Wenn über die PiS geredet wird, dann vielleicht auch einmal darüber

Die polnische Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) von Kaczynski wird aktuell gegeißelt für ihre alternative Politik und Umformung des Staates. Gerde in Sachen „Flüchtlings“politik muss das Land viel einstecken. Darüber zeigt sich die Schickeria empört – ein zweiter Wahnsinnger nach Orban. Wieder einer, der sich Christentum und Konservatismus draufschreibt und dabei die „Menschenwürde“ derart missachte. Niemand ficht es an, wenn diese Partei gegen autochthone Minderheiten vorgeht.

Nach jüngsten Umfragen wollen zwei Drittel der Polen keine Flüchtlinge aufnehmen. Ein klares Bekenntnis, das viel Kopfschütteln und Unverständnis des menschenrechtsbewegten, universalistischen Westens hervorruft. Was Polen aber seit vielen Jahrzehnten noch immer nicht abgelegt hat, ist seinen Deutschenhass. Es ist verwunderlich, dass das nie auf eine Titelseite einer Zeitung kommt und keinen Aufschrei in den sozialen Medien zur Folge hat. Die Feuilletons bringen lieber eine Rehaugen-Geschichte mehr und einen weiteren fassungslosen Beitrag über die politischen Änderungen in Europa.

Die Vorfälle in Polen sind dabei seit Jahren durchaus häufig. Im oberschlesischen Oppeln hat ein PiS-Kandidat die musikalische Darbietung von zwei Jugendlichen mit den Worten „Hier ist Polen“ lautstark unterbrochen. Sie sangen auf Deutsch. Das erinnert frappant an deutschfeindliche Stimmen und Haltungen in Südtirol oder Slowenien. Einerseits scheint „Toleranz“, scheinen „Minderheitenrechte“ sehr dehnbar, gerade im wunderbaren „Friedensprojekt“ EU. Würde die BRD, würde Österreich so verfahren, wie ihre Nachbarn handeln, dann wäre das Vetorecht bei den Beitritten Tschechiens, Polens und Sloweniens (AVNOJ-Bestimmungen noch immer aufrecht, deutsche Minderheit nicht anerkannt) die logische Folge gewesen. Dazu war aber die herrschende Politik nie bereit. Die Benes-Dekrete bspw. sind einfach der EU-Grundrechtecharta beigefügt, obwohl sie gegen diese verstoßen. Alles kein Problem, so lange die Deutschen und Österreicher kuschen.

Diese unter anderem in weitverbreiteter Seinsvergessenheit wurzelnde Haltung schafft andererseits, dass wir uns nicht nur auf den Arm nehmen lassen, sondern darüber auch noch schweigen und in den Medien sowie Politik nicht kritisch reflektieren.

Dazu gesellt sich, dass selbst jene Kräfte, Denker und Normalbürger, die Parteien wie jene Kaczynskis begrüßen, da sie sich dem Internationalismus entgegenstellen dürften, über die diskriminierende Politik kein Wort verlieren oder darüber hinweggehen. Scheinbar gibt es jetzt gegen die afro-asiatischen Einwanderer Gemeinsamkeiten, die alte Gräben vergessen machen wollen. Ein großer Irrtum.

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dohle

dohle bewertete diesen Eintrag 29.12.2015 17:54:40

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