Ist Russland der Ukraine nur zuvorgekommen!?

In der aktuellen, seit 2015 geltenden, ukrainischen Militärdoktrin wird Russland als Hauptfeind bezeichnet und die Angleichung der ukrainischen Armee bis 2020 an NATO-Standards verkündet.

In der Pressemeldung der ukrainischen Präsidialverwaltung vom 24. März 2021 kann man die von der Ukraine geplante Deokkupation und Reintegration der Krim nachlesen.

Dass sich Russland den einzigen eisfreien Hafen und das für die Verteidigung Russlands unschätzbar wichtige geostrategische Gebiet der Krim nicht einfach wegnehmen lässt kann man als gegeben annehmen.

Somit stellt diese Pressemeldung der ukrainischen Präsidialverwaltung - und der darin enthaltene Hinweis auf militärische Maßnahmen aller Art - in Wahrheit eine Kriegserklärung an Russland dar.

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz am 19. Februar 2022 hat der ukrainische Präsident Selensky offen damit gedroht aus dem Budapester Memorandum - welches der Ukraine den Besitz von Nuklearwaffen verbietet - auszusteigen.

Nachdem die Ukraine nicht nur über das radioaktive Material sondern auch über das notwendige Wissen und das notwendige technische Equipment zur Verarbeitung von kernwaffenfähigen Material verfügt ist dies eine essentielle Drohung, die man nicht so einfach vom Tisch wischen kann bzw. sollte.

Am 21. Februar hat Putin Donezk und Luhansk anerkannt und in seiner Rede folgendes angekündigt:

Von denen, die in Kiew die Macht übernommen haben und halten, fordern wir die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten. Andernfalls wird die Verantwortung für die mögliche Fortsetzung des Blutvergießens ausschließlich auf dem Gewissen des Regimes lasten, das das Gebiet der Ukraine regiert.“

Für den 23. Februar 2022 verkündete die OSZE fast 2.000 Verstösse gegen die Waffenruhe sowie 1.500 Explosionen in der Ukraine.

Am 24. Februar 2022 hat dann Putin die Militäraktion in der Ukraine angekündigt, die sich als logische Konsequenz aus dem erhöhten Beschuss der Ukraine des Donbass trotz deutlicher Warnung Putins ergibt.

Mit anderen Worten hat die Ukraine den Einmarsch der russischen Truppen selbst provoziert, womit sich die Frage stellt warum die Ukraine dies trotz der erwartbaren Reaktion Russlands gemacht hat.

Betrachtet man die militärischen Verhältnisse zwischen der Ukraine und Russland dann ist die militärische Überlegenheit des russischen Bären eindeutig und ergibt sich zwangsläufig die Einschätzung, dass die Ukraine ohne zusätzliche Hilfe diesen Konflikt niemals gewinnen kann.

Somit stellt sich die Frage, was die NATO der Ukraine für den Fall einer russischen Militärintervention versprochen und nicht eingehalten hat!?

Kiew fordert von der NATO Kampfjets, Kampfflugzeuge sowie Luftabwehrsysteme, wobei die NATO genau weiß, dass sollte sie diese liefern die Eskalation zum nächsten Weltkrieg - der möglicherweise ein Atomkrieg ist - nur ein kleiner Schritt ist.

Dieses Wissen hindert auch aktuell die NATO die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone einzurichten.

Hat der Westen den ukrainischen Machthabern einen militärischen Beistand im Falle einer Auseinandersetzung mit Russland zugesichert auf welchen Kiew sich verlassen hat bis es feststellen musste, dass es einsam und verlassen ist!? In Wahrheit nichts Neues, wenn man an den Ungarnaufstand denkt.

Meines Erachtens ist die Ukraine für die NATO nicht so wichtig, dass die NATO deshalb eine direkte Konfrontation mit Russland, oder noch wahrscheinlicher eine Konfrontation einer Allianz von China-Russland, riskiert.

Ein nachdenklicher

Robert Cvrkal

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