Ich habe keine Angst, wenn ich weiß, wie ich überleben kann.

Wovor soll ich Angst haben? Vor Flüchtlingen? Na, eigentlich net. Das kann aber auch daran liegen, dass ich mich in einer Sondersituation befinde. Ich bin Motorradfahrer seit ich 12 bin, die Chance, dass mir beim Motorradfahren was passiert, ist sicher größer als dass mir irgendein Flüchtling etwas tut. In den letzten fünf Jahren sind, soweit ich weiß, keine Menschen bei einem Terroranschlag in Österreich ums Leben gekommen. Wenn jetzt in den nächsten 10 Jahren einer bei einem Anschlag stirbt, ist das ein Anstieg von 100 Prozent und für den, der ums Leben kommt, tragisch. Aber sonst, fürs große Ganze, ist's relativ wurscht. Wenn eine Gefahr auf uns zukommt, dann wird das eine große Sache sein, damit meine ich Kriegszustände, und dann ist sowieso alles ganz anders.

Man sollte bei dem Thema, finde ich, unterscheiden zwischen einer Angst, die aus einer aktuellen Not heraus entsteht, wenn man sich zum Beispiel in einer gefährlichen Situation befindet, und einer diffusen Angst, also "irgendwann kann einmal irgendetwas passieren." Ich geb euch ein Beispiel. Wenn es heftige Regenfälle und Überschwemmungen gibt und Muren abgehen, so wird die Angst, die in dieser Situation entsteht, die Menschen zusammenschweißen. Wenn die Angst aber diffus ist, "wos is des, i kenn des net..", dann treibt das die Menschen auseinander. Das ist die echte Gefahr. Die Menschen werden auseinander getrieben, hier sehe ich das wahre Problem.

Ob Österreich auf Gefahren vorbereitet ist, weiß ich nicht, vermutlich nicht, wie jetzt ja deutlich zu sehen ist. Wenn es eine reale Gefahr gäbe – ich rede hier nicht von "was wäre, wenn..", sondern von realen Gefahren, würden wir sehen, dass das so ist. Stellt euch nur mal vor, dass ein Atomkraftwerk in der Nähe von Österreich hochgeht, wären wir dann in der Lage ganze Städte, Dörfer etc zu evakuieren? Eben. Es ist aber im Grunde völlig wurscht. Es geht um jeden und jede einzelne. Man muss immer vorbereitet sein, man kann nicht davon ausgehen, dass diese heile Welt, in der wir derzeit leben, ewig anhält. Es gibt nichts Lineares in der Natur, es gibt immer Zyklen, es kehrt immer zum Anfang zurück; auch die schönste Blüte vergeht, was okay ist, denn der Samen ist schon gesät für etwas Neues. Wenn Leute dann sagen "das wird schon..", da kann ich nur sagen: "nein, das wird nicht mehr, nicht in der Form, in der es jetzt ist."

Wenn etwas zu Ende geht, ist es schmerzvoll. Und wenn das alles zusammenbricht, geht das Leben weiter, und darauf bin ich vorbereitet. Ich setze auf gute soziale Kontakte im realen Leben, ich schau, dass ich mit Menschen in meiner Umgebung Kontakte habe, wo man Wärme aus dem Wald holen kann, wo man Acker bewirtschaften und auf Weiden Tiere halten kann. Auch ist es wichtig, dass man körperlich fit ist, auch fit ist im Denken. Handwerker-Fähigkeiten halte ich ebenfalls für sinnvoll, im Wald ein Feuer machen, ja darum gehts. Ich habe keine Angst, wenn ich weiß, wie ich überleben kann.

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Teresa

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Erkrath

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fischundfleisch

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