Diese Frage beschäftigt nicht nur die Tierschützer, sondern auch große Teile der Bevölkerung.

Warum? Weil ein Minister sie in den Raum stellte.

Bemühungen diese Touristenattraktionen in den Städten zu verbieten, gibt es schon lange und auch nicht nur in Wien. Die Betreiber bangen um ihr Geschäft. Ihnen geht es nicht um die Tiere, sondern ums eigene Geldbörserl. Vielen Wienern geht es auch nicht um die Tiere, sondern um die "originelle Attraktion". In der KRONE liest man sogar: "Wien ohne Fiaker ist wie Venedig ohne Gondeln"!

Leider hinkt dieser Vergleich gewaltig. Kutschen gab es früher überall. Es waren international gängige Verkehrsmittel. In Wien nannte man sie eben Fiaker, das ist schon das einzig Originelle an ihnen. Gondeln gab und gibt es aber nicht überall. Abgesehen davon, dass diese Gondeln nicht von Delphinen gezogen werden - sie verursachen daher kein Tierleid - sind sie auch heute noch praktisch. Sie stören auch nicht den Verkehr auf dem Wasser.Die Fiaker hingegen halten den Straßenverkehr total auf, wenn sie durch kleine Gassen zuckeln. Die armen Tiere sind zudem einem argen Stress ausgesetzt, inmitten der Verkehrshölle auf der Ringstraße, wo unzählige Autos oft ziemlich knapp an ihnen vorbei rasen.

Was für die Kunden an so einer Fahrt schön sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. Es ist vermutlich nur schön teuer, damit zu fahren. Sofern der Kutscher, oder die Kutscherin etwas über die Stadt erzählt, wird man das Gesagte auch nur schwer verstehen. Rundherum herrscht totaler Lärm und man befindet sich inmitten der Abgase. Cool?

Also wozu noch Fiaker? Nur weil die Betreiber es so wollen? Alle Kutscher mussten zusperren, als die Autos für die Bevölkerung erschwinglich wurden. Das Leben ändert sich eben. Könnte man nicht stattdessen Oldtimer nachbauen und elektrisch betreiben? Das wäre originell, im Gegensatz zu Pferdegespannen. Dafür würden sich sicher viele Touristen interessieren, wahrscheinlich mehr als für Pferdewägen. Man könnte aber auch utopische Autos kreieren. Wenn Wien behauptet, hier sei man "anders", wäre das vielleicht eine passende Alternative. Machen lässt sich das alles. Vielleicht gibt es vereinzelt Träumerinnen, die sich als Prinzessin in einer Kutsche fühlen wollen. Aber die meisten modernen Menschen suchen eher nach Herausforderungen.

Ich bin dafür, die Fiaker abzuschaffen und durch neue Transportmittel zu ersetzen. Schickt die armen Pferde in Pension auf einen Gnadenhof. Es wäre Aufgabe der Gemeinde, für sie zu sorgen. Schließlich ist es auch die Schuld der Gemeinde, dass diese Tiere eingesetzt werden. Subventioniert die Betreiber, damit sie sich gerne auf ein Abenteuer einlassen. Dann wird es sicher gut ausgehen und es gibt keine Verlierer.

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LaMagra

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