Beschränkungen, Freiheitsempfinden und Selbstbewusstsein bestimmen unsere Balance im Leben. Wie wichtig dabei eigene Beschränkungen sind will ich hier darlegen.
Informieren - Diskutieren - Vorentscheidung - Hinterfragen - Innehalten - Besprechen - Entscheiden
So läuft bei mir die Entscheidungsfindung zu wichtigen Fragen. Wobei ich wahrlich nicht alle Entscheidungen diskutiere und mit anderen bespreche. Da bin ich selbst zu stur, zu freiheitsbewusst und zu selbstbewusst.
Gerade daher akzeptiere ich auch die Wege wie andere zu ihren wichtigen Entscheidungen finden. Ich denke aber, dass es oft auch bei mir besser wäre, den Weg konsequenter einzuhalten, auch bei wichtigen Fragen, die offenbar nur mich betreffen.
Nachteilig empfinde ich auf jeden Fall, wenn mir nicht alle Möglichkeiten zur Entscheidungsfindung offenstehen. Nicht alles kann man mit anderen diskutieren. Nicht jede Vorentscheidung hinterfragt man. Oft ist durch Zeitdruck das ausreichende Informieren und das Innehalten beschränkt. Auch ist manchmal das Selbstbewusstsein zu groß um bestimmte Vorentscheidungen überhaupt zur Disposition zu stellen, also zu besprechen.
Beschränkungen
„Unbewusste gewöhnte Einschränkungen sind solche, die dir einfach passieren. Du hast diese nicht wirklich auswählen können, sondern tauchten einfach auf. Vielleicht sind diese das Ergebnis der menschlichen Zähmung, der Institutionalisierung oder des öffentlichen Bildungssystems. Wo auch immer dieser herkommen, so hast du dich für diese als Teil deines automatischen Verhaltens nicht bewusst entschieden." Benedikt Ahlfeld
Natürlich kann man diese Beschränkungen/Grenzen auch komplett verwerfen. Aber dies würde jeden selbst beschränken, da man dann vieles Neues nicht mehr an sich heranlässt, z. B. alles was Dir Grenzen setzt. Das darf nicht sein, man hat sie ja genau deswegen verworfen. Eine Leben ohne eigene Grenzen wird so zu einer eigenen unbewussten Beschränkung. Wie strikt kein „Fertigessen" zu essen, den Genuss besonders fettige Speisen zu beschränken, strikt auf Vitamine zu achten, sind beispielsweise bewusst gewählte individuelle Grenzen, die einen evtl. gesünder machen können.
Oft werden solche Grenzen aber auch indoktriniert, d. h. von Anderen beigebracht, in der Schule, in der Werbung, in Propaganda, Bestrafungen, Ausgrenzungen, Erfolge,…Im Grunde setzt einem auch jedes Sachbuch neue Grenzen. Viele Aussagen von Politikern, die ja unseren Staat lenken.
Richtige Balance im eigenen Leben finden
Innerer Balance bedeutet i. d. R. Körper, Seele und Geist im Einklang, man kann es auch als Gleichgewicht zwischen Entspannung und Anspannung sehen. Wie auch immer die Lebensumstände sind, ohne eigene Begrenzungen wird dies nicht zu erreichen sein.
Um diese zu finden gilt es also ab und an zu hinterfragen, welche Beschränkungen man bewusst und unbewusst hat und ob sie sinnvoll sind. Auch wie strikt man die jeweiligen Grenzen einhält, ist nützlich zu hinterfragen.
Auch gibt es viele Gesetze, Tabus, die oft verhindern, dass bestimmte Themen offen diskutiert werden, die einem gewisse Entscheidungen aufdrängen. Sie sind oft nicht nur überflüssig, sondern oft einfach falsch. Weil sie vielen Bürgern das Hinterfragen der eigenen Grenzen unterbewusst abnehmen. Wie das Gesetz von C. Özdemir, dass Tierbatterien erheblich verteuerte um das Fleisch, die Eier zu verteuern, angeblich für eine gesündere Ernährung. Es verhinderte sicher schon das Hinterfragen der eigenen Ernährung, weil es vielen die Entscheidung aufgrund des Preises im Supermarkt diktiert.
Auch der hiesigen Politik täte es also gut, wenn sie sich auf ihre Grenzen konzentriert. Beispielsweise, europäische Grenzpolitik kann sie ohnehin kaum beeinflussen, weil man als EU-Außengrenzen nur die Grenzen zur Schweiz kontrolliert. Den Rest kontrollieren EU-Staaten, die teils völlig andere Regeln anwenden. Absurd scheint daher die Fokussierung auf die Grenzen der EU oder auf europäisches Recht. Oder die Welt retten. Setzt man sich keine Grenzen, macht man sich zum Narren und schadet sich vor allem selbst.
