Medienkompetenz – oder, der Vorteil lesen zu können!

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Lesen – vereinfacht ausgedrückt: das Erkennen von einzeln aneinandergereihten Buchstaben als Worte. Worte, mehr oder weniger sinnvoll aneinandergereiht zu Sätzen. Sätze aneinandergereiht zu einem inhaltlich ausdrucksfähigen Text.

Medienkompetenz – hauptsächlich im Marketing verwendeter Ausdruck, über den die richtige Verwendung der zur Verfügung stehenden Medien als beispielsweise Werbemittel erklärt wird.

Medium/Medien – in diesem Zusammenhang ‚Träger einer Information‘, wie Text, Bilder, Videos. Medien wiederum: Zeitschriften, TV und Onlinemedien (Websites, Online-Magazine und Zeitschriften, Publikationen, Diskussionsforen bis hin zu den sozialen Medien á la facebook, Twitter & Co).

Doch heutzutage ist Medienkompetenz mehr als nur die akademische Aufzählung von Medien und dem Wissen, um was es sich im Einzelnen bei ihnen handelt. Echte Medienkompetenz bedeutet auf Seiten des Konsumenten die Erkenntnis, dass die über die verschiedensten Medien erhaltenen Informationen nicht gleichwertig vorliegen. Alleine die Unterschiede in der Informationsaufbereitung, wie Genauigkeit, die Qualität von herangezogenen Fakten, das Einbringen der eigenen Meinung sowie die Absicht, den Leser entweder zu informieren oder zu manipulieren (positiv wie negativ), machen eine Filterung während des Lesens notwendig. Dieser Filter entscheidet, wie wir die erlangte Information in unserem Gedächtnis abspeichern und welchen Stellenwert sie für unsere weitere Meinungsbildung hat.

In dem von Informationen überschäumenden Universum des Internets, braucht es diesen Filter umso mehr. Neben den gängigen Informationskanälen, wie TV, von morgendlichen Gratiszeitungen über Boulevardmagazine bis hin zu absolut seriöser Berichterstattung in guten Tageszeitungen und Fachmagazinen, stellt uns ganz besonders der Informationsdruck des Internets vor eine enorme geistige Herausforderung. Hier finden wir nicht nur die Pendants der klassischen Medien, sondern leider auch eine schiere Unzahl von unausgegorenen, unreflektierten, von jeglichen Fakten entblößten, mit allen Facetten von Emotionen verunreinigten, Meinungsvarianten. Gemeint sind natürlich die sozialen Netzwerke.

Hier einen geistigen Filter vorzuschalten, um Wahres von Unwahrem, Fakten von Nonsens, Wesentliches von Unwesentlichem und Information von Manipulation zu trennen, muss man erst erlernen. Nicht nur Worte abzulesen und irgendwo im Kopf 1:1 abzuspeichern, sondern die enthaltene Information herauszulesen und entsprechend richtig in unsere Meinung zu integrieren.

Diese Art der Medienkompetenz muss schon früh gelehrt werden, denn der ungehinderte Zugang zu diesem Meinungschaos via Internet beginnt bereits im Kindesalter. Besonders die mobilen Technologien lassen eine Schrankensetzung kaum zu. Auf der anderen Seite ist es für uns ‚Alte‘ wichtig, ebenfalls Kompetenz in ‚moderner Meinungsbildung‘ zu erwerben, da wir ja auch die Lehrer unsere Kinder sind. Letztlich ist auch das Schulwesen dazu angehalten, Medienkompetenz in den Unterricht einzubinden.

Medienkompetenz ist eine DER Herausforderungen des Informationszeitalters und betrifft uns alle.

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Steve Bushman

Steve Bushman bewertete diesen Eintrag 01.02.2016 16:56:20

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