Einige von euch werden mich, so wie einst Jesus, zum Untergangspropheten erklären. Aber keine Sorge, meine Schwestern und Brüder und Diverse, das war nur ein schwacher Vergleich, um das Thema meines Beitrags zu verdeutlichen.
Genug der lobenden Worte an mich selbst, kommen wir zum Thema und dem Versuch eines philosophischen Ansatzes. Dieser trägt zwar nicht alle Fragen in sich, kann aber durchaus zum Nachdenken anregen:
Das Ende der Welt, das heißt für uns das Ende der Erde ... Habt ihr schon einmal ernsthaft als Mitglied der Menschheit über dieses drohende Etwas nachgedacht? In seinen Anfängen schien das Leben in seinen Bestrebungen bescheiden zu sein. Ein paar Stunden in der Sonne schienen ihm zu genügen. Doch das war nicht alles: Selbst die bescheidensten Zellen begannen sich unbeirrt fortzupflanzen und sich zu vermehren.
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Dies ist durch den gesamten gewaltigen Aufstieg des Tierreichs hindurch sichtbar. Und mit dem Auftreten des planenden, reflektierenden Menschen leuchtet es hell auf: die Freude am Schaffen! Heute genügt es nicht mehr, den Menschen ein Nahziel zu zeigen – sei es so groß wie die Globalisierung der Menschheit. Im menschlichen Bewusstsein, das an einen Stern gebunden ist, dessen Jahrtausende gezählt sind, offenbart die Evolution ihren Anspruch: Entweder sie existiert nicht oder sie ist unvergänglich.
Der einzelne Mensch tröstet sich mit dem Gedanken an seine Kinder oder an seine bleibenden Werke über sein eigenes Verschwinden hinweg. Doch was wird eines Tages von der Menschheit übrigbleiben? Die ernsthaft vorweggenommene Möglichkeit des Todes im planetaren Maßstab genügt, um jeden Schwung auf der Erde zu lähmen – mag sie auch noch Billionen von Jahren vor sich haben, in denen sie bewohnbar ist.
Andere versuchen, uns mit der Idee einer Flucht auf einen anderen Planeten wie dem Mars oder der Venus zu beruhigen. Dem Bedürfnis nach Unvergänglichkeit und Dauer stellt sich auf der Oberfläche unseres Planeten die gegebene Hinfälligkeit entgegen. Um diesen Konflikt zu lösen, genügt es nicht, das Gespenst des Todes zu verhüllen oder zurückzuschieben. Vielmehr müssen wir versuchen, es an der Wurzel zu packen.
Dies wird durch die Idee ermöglicht, dass es im Herzen des Universums, in der Verlängerung seiner Achse der Komplexität, ein Zentrum der Konvergenz gibt. Bezeichnen wir es, um nichts vorwegzunehmen, als den Punkt Omega. Nehmen wir an, dass von diesem universellen Zentrum dauerhaft Strahlen ausgehen, die bisher nur von „mystischen Geistern” wahrgenommen wurden. Stellen wir uns nun vor, dass die mystische Empfänglichkeit oder Durchlässigkeit der menschlichen Schicht mit zunehmender Verdichtung größer wird.
Dann wird die Wahrnehmung des Punktes Omega allgemein, sodass sich die Erde zur selben Zeit psychisch erwärmt, wie sie physisch erkaltet. Ist es denkbar, dass die Menschheit am Zielpunkt ihres Zusammenzugs und ihrer Ganzwerdung einen kritischen Moment der Reifung erreicht, an dem sie sich psychisch von der Erde löst, um sich mit dem Punkt Omega, der einzigen irreversiblen Essenz der Dinge, zu verbinden, während die Masse der Erde und der Sterne allmählich verschwindet und zur ursprünglichen Energie zurückkehrt?
Äußerlich ähnelt dieses Phänomen einem Tod, ist in Wirklichkeit aber eine einfache Metamorphose und ein Zugang zur höchsten Synthese. Ein Ausstieg aus dem Planeten, jedoch kein räumlicher, sondern ein geistiger Ausstieg, der von innen kommt und durch eine höchste Zentrierung des kosmischen Stoffes ermöglicht wird. Diese Hypothese einer menschlichen Reifung und Ekstase als letzte Konsequenz der Theorie der Komplexität mag ebenso gewagt erscheinen wie die Idee einer Globalisierung des Lebens. Und doch ist sie die einzige, die uns eine kohärente Perspektive eröffnet, in der in Zukunft die beiden grundlegendsten und mächtigsten Strömungen des menschlichen Bewusstseins konvergieren und kulminieren: der Strom der Intelligenz und der des Tuns, der Strom der Wissenschaft und der der Religion.
Nach unserer Erfahrung muss das Universum als ein umfassendes, sich bewegendes raum-zeitliches System mit unermesslich vielen Teilchen betrachtet werden. Mit unseren Sinnen und Erkenntnismöglichkeiten können wir ihm weder nach hinten noch nach vorn, weder nach außen noch nach innen entrinnen. In dieser Sichtweise erscheint alles innerhalb eines Ganzen zu funktionieren. Das ist die allgemeinste und unanfechtbarste Auffassung der Evolution.
Doch dann stellt sich die Frage: Welche Form der Bewegung können wir in einem solchen System erwarten? Handelt es sich um eine ungeordnete oder eine gelenkte Bewegtheit? Hat die Bewegung eine Struktur oder ist sie gestaltlos? Oder lässt sich gar die Spur irgendeiner privilegierten Achse der Evolution erkennen?
Anhand von vier aufeinander aufbauenden Thesen, die vom Grundsatz geleitet sind, dass ein größerer Zusammenhang das untrügliche Zeichen von mehr Wahrheit ist, werden wir sehen, dass es eine derartige Achse wirklich gibt und dass sie mithilfe der folgenden Thesen definierbar ist.
1. Im materiellen Universum ist das Leben keine zufällige Erscheinung, sondern seine wesentliche Eigenschaft.
2. In der biologischen Welt ist die Reflexion keine Nebensache, sondern eine höhere Form des Lebens.
3. In der menschlichen Welt ist die Gemeinschaftsbildung kein oberflächlicher Zusammenschluss, sondern kennzeichnet einen wesentlichen Fortschritt der Reflexion.
4. Glaubensgemeinschaften stellen keinen nebensächlichen oder auseinanderstrebenden Spross im menschheitlichen Organismus dar. Sie bilden vielmehr die eigentliche Achse der Gemeinschaftsbildung.
Wir wollen die verschiedenen Glieder dieser Thesenkette durchgehen. Jede von ihnen stellt einen „Test” dar, anhand dessen wir den Wert und die Position der anderen besser erkennen und beurteilen können.
Das Leben als zentrales Phänomen der Evolution.
Betrachtet man das Leben im allgemeinen Rahmen der Materie im Universum, wie sie sich heute der Wissenschaft präsentiert, läuft es Gefahr, völlig unbedeutend zu erscheinen. Im Raum kennen wir es mit Gewissheit nur an einem winzigen Punkt: unserem Sonnensystem. In der Zeit stellt es innerhalb der Entwicklung der Gestirne nur einen kurz aufflackernden Funken dar.
Aufgrund seiner Struktur erscheint es schließlich äußerst zerbrechlich auf dem bescheidensten letzten Platz unter den „Produkten”, die der Weltstoff im Laufe seiner physikalisch-chemischen Umwandlungen hervorgebracht hat. Unter diesen Umständen kann man das enttäuschte Erstaunen sowohl von Agnostikern als auch von Gläubigen angesichts der offenbaren Bedeutungslosigkeit des Phänomens Leben im kosmischen Maßstab nachvollziehen: etwas Schimmel auf einem Staubkorn ...
Man kann es nachvollziehen, wundert sich aber auch, dass große Astronomen, Theologinnen, Biologinnen und Philosophen die Möglichkeit und die Vorteile einer genau umgekehrten Sichtweise nicht erkannt haben. Warum nicht die Sache einfach umkehren und sagen: Wenn das Leben in der Unermesslichkeit des Weltalls ein so selten anzutreffendes Erzeugnis ist, dann gerade deshalb, weil es eine höhere Form der kosmischen Evolution darstellt, die nur an einigen bevorzugten Orten und zu einigen privilegierten Augenblicken möglich ist?
Derzeit ist uns nur ein solcher Ort bekannt: die Erde. Also macht sie sauber, räumt den Dreck weg, säubert die Meere, die Luft und die Erde, damit sie weiterhin ein privilegierter Ort bleibt. Aber eines ist auch klar: Diese Aufgaben dürfen wir weder den Grünen noch den linken Spinnern überlassen. Die haben bereits genug Schaden angerichtet – um in der philosophischen Wiener Ausdruckweise zu bleiben – gschissene Trottln …