Grigori Jakowlewitsch Perelman und die Poincaré Vermutung. Eigensinn der Sonderklasse.

War ist die Poincaré Vermutung?

"In einem dreidimensionalen Raum ist eine Oberfläche dann homöomorph zu einer (nicht begrenzten zweidimensionalen) Kugeloberfläche, wenn sich jede geschlossene Schleife auf dieser Fläche zu einem Punkt zusammenziehen lässt."

Die Poincaré vermutete, dass das auch im 4D Raum auf einen 3D Körper zutrifft.

Grigori Jakowlewitsch Perelman ist von jüdischer Herkunft und lebt in Russland. Sein Vater war Elektrotechniker und seine Mutter ist Mathematikerin. Er schaffte bei der Internationalen Mathematik-Olympiade die perfekte Punktzahl, gewann die Goldmedaille und wurde danach ohne Prüfung zum Studium zugelassen. Das war 1982 und in dieser Zeit wurden jüdische Studenten bei den Aufnahmetests, wie üblich in der Breschnew-Zeit und während der Andropow-Zeit, systematisch benachteiligt.

Aber das nur nebenher. Sein Studium erledigte er rasch und wurde als Post-Doktorand von Michail Gromow vom Institut des Hautes Études Scientifiques gefördert und auch eingeladen. Über viele Stationen in der USA (State University of New York at Stony Brook, Courant Institute of Mathematical Sciences of New York University, University of California, Berkeley und beinahe Princeton University und Stanford University (er lehnte zu dem Zeitpunkt alle Angebote ab), kehrte er 1995 ans Steklow-Institut in St. Petersburg zurück. Aber auch hier agierte er außerhalb der Norm – er weigerte sich seine Doktorarbeit zu verteidigen.

Ruhm? Wurscht, das große Geld der Finanzmathematik? Unwichtig! Berühmtheit? Brauche ich nicht. Ich bin ich und Mathematik ist das was ich mache. Bis er eines Tages zur Erkenntnis gelange, dass die Mathematik enttäuschend sei. Ideendiebstahl dürfte eine Rolle gespielt haben.

Den EMS-Preis der Europäischen Mathematischen Gesellschaft, den er 1996 zugesprochen bekam, lehnte er ab.

Er kündigte seinen Job an der Uni und lebte eine Zeit bei einem Freund. Forschte völlig isoliert von der Universität und völlig ungefördert. Später zog er zu seiner Mutter an den Stadtrand von St. Petersburg. In dieser Zeit löste Perelman 2002 ein mathematisches Problem, die Poincaré Vermutung. Alleine. Aus Eigenmotivation. Nur um die Vermutung zu beweisen. Einmal bewiesen wurde "die Arbeit Perelmans lange Zeit (2003–2006) von der mathematischen Fachwelt überprüft. Inzwischen haben drei Teams von Experten den Beweis geprüft (Tian Gang und John Morgan, Cao Huaidong und Zhu Xiping, Bruce Kleiner und John Lott) und sich nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Beweis positiv zu dessen Korrektheit geäußert. Auch Richard Hamilton überprüfte die Korrektheit unabhängig davon zusammen mit Tom Ilmanen und Gerhard Huisken. Der Beweis von Perelman enthielt zwar ein paar Ungenauigkeiten und kleine Fehler, die sich aber im Rahmen der Überprüfung des Beweises beheben ließen und keine wesentlichen Probleme darstellten."

Weitere Preise folgten: die Fields-Medaille der Internationalen Mathematischen Union (2006), das Preisgeld von einer Million Dollar des Clay Mathematics Institute (2010) – er verweigerte die Annahme von allen. Konsequent.

Heutzutage war Mathematik mal - Geige und Tischtennis sind seine neuen Passionen. Mal ehrlich, das kann ich verstehen.

Mich hat diese Persönlichkeit beeindruckt. Was zeigt er mir? Profit, Ruhm und Ehre, Berühmtheit, Karriere, Geld, Luxus. Das alles zählt eigentlich nicht – es ist vollkommen irrelevant. Ohne Bedeutung. Es ist nichts als ein Spiel im großen Spiel. Ihnen nachgehen heißt mitspielen beim großen Zocken und Blenden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Poincar%C3%A9-Vermutung

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