Am Anfang quält einen ein trockener Husten, der scheinbar mit nichts zufrieden ist, was die Atemwege passiert und der dies laut bellend zum Ausdruck bringt. Wenn die Erkältung dann etwas älter ist, mutiert der trockene Reizhusten. Er wird zunehmend verschleimt und "produktiv", und was er produziert, kann der geplagte Hals endlich abhusten. Es geht voran und gibt Hoffnung dass die Erkältung bald Vergangenheit ist.

Doch was ist, wenn der Husten trocken und hartnäckig in der Kehle sitzt und partout nicht weichen will? Das kann verschiedene Gründe haben, die man zunächst gar nicht mit einer Erkältung in Verbindung bringt.

Wenn unsere Atemwege uns auf Dauer einen trockenen Husten beschert, ist tatsächlich oft die Erkältung selbst daran schuld. Selbst wenn die meisten Erkältungssymptome nach wenigen Tagen verschwinden, kann der Husten, vor allem ein wieder einsetzender Reizhusten, noch Wochen andauern. Die strapazierten Atemwege reagieren einfach überempfindlich, auch wenn die Viren, die den Infekt einst ausgelöst hatten schon längst verschwunden sind. Die mechanische Reizung lässt uns einfach nicht aufhören zu husten und das Husten reizt wiederum die Atemwege – ein Teufelskreis...

Stress fördert psychosomatischen Husten

Wer unter chronischem Stress leidet, hat es besonders schwer, seinen Husten wieder loszuwerden. Stress kann einerseits den Heilungsprozess einer Erkältung verzögern, andererseits können Stress und emotionale Anspannung die Erkältungsbeschwerden verschlimmern.

Trockener Husten kann sogar komplett psychisch bedingt sein. Dann tritt der Hustenreiz meist anfallartig auf und kann mehrere Stunden andauern. Bei emotionaler Anspannung und Stress verschlimmern sich die Beschwerden, bei Entspannung und im Schlaf bleiben sie aus.

Dauert ein solcher Husten mehrere Wochen an, kann eine andere Erkrankung dahinter stecken - oder es handelt sich möglicherweise um einen psychosomatischen Husten.

Unerkannte Erkrankungen

Gesundheitliche Probleme, die zunächst nichts mit der Erkältung zu tun haben, können dazu führen, dass ein Husten chronisch verläuft. Es ist gar nicht ungewöhnlich, wenn Allergien oder Asthma während eines Atemwegsinfekts erstmalig zum Ausbruch kommen.

  • Asthma

Asthma ist eine chronische entzündliche Erkrankung, bei der die Atemwege dauerhaft überempfindlich gegen Reize sind. Viele Reize verstärken die Überreaktivität der Bronchien noch zusätzlich. Zusammen mit PND und Reflux stellt es die häufigsten Ursachen für chronischen Reizhusten dar.

  • PND

Das Postnasal Drip Syndrom (PND) ist oft die Folge eines vorangegangenen Infekts. Eine chronische Nasen- oder Nebenhöhlenentzündung führt dazu, dass ständig Sekret an der Hinterwand des Rachens herabläuft. Dieses Sekret enthält Entzündungsstoffe und reizt dadurch die Hustenrezeptoten in der Luftröhre und den oberen Bronchien. Die Folge ist ein hartnäckiger Reizhusten.

  • Reflux

Leidet man an der Refluxkrankheit steigt saurer Mageninhalt bis in den oberen Rachenraum und kann dort die Schleimhäute chemisch reizen. Wer häufig unter Sodbrennen und saurem Aufstoßen oder Schlafproblemen und Schnarchen leidet, sollte sich damit an seinen Hausarzt wenden. Vielleicht verbirgt sich hier hier die Ursache für den Husten.

In dem meisten fällen sind die Ursachen für hartnäckigen Husten relativ harmlos. Es können sich aber auch schwerwiegende Lungenerkrankungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung ) hinter dem Husten verbergen. Auch Herzkrankheiten führen oft zu Problemen mit der Lunge, wie Lungenödeme, bei denen Flüssigkeit in die Bronchien einsickert oder eine Lungenembolie, bei der ein Blutgerinnsel die Lungenarterie verschließt.

Nebenwirkungen von Medikamenten

Unter Umständen ist trocken Husten auch eine Nebenwirkung von Medikamenten, die gegen andere Erkrankungen eingenommen werden. Viele Präparate aus der Klasse der ACE Hemmer, die gegen Bluthochdruck verschrieben werden, können ganz nebenbei trockenen Husten hervorrufen. Es sind unzählige ACE Hemmer auf dem Markt. Präparate, deren Name auf "-pril" endet, gehören oft zu den ACE Hemmern.

Blutdruck senkende Medikamente arbeiten still im Hintergrund und man merkt nichts von ihrer Wirkung. Trotzdem darf man sie natürlich nicht einfach absetzen, um den lästigen Husten loszuwerden. Aber es gibt noch viele andere Blutdruck senkende Medikamente mit anderen Wirkstoffen, die im individuellen Fall unproblematischer sind, zur Auswahl.

Flüssigkeitsmangel

Flüssigkeitsmangel kann ebenfalls einen trockenen Husten begünstigen. Wenn wir erkältet sind benötigt der Körper besonders viel Flüssigkeit, um festsitzenden Schleim aus den Atemwegen entfernen zu können. Vor allem Wasser, Tee und klare Suppen sind geeignet, den Wasserhaushalt des Körpers zu stabilisieren. Alkohol und koffeinhaltige Getränke können dagegen denn Wasssermangel durch ihre dehydrierende Wirkung noch verstärken. Davon sollte man die Finger lassen, wenn man erkältet ist und unter trockenem Husten leidet.

Trockene Luft

Die trockene Heizungsluft, der wir im Winter ständig ausgesetzt sind, kann einen Reizhusten richtig auf Trab bringen. Wieso ist das so? Auf den Schleimhäuten der Atemwege befinden sich unzählige kleine Flimmerhärchen, die dafür sorgen, dass die Atemwege frei bleiben. Bei geringer Luftfeuchtigkeit neigen sie daszu, auszutrocknen und sind weniger beweglich. Dadurch kann es zu Reizungen der Atemwege kommen und auch der Schutz vor Krankheitserregern lässt nach.

Zu feucht darf die Atemluft aber auch nicht werden, denn das kann bei manchen Personen Asthmaanfälle auslösen und fördert zusätzlich noch das Wachstum von Hausstaubmilben, die für viele gesundheitlliche Probleme in Wohnräumen verantwortlich sind.

Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 – 50%. Diese angenehme Luftfeuchtigkeit kann mit Hilfe von Diffusern oder Raumluftbefeuchtern erzeugt werden. Gegen trockenen Husten helfen neben der optimalen Luftfeuchtigkeit auch Inhalationen mit Kräuterauszügen oder Kochsalzlösung.

Nasenspray sollte man bei einer Erkältung dagegen nicht länger als drei Tage verwenden, denn es kann zu einem Rebound Effekt kommen, wenn man das Spray absetzt. Dann schwellen die Schleimhäute erst recht an und das kann die Erkältungssymptome und den Husten noch verstärken.

Bakterielle Infektionen

Wenn trockener Husten und Fieber gleichzeitig auftreten, kann es sen, dass wir uns zusätzlich zur Erkältung, die meist ein viraler Infekt ist, noch eine Infektion mit Bakterien zugezogen haben. Bakterielle Infektion sind nicht ungefährlich und können zu Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitis oder Lungenentzündung führen. Besser, man klärt das mit dem Arzt ab, wenn ein trockener Husten nicht vergehen will. Bei einer bakteriellen Infektion wird Ihr Arzt höchstwahrscheinlich ein passendes Antibiotikum verschreiben.

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