Schuldig im Sinne der Anklage - Israel im Ghetto des internationalen Shitstorms

Israel - ein Land im Nahen Osten, in dem Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz nicht nur Makulatur sind, sondern tagtäglich gelebt werden. In einer parlamentarischen Demokratie, mit Gewaltenteilung und einer modernen und weltoffenen Gesellschaft unter erschwerten Bedingungen.

Israel beging soeben seinen 68. Unabhängigkeitstag. Gut acht Millionen Einwohner leben im jüdischen Staat am Rand des östlichen Mittelmeeres auf einer Fläche von knapp 21 000 Quadratkilometern, etwa ein Viertel so groß wie Österreich. Und dieses Land, nebst seiner Bevölkerung, sitzt seit geraumer Zeit – seit 68 Jahren – auf der internationalen Anklagebank "der Gerechten".

Diese "Gerechten", wohl über jeden Zweifel erhaben und durch und durch mit fundierten Geschichtkenntnissen beschlagen, zerren regelmäßig und dauerhaft Israel ins Rampenlicht der Anklagebank.

Wie lauten die Anklagepunkte gegen den Staat Israel und seine Bevölkerung? Wer vertritt die Anklage und wo sitzen die Richter ? Nach welchem Recht wird geurteilt ?

Nehmen wir zum Beispiel den "ehrenwerten" Abgeordneten des britischen Unterhauses der Labour Fraktion Ken Livingston seines Zeichens ehemaliger Bürgermeister von London, der dieser Tage ganz unverblümt feststellte, "Hitler sei schließlich ein Zionist gewesen, da er die Juden nach Israel schickte." Eine weitere Labour Abgeordnete Nash Shah ergänzte "man möge doch die Juden nach Amerika umsiedeln."

So stellt sich die Frage, sind diese Ausfälle der Labour Partei Abgeordneten "Ausrutscher" oder ein kontinuierlicher Versuch, den Jüdischen Staat Israel 68 Jahre nach seiner Staatsgründung fortgesetzt zu demontieren?

Beileibe kein Zufall. Der Labour Abgeordnete Ilyas Aziz aus Nottingham ergänzt: "Nicht Gott habe den Juden Israel gegeben, sondern Großbritannien - und zwar illegal".

Dass allerdings in der UN Resuloution 181 die internationale Staatengemeinschaft mehrheitlich für die Gründung des Jüdischen Staates gestimmt hat, scheint ihn nicht weiter zu stören und belegt seinen zutiefst verankerten Antisemitismus und seine Absicht gehässsig und gleichermaßen geschichtsfälschend unterwegs zu sein.

Dass dieser Antisemitismus nicht nur eine isolierte angelsächsische Variante ist, lässt sich auch am Beispiel einer Stellungnahme von Nobert Rötgen (CDU) im SPIEGEL dieser Tage festmachen. So stellt Lammert als Vorsitzender des Auswärtigen Aussschußes des Deutschen Bundestages fest:

"Israels aktuelle Politik trägt nicht dazu bei, dass das Land jüdisch und demokratisch bleibt".

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde, möchte man meinen. Im Falle von Herrn Röttgen bezweiflle ich die Freundschaft. Es ist ein starkes und zutiefst befremdliches Stück Anmaßung, wenn Parlamentarier befreundeter Länder dem anderen unterstellen, daß sie die Demokratie abschaffen wollen.

Die Intension des Ganzen: "Verhalte dich so, wie wir es gern hätten, dann werden wir unseren wohlwollenden und gütigen Blick auf euch richten !" - Eine bodenlose Unverschämtheit !

Ich mag mir nicht ausdenken, wenn der Pressesprecher des Israelischen Ministerpräsidenten mit einem Statement dieser Art in der Tagesschau zu hören wäre: "Die derzeitige Flüchtlingspolitik Europas und insbesondere die Vereinbarungen mit der Türkei stehen weder im Einklang mit den in der EU Menschenrechtscharta vereinbarten Ziele noch im Einklang mit dem nationalen Recht der Bundesrepublik Deutschland oder dem Europäischen Recht". Da wäre das empörte Geheule und Gegeifere von Flensburg bis Garmisch zu hören.

Und nein, es bedeutet nicht, daß nicht Jeder oder Jede eine Maßnahme einer israelischen Regierung, Opposition oder was auch immer kritisiseren darf. Israel hat und hatte im Laufe seiner 68 Jahre alten Geschichte eine Menge Kritik auszuhalten.

Die Frage ist vielmehr, warum muß sich Israel als ein Land, das ein Viertel so groß wie Österreich ist und mit einer Bevölkerungsgröße von New York, permanent rechtfertigen ?

Die Frage ist, warum wird die Existenz des Staates Israel und seine demokratische Struktur wiederholt international in Frage gestellt ?

Es ist keine Frage der israelischen Politik oder der Besiedlung von Landstreifen, nein es ist die offene und unverblümte Feindschaft und tief sitzender Hass gegen Juden und den Staat Israel.

Schaut man sich das ekelhafte Treiben der BDS Boykott Bewegung gegen Israel an wird deutlich, daß es nicht um die Suche nach einem kritischen Dialog geht, sondern um die offene Diskreditierung, Demontage und Infragestellung des Staates Israel und der dort lebenden Bevölkerung geht.

Und dieses "kauft nicht bei Juden", diese widerwärtige Hetze gegen Angehörige einer Religionsgemeinschaft hat in diesen Tagen System.

Ist dies eine besonders merkwürdige Form des kultivierten und europäischen Verständnisses von Magna Charta oder Petition of Rights ? Ist dies der vorbildliche Umgang mit der Menschenwürde? Für mich ist dies eher eine besonders abstoßende Form der Heuchelei und Selbstgerechtigkeit gegenüber Israel. Wasser predigen und Wein saufen - augenscheinlich die Maxime des Handelns.

Es geht nicht mehr oder weniger um die Existenz des Staates Israel. Waren es früher das Gettho in Warschau oder in Venedig, so erleben wir heute eine globale Ghettoisierung Israels auf einer medialen und institutionellen Anklagebank in Form eines permanenten Shitstorms.

Die intellektuelle linksgerichtete Variante hatte uns Grass schon in seinem Kunstwerk "mit letzter Tinte" vor einigen Jahren dargeboten.

Mittlerweilen sind die Maske und die vorgehaltene Hand verschwunden. Die Frage, warum Israel im besonderen Fokus der Weltöffentlichkeit steht und an sich einen besonderen ethischen Maßstab messen lassen muß, kann mir niemand beantworten. Weder in Londen, noch in Marseilles oder am Brenner.

Wäre noch die Frage des "Warum" zu klären ? Dieses Warum steht in direktem Kontext, daß dieser Jüdische Staat gleich nach seiner Proklamation von allen Seiten ideologisch als auch faktisch unter Beschuß genommen wurde, unbeantwortet im Raum.

Ebenso wie die Frage, warum vor Jüdischen Einrichtungen, vor Israelischen Botschaften oder an anderer Stelle Israel Polizeischutz braucht.

Wenn ich mich nicht irre, hat die Polizei die Aufgabe Verbrechen zu verhindern. Und wenn Polizei in Erscheinung tritt, besteht die unmittelbare Gefahr, dass Verbrecher am Werk sind.

Dennoch, Israel ist mit 68 Jahren noch längst nicht im Rentenalter angekommen. Dynamischer denn je, mit unglaublicher Energie und Innovationskraft feiert sich dieses einmalige Land an diesem Tage zurecht.

Und mit Sicherheit - im wahrsten Sinne des Wortes - werden sich die Gegner die Zähne an Israel ausbeißen.

Mazal Tov auf die nächsten 68 Jahre ! LeChaim.

Richard Krauss - EMET-NEWS-PRESS

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