Neujahrsvorsatz: Zigaretten adé. Wie bezwingen wir unsere Sucht?

Jedes Jahr auf’s Neue beschließen viele Raucher nun endlich ihr Laster abzulegen und zu überwinden. Doch oft einfacher gesagt als getan, denn die Art der Abhängigkeit spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

Menschen, die nur gelegentlich rauchen, können verhältnismäßig leicht damit aufhören. Hier ist, auf die Nikotinabhängigkeit bezogen, lediglich ein starker Wille erforderlich.

Anders bei regelmäßigen Rauchern. Bei denen kommen nämlich noch die Entzugserscheinungen dazu, wenn sie plötzlich den Nikotinkonsum aussetzen. Dazu zählen innere Unruhe, Gereiztheit, Konzentrationsprobleme bei Müdigkeit und Probleme beim Einschlafen. Das mit dem Nikotin ist nämlich so eine Sache. Zum einen hilft es, sich zu beruhigen, zum anderen dient es der besseren Konzentrationsfähigkeit.

Starke Schweißausbrüche und Zittern können übrigens auch eine Folge des Nikotinentzugs sein. Die treten aber meist erst bei Rauchern ab 80 Zigaretten pro Tag auf. Die Entzugserscheinungen gilt es also erstmal durchzustehen. Keine Sorge, nach den ersten paar Tagen wird es besser. Versprochen. Aber ganz überstanden ist des dann trotzdem noch nicht. In Situationen, in denen man früher geraucht hat, wird es besonders schwierig werden. Mit Freunden, nach dem essen, beim Warten auf den Bus – unsere Gewohnheit lässt dann oftmals Entzugserscheinungen erneut aufflammen.

Beim Entzug gibt es drei Typen von Rauchern:

Typ 1 - Besser gleich ganz auf Zigaretten verzichten.

Der Kontrollverlust nach einer einzigen Zigarette kann dazu führen, dass Sie wieder mehr zu rauchen beginnen. Wie bei Alkoholikern, oder Menschen, die eine Diät machen.

Typ 2 - Kann seinen Konsum gut steuern.

Jede Woche ca. 1-2 Zigaretten weniger rauchen, bis Sie irgendwann auf Null sind. Dabei sind oft die letzten Zigaretten sehr schwierig. Bei 3-4 Zigaretten am Tag wird es haarig. Viele schaffen den endgültigen Schritt dann nicht.

Typ 3 - Verträgt gar keine Reduktion.

Selbst statt 40 nur noch 25 Zigaretten am Tag führt zu Entzugserscheinungen und Unbehagen. Oft bei sehr gestresste Menschen, die es nicht schaffen auf das Nikotin zu verzichten. In diesen Fällen macht eine Nikotinersatztherapie Sinn. Nikotinpflaster, Kaugummis, etc. Wichtig ist ein konstanter Nikotinspiegel.

Bei der Ersatzmitteltherapie gilt es einiges zu beachten. So enthalten Pflaster beispielsweise verhältnismäßig weniger Nikotin, was oft dazu führt, dass noch zusätzlich geraucht wird. Das ist dann natürlich ganz böse, weil plötzlich noch mehr Nikotin im Körper ist, als zuvor.  Also immer entscheiden: Rauchen ODER Ersatzmittel. Bitte nicht beides. Es gibt mittlerweile auch Tabletten, die auf den Nikotinrezeptor im Gehirn wirken. Diese senken das Verlangen nach Nikotin. Das Interessante dabei ist, dass es nicht bei allen Menschen funktioniert. Bei machen hilft es, bei manchen ein bisschen, bei manchen gar nicht.

Eine mögliche Erklären wäre, dass bei diesen Menschen, nicht bloß das reine Nikotinverlangen zur Sucht wurde, sondern dass die Tätigkeit des Rauchens, das Inhalieren und in der Hand halten, mit zur Sucht gehört.

Das kann bei allen oben genannten Suchttypen zutreffen, was das Aufhören natürlich zusätzlich beschwert bei solchen kombinierten Typen. Dann ist eine professionelle Behandlung auf jeden Fall am sinnvollsten.

Zusammenfassend können wir sagen, dass Nikotin die gefährlichste Droge ist. Wobei es zu erwähnen gilt, dass beim Rauchen nicht das Nikotin, sondern die Zusatzstoffe das Ungesündeste sind. Zum Vergleich: jährlich sterben über 10.000 Menschen an einer Folge des Rauchens, während etwa 100 Menschen als Folge von Heroin den Tod erleiden. Nikotin wird, meiner Meinung nach, also gewaltig unterschätzt. Das effektivste Mittel wäre es, überall das Rauchen zu verbieten und die Zigaretten teurer zu machen. Die Zahlen aus anderen Ländern zeigen, dass dies zu einer Reduktion an Lungenkrebspatienten geführt hat. Leider steckt hier allerdings eine zu starke Industrie dahinter. In diesem Sinne: Viel Erfolg bei euren Neujahrsvorsätzen!

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