern vor allem kleine und mittelständische Betriebe.

Ein besonders beunruhigender Aspekt dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass sie kaum mehr umkehrbar ist. Die Erfahrungen aus der Pandemie haben gezeigt, dass Betriebe, die einmal schließen mussten, selten wieder öffnen. Arbeitskräfte, die die Branche verlassen, suchen sich neue Jobs und kehren nicht zurück. Das Know-how, das über Jahre aufgebaut wurde, geht verloren. Ganze Regionen verlieren ihre wirtschaftliche Grundlage, und die sozialen Folgen sind langfristig spürbar. Investitionen bleiben aus, und das Vertrauen in die Zukunft schwindet weiter.

Das Image der USA als Traumziel für Reisende aus aller Welt ist tiefgreifend beschädigt. Die einstige Anziehungskraft, die auf Freiheit, Abenteuer und Gastfreundschaft beruhte, ist einer Atmosphäre von Unsicherheit und Misstrauen gewichen. Selbst wenn sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern sollten, bleibt der Vertrauensverlust bestehen. Menschen, die neue Lieblingsziele gefunden haben, werden nur selten zurückkehren. Die Branche steht vor einem strukturellen Wandel, der nicht mehr rückgängig zu machen ist. Die USA müssen sich darauf einstellen, dass die goldenen Zeiten des Massentourismus vorbei sind – und dass verlorenes Vertrauen so schnell nicht wiedergewonnen werden kann.

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Dieter Knoflach

Dieter Knoflach bewertete diesen Eintrag 04.07.2025 23:30:41

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