Hochinteressant, wie sich einschlägige Berufsgruppen über einen Politiker-Satz echauffieren!

Entrüstet weisen Österreichs Psychiater und Psychotherapeuten Christoph Leitls Aperçu „Ein guter Wirt erspart drei Psychiater" zurück, wahrscheinlich, weil man sich für zwei Bier und ein Backhenderl mit Mayonnaisesalat eine trügerische Zufriedenheit kaufen kann.

Wenn Wohlbefinden derart billig wäre, dass man nach einem langen Arbeitstag die Sorgen vergessen und vielleicht auch noch ein paar Probleme hintanstellen könnte, müsste man sich doch fragen, wieso machen da noch einige Spezialist/inn/en eine jahrelange Ausbildung…

Ja natürlich! Weil psychische Krankheiten…, Depressionen…, Burn-Out und dergleichen rapide im Zunehmen sind. Und dieser Entwicklung muss man sich mit aller nur erdenklichen Wissenschaftlichkeit im seelenklempnerischem Sinne entgegenstellen. Denn die Menschen sind in der heutigen Zeit von den gesellschaftlichen Veränderungen überlastet, die Arbeitswelt ist ein völlig andere geworden…, der Mensch muss wieder einen Sinn im Leben finden und darf sich ja nicht der irreführenden Theorie hingeben, dass die Menschen in den finsteren Zeiten der Vor-Psychotherapie oder der Vor-Psychoanalyse so etwas wie einen Lebensinhalt gesehen haben.

Das Problem der Seele darf nur ein Wissenschaftler angehen (freilich dürfen die Priester ebenso ein kleines Wörtchen mitreden, wenn es ums Fasten geht), jeglicher andre Personenkreis hat nicht die universitäre oder ausbildungsmäßige Qualifikation, einem vom Stress und Problemen gebeutelten Menschen die Sorgen von den Schultern zu nehmen!

Und gerade die Wirte sind doch die Schlimmsten einer, weil sie Produkte im Sortiment haben (Wein/Bier/Obstler), welche die Sinne derart vernebeln, dass in nicht wenigen Gaststuben ein ehrlicher Personenkreis ungerechtfertigterweise diffamiert wird. Wissen denn diese Menschen in den Tschocherln, Beiseln oder Spelunken gar nicht, dass Politik die Aufgabe besitzt, dem ungebildeten Normalbürger, der nicht versteht, was gut für ihn ist, das Leben zu reglementieren. Denn falls man unwissenschaftlich seine Probleme in den Wind schießt, kann das in einer technokratischen Gesellschaft nur bedeuten: Hier ist NOCH etwas falsch im Staate Österreich!!!

So muss man ernsthaft traurig darüber sein, dass sich ein Wirtschaftskammerpräsident (nicht der einfache Gemeinderat von Hintertupfing) keineswegs an diese Regeln hält und mit seiner Aussage etwas Furchtbares indiziert!!! Ja…, man darf es gar nicht aussprechen (oder niederschreiben), dieser „Sager“ könnte mit dem schrecklichen Hintergedanken ausgesprochen worden sein, den Wirtsleuten Hoffnung zu machen, dass sie doch noch weiter die teuflische Handlung des Rauchens in ihren Stuben gestatten dürfen…

Natürlich gibt es klügere, weisere, einsichtigere, weitblickendere oder gesundheitsbewusstere Politiker, die eines ganz genau wissen: Wenn wir die Raucher aus der Gastronomie vertreiben, wird sich das Problem dieser illusorischen Zufriedenheitskultur bald von selbst lösen. Jene Lokale, wo die Menschen es noch wagen stundenlang, ihr lebenswertes Leben zu verplempern um mit gleichgesinnten Tachinierern Österreich schlecht zu reden, werden nach einem absoluten Rauchverbot sofort den Bach runtergehen.

Die Nobelgastronomie freilich bleibt, denn wohin sollte man sonst den Staatspräsidenten von Absurdistan einladen oder sein schwerverdientes Politikersalär ausgeben.

Aber nicht zu vergessen, das einfache Volk! Das hat ja immer noch die Möglichkeit in der Systemgastronomie seine Mägen zu füllen, besonders seit dort in letzter Zeit das gesunde Salatsortiment erweitert wurde!

Und wenn einem tatsächlich immer noch Lebensprobleme kratzen, findet man im Internet mit Sicherheit jene/n Psychoanalytiker/in, die/der einem endlich zum glücklichen Menschen (100€/Stunde) werden lässt.

Übrigens…, es gib noch tausende Tschocherln in Österreich, die noch gar nicht im World-weiten-Netzt zu finden sind…, na sehen Sie: dann können diese sicher nicht so gut sein!

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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