Warm, Satt, Sauber

Warm, Satt, Sauber? Der Stern, unter dem die Altenversorgung (was für ein Wort, grauslich) in Wien steht, ist offensichtlich kein günstiger. Wo bleibt die geistige Aktivierung älterer und alter Menschen? Ist es wirklich genug, SeniorInnen mit "friss und überleb" abzufertigen und dann zu glauben, wir hätten das Nötige getan? Wo bleibt die geistige Aktivierung älterer und alter Menschen? Reicht es, alte Menschen in ein "Wohn-Zimmer" zu stecken, in dem 3 schlecht deutsch sprechende "Betreuerinnen" (denn meist sind das Frauen, noch dazu mit einem Gehalt, das ein fader Witz ist) einen abgrudtief grauslichen Kaffee servieren und ein wenig "herumhopsen", um Aktivität zu simulieren?

Wer sagt, daß Turnen der innigste Wunsch von alten Menschen ist? Haben die etwa das ganze Leben lang gerne Sport betrieben und vermissen diesen nun? Haben sie sich also derart von uns Couch-Potatoes unterschieden? Wo bleibt die geistige Aktivierung älterer und alter Menschen? Achja, Basteln gibt es ja auch noch, aber leider haben wir im Alter nicht mehr die gleichen Fingerfertigkeiten wie in jungen Jahren. Pech, irgendwie. Wo bleibt die geistige Aktivierung älterer und alter Menschen?

Nach meiner Erfahrung wollen alten Menschen vor allem reden. Sie wollen, daß man zuhört, auch wenn sie das 100. Mal die gleiche Geschicht erzählen. Sie wollen, dass man sie ernst nimmt und wertschätzt, auch wenn sie noch so verrückte "Einbildungen" haben. Sie wollen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben, sie wollen also, dass man sich MIT IHNEN BESCHÄFTIGT, und nicht, daß man SIE BESCHÄFTIGT. Biografiearbeit nennt man das, aber dafür hat die Stadt kein Geld scheint es, ebenso nicht wie für die gerechte Bezahlung der Jobs in einem Altenheim.

Ganze 9.- pro Stunde bietet man für einen Job, der oft körperlich anstrengend ist und geitig anstrengend. Von der Verarbeitung der Tageserlebnisse in so einem Job ganz zu schweigen. Lächerlich und ungerecht, an Sklaverei erinnert so ein "Lohn". Da wundert es nicht, daß man dann die entsprechenden Mitarbeiter hat, die um diese Unterlohnung auch arbeiten und die "Gäste" Opa und Oma nennen, statt Frau und Herr X (soviel zur Wertschätzung). Für eine so wichtige, Verfall- und Demenzhemmende, geistige Aktivierung braucht man aber Mitarbeiter, die z.B. geschichtliches Wissen haben, die wissen aus welcher "Zeit" die Bewohner kommen, die geschult im Zuhörung und (Nach)Fragen sind, usw. usf....

Wir haben zwar für jeden Dreck Geld genug (und sei es durch CHF-Kredite geliehen), so können wir die MAHÜ 48 mal umbauen, EGAL. Aber für die Menschen, die dieses Land und diese Stadt massgeblich aufgebaut haben ist keines da? Da bleibt mir der Mund offen stehen. Ich hoffe nur, ich werde niemlas alt und brauche womöglcih einen Platz im Altersheim, soll das auch Seniorenresidenz heissen.

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Herbert Erregger

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Bluesanne

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fischundfleisch

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Claudia Braunstein

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