Es ist ja politisch längst entschieden, wir werden in Zukunft nur mehr elektrisch Auto fahren, falls überhaupt. Frankreich und GB haben das Aus für den Verbrennungsmotor für das Jahr 2040 bereits beschlossen. Die Grünen wollen die Stinker schon 2030 verbieten, und machen das zumindest in Deutschland zur Koalitionsfrage.

Spätestens an diesem Punkt sollten bei jedermann die Alarmglocken läuten. Auch wenn das kein wissenschaftlicher Ansatz sein mag, so sollten wir doch Respekt vor jenem Erfahrungswissen haben, das die Menschheit seit jeher leitete. Das Brot fällt nun mal auf die Marmeladenseite, immer, und RBS wird es nie in die Champions League schaffen. Man muss das nicht verstehen, um diese Tatsachen akzeptieren zu können.

Ok, halten wir uns dennoch lieber an „harte“ Tatsachen, insbesondere an jene, über die sonst gern geschwiegen wird. Ein Lithiumionen Akku speichert eine Energiemenge von bis zu 0,15KWh/kg. Ein 90KWh Akku in einem Tesla S wiegt also 90/0,15 = 600kg. Vergleichsweise beträgt die Energiedichte eines Liter Diesel 11,8KWh, die eines Liter Benzins liegt bei 12,8KWh – übrigens einer der Gründe, wieso Diesel nicht zu unrecht billiger als Benzin ist. Verknüpft man das mit dem Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors, dann bleiben effektiv so 4-5KWh pro Liter Sprit übrig.

Damit lässt sich eine ganz interessante Rechnung anstellen. Wie viel Spritäquivalente stecken in so einer Tesla S Batterie? Das sind dann so ca. 90/4,5 = 20Liter. Anders formuliert, auf der Autobahn kommt man mit dem Spitzenmodell der Elektromobilität etwa so weit wie mit einer Tankfüllung von 20 Liter. Wer da noch rast, kommt nicht weit, und dazu braucht es keine Polizei.

Natürlich geht es auch sparsamer, etwa beim BMW i3, der in seiner neuen, verbesserten Auflage nun einen Akku mit 27KWh anbietet. Diese, voll geladen, bieten dann einen Spritvorrat von 27/4,5 = 6Liter. Beim Vorgängermodell waren es übrigens nur 4Liter gewesen. Mit solchen theoretischen Grundlagen ausgestattet, sollten amüsante Geschichten wie diese hier denn auch nicht weiter überraschen.

Zitat: „30 Minuten an der Steckdose für sechs Kilometer“ ;)

Wer also tatsächlich wo ankommen möchte, tut gut daran, einen weiten Bogen um Elektroautos zu machen. Das gilt ironischer Weise halt auch für die Grünen Österreichs, die sich das ambitionierte Ziel gesetzt haben, wieder in den Nationalrat einzuziehen. Um nicht schon am Weg dorthin hängen zu bleiben, hat man den angedachten E-Bus gleich mal durch ein Dieselmodell substituiert. Man gönnt sich ja sonst nix!

Neben den Kosten mögen das also die Schattenseiten der Elektromobilität sein, doch selbstverständlich gibt es noch eine andere Seite, die Ökobilanz. Ein Kilogramm eines Lithiumionen Akkus verursacht in der Herstellung etwa 23kg an CO2 Emissionen, bzw. rund 150kg CO2 pro KWh Speicherkapazität. Alleine die Batterie eines Tesla S hat also schon 13,5t CO2 emittiert, noch bevor das vermeintlich emissionsfreie Autofahren los geht. Ein durchschnittlicher Verbrennungsmotor mit einem Ausstoß von 0,125kg CO2/km kann mit diesem Budget 13.500/0,125 = 108.000km weit fahren.

Ob ein Tesla S jemals so weit kommen wird, bleibt hingegen zweifelhaft. Lithiumionen Akkus haben die unangenehme Eigenschaft nicht ewig zu halten. Man kennt das Problem vielleicht von Handys oder Notebooks – 5 Jahre sind eine angebrachte Lebenserwartung. Wenn die erst mal zu Neige geht, dann bleibt nichts anderes übrig als Akku auszutauschen, was jetzt für Tesla Kunden kein Problem sein wird, so lange der Akku friedlich dahin scheidet. Die bekommen nämlich kostenlos einen Neuen. Vorausgesetzt natürlich die chronisch defizitäre Tesla Corp. ist dann nicht schon pleite, und kann die immensen Kosten die da zu erwarten sein werden irgendwie stemmen.

Für die Umwelt ist das hingegen einerlei, denn ein neuer Akku bedeutet frisches CO2. Bedenkt die Reichweiteneinschränkung, dann braucht man kein Genie sein um zu ahnen, dass so ein Akku niemals den ökologischen break-even erreichen wird. Er wird den Geist aufgeben lange bevor er ein E-Auto 108.000km getrieben haben wird.

Dass der Strom für die Elektromobilität nun nicht nur aus der Steckdose kommt, und aufgrund des zusätzlichen Bedarfs notwendiger Weise aus ökologisch nachrangigen Energiequellen (also letztlich Kohle) kommen muss, brauchen wir da noch nicht mal zu berücksichtigen. Es handelt sich um ein lose-lose-lose-lose Geschäft. Zu höheren Kosten, weniger Nutzen, kommt doppelter Schaden für die Umwelt.

Natürlich bliebe noch die Aussicht auf die Zukunft. Wer weiß, vielleicht wird ja eines Tages alles viel besser. Vielleicht gelingt es irgendwann weit bessere Akkus zu entwickeln, vielleicht produzieren irgendwann Fusionsreaktoren sauberen und günstigen Strom im Übermaß. Man soll nichts ausschließen.

Nur sollten wir hier und heute die Realität anhand der Realität beurteilen. Und nach diesem Kriterium sollten wir nicht den Verbrennungsmotor, sondern das E-Auto verbieten. Allen zu liebe!

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