Stress kann allergische Reaktionen verstärken

Das zeigte eine kleine Studie des schwedischen Karolinska Institutes in Stockholm, veröffentlicht im Fachmagazin "Clinical & Experimental Allergy". Die Wissenschaftler verglichen Stressgefühl, Hormonlevel, Immunsystem und Lungenfunktion bei 22 Studenten mit Heuschnupfen und/oder Asthma und bei 19 gesunden Studenten. Die Forscher befragten die Studenten zu zwei Zeitpunkten, nahmen ihnen Blut ab und untersuchten die Lungenfunktion: einmal während einer ruhigen Phase und in einer stressigen Lernphase kurz vor einer wichtigen Prüfung.

Das Ergebnis: Alle Probanden, sowohl gesunde als auch Allergiker, fühlten sich vor der wichtigen Prüfung ähnlich stark gestresst und hatten vermehrt T-Zellen gebildet. Diese sind wichtig für das menschliche Immunsystem und wirken normalerweise entzündungshemmend. Bei den Studenten mit Allergien kam es trotz vermehrter T-Zellen-Bildung zu Entzündungsreaktionen. "Es scheint, als ob die regulatorischen T-Zellen bei Allergikern nicht richtig funktionieren", sagt Studienleiter Mats Lekander, Psychologe an der Klinik für Neurowissenschaft am Karolinska Institut. Wenn dieses System bei Allergikern nicht richtig funktioniert, würde das das gestörte Gleichgewicht von T-Zellen und anderen immunologischen Botenstoffen erklären. Die Studie zeige, so Lekander, dass das Immunsystem von allergischen Menschen anders auf Stress reagiere.

Unter Stress werden Chefs autoritärer

Wenn der Boss gestresst ist, gibt es keine Diskussion über seine Entscheidungen – diese Alltagserfahrung wurde nun in einem 36-Stunden-Experiment für eine Dissertation an der Universität Linz belegt. 24 Führungskräfte des Roten Kreuzes wurden für eineinhalb Tage ständig unter Stress gesetzt, durch Schlafentzug, vorgegebene Katastrophenszenarien und auf Konfliktträchtigkeit abzielende Gruppeneinteilung. Das Ergebnis: Unter Stress werden Entscheidungen signifikant autoritärer gefällt. Auch das Wertesystem ist beeinflusst. Nicht nur die Entscheidungen, auch das Motiv- und Wertesystem der TeilnehmerInnen wurde durch zunehmenden Stress beeinflusst, was zu einer Abnahme der Qualitätsunterschiede im Führungsstil führte, zeigt die Dissertationsstudie von Josef Tichy am Institut für Organisation veröffentlich in der Ausgabe des Forschungsmagazins der Uni Linz, "Univationen".

(Foto: shefkate/fotolia.com)

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

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