"Fremd im eigenen Land"...

Fremd im eigenen Land: Diesen 'Wahlspruch' habe ich zu oft gelesen, in der Zeit, als hier in der Steiermark der Wahlkampf stattfand. Wenn ich ehrlich bin, macht er mir Angst. Es gefriert mir jedes Mal das Blut in den Adern, wenn ich an diesen Wahlspruch denke. Mir wird ganz kalt und ich beginne zu zittern...

Bevor mir nun Rassismus oder ähnliches vorgeworfen wird: Nein, ich habe keine Angst, dass 'wir Österreicher' von den Ausländern verdrängt werden – mal ehrlich, würden wir mehr Babys zeugen, bräuchten wir uns wirklich keine Sorgen zu machen. Und die Ausländer können nun wirklich nichts dafür, dass es in ihren Kulturen normal ist, mehr als nur 1 Kind zu bekommen. Mir macht diese Aussage Angst, weil sie mich begreifen lässt, wieviel Dummheit in unserer Gesellschaft vorhanden ist und wie leicht Menschen mit solchen Sprüchen zu beeinflussen sind. Dieser Spruch macht mir Angst, weil darin so viel Hass und Unmut steckt, so viel, dass es fast schon angreifbar wird."Fremd im eigenen Land" – Mir fällt viel ein, was man dazu sagen könnte. Zum Beispiel, dass ich mich langsam aber sicher fremd fühle. Aber daran sind definitiv nicht die Ausländer schuld. Sondern die anderen Österreicher. Die schimpfen, hassen, fluchen und hetzen, gegen Leute, die alles verloren haben. Gegen Leute, die sich ein schönes Leben wünschen. Gegen Leute, die in ihrer Heimat verfolgt und ermordet werden würden, wenn sie nicht geflohen wären. Die sich nicht vorstellen können, wie viel Angst diese Leute haben und welche Trauer sie in sich tragen. Die nicht daran denken, welche Opfer diese Menschen bringen mussten, wie viele geliebte Menschen sie wegen Kriege verloren haben. Wie sie sich tagelang, teils sogar wochenlang zu Fuß durchkämpfen mussten. Die auf einem überfüllten Schiff um ihr Leben bangen mussten, von Schleppern behandelt wie der letzte Dreck.

Diese Bilder sehen diese Menschen nicht vor sich. Ganz anders jene, die es erlebt haben. Die werden diese Bilder nie wieder vergessen können. Sie werden Albträume haben. Und weinen. Nachtrauern. Ich kann diesen Schmerz nachempfinden, ihn verstehen, denn ich kann mir vorstellen, wie diese Leute an dem Erlebten leiden. Aber Leute wie ich, die so etwas mitfühlen können, sind hier in Österreich leider eine Minderheit geworden. Wir werden geprägt von Hass und Hetze. Und die meisten, beugen sich dem. Unterstützen das Ganze auch noch. Als ich mich hier angemeldet habe, habe ich mir gesagt, dass ich mich nicht dazu verleiten lassen werde, Politiker beim Namen zu nennen. Aber ich werde es brechen. Und ich entschuldige mich schon im Vorraus dafür, denn ich kann nicht versprechen, dass mein Ton so freundlich bleibt wie er bisher war:

Herr HC Strache - Wachen Sie endlich auf! Hören Sie auf, Lügen zu verbreiten, Angst zu schüren und die Leute zum Hass zu führen. Nichts von dem, was Sie tun, ist gerechtfertigt. Schon gar nicht, wenn man Katholik ist. Denn 'Liebe deinen Nächsten' heißt es ALLE Menschen zu lieben. Nicht nur die aus dem eigenen Land. Nein. Alle.Damit hätte ich vorerst alles gesagt, was zu sagen ist. Danke für all jene, die es gelesen haben!

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Teresa

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fischundfleisch

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