Nachts, wenn ich nicht schlafen kann, bleibe ich nicht liegen, sondern schalte den Fernseher ein, auf dem - immer! - auf irgendeinem Sender Berichte über das Weltall und so ausgestrahlt werden. Das ist so unheimlich beruhigend, die eigene, kleine Existenz, sogar die der ganzen Menschheit, in Relation zu sehen zu all diesen Millionen und Millarden Jahren, in denen die erstaunlichsten Sachen passiert sind. Ganz ohne menschliches Zutun.

Neuerdings, seit die Wissenschaftler immer mehr Sterne und Planeten finden, wird da auch gerne gemutmaßt, wie das so ist mit den Außerirdischen. Gibt es sie? Oder ist die Frage ansich schon blöd angesichts dieser Menge von Himmelskörpern und der mathematischen Wahrscheinlichkeit? Natürlich wird irgendwo im All etwas Ähnliches passiert sein.

Eine Sonne mit ein paar Planeten drumherum. Einer oder mehrere von ihnen in der habitablen Zone (also nicht zu heiß und nicht zu kalt, so dass das Wasser flüssig ist). Mit einer Atmosphäre drumherum und dem Glücksfall - mindestens - eines Mondes.

Ich stelle mir vor, dass andere Lebensformen, die schon lange vor uns gelernt haben, den Raum zu falten oder was man eben machen muss, um im Weltall schnell zu reisen, hierher kommen.

Und weil sie wissen, wie man den Raum faltet, haben sie natürlich eine Übersetzungsmaschine für alle Sprachen dieses Universums. Und weil sie sowieso klug sind, kommen sie nicht einfach daher und sagen: "Hallo, da sind wir." Sondern sie schaun sich erst einmal an, mit was für Lebensformen sie es da zu tun haben.

Und sie sind verwirrt.

Weil sie ums Verrecken nicht begreifen, was da unten denn nur los ist.

Ein wunderschöner Planet mit nahezu idealen Voraussetzungen für vielfältiges Leben.

Und was tun sie?

Es stimmt nicht, auch wenn uns Hollywood das weismachen will, dass Außerirdische immer in den USA landen. Nein, diesmal hängen sie hinter ihrem Schutzschild über Europa. Und gerade eben schauen sie auf Deutschland.

Während sie sich gerade fragen, was denn nun "Nazis" sind, denn anscheinend nennt jeder jeden dort so, haben sie schon die Datenbanken angezapft und ihnen läuft ein Schauer über den Rücken angesichts des so reichhaltigen Filmmaterials, das einen Umgang mit der eigenen Art zeigt, wie niemand überhaupt mit irgend einer Lebensform umgehen sollte.

Sie sehen Bilder, lesen nach, forschen nach den Anfängen. Und verstehen noch immer nicht, wie mindestens zwei Lager miteinander verfeindet sein können, die sich den gleichen Namen geben und offenbar doch so ganz verschiedene Ziele verfolgen.

Weil sie aber nicht glauben mögen, dass eine anscheinend vernunftbegabte Lebensform Meinungsverschiedenheiten auf eine solche wirre, irre Art austrägt, halten sie die Deutschen zunächst einmal für ein krankes Volk. Weswegen sie auf den Rest der Welt schauen, wo es aber, in Abstufungen, irgendwie ganz genauso aussieht.

Im Zusammenhang mit diesen Untersuchungen, die sie zunehmend geneigt machen, bei ihrem Raumschiff den Rückwärtsgang einzulegen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, kommt ihnen aber auch der Begriff "Populismus" immer häufiger unter. Sie finden heraus, dass dies eine Politik ist, die mit scheinbar einfachen Mitteln die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen versucht. (Was auch immer dieses Wikipedia ist, es hilft ungemein.) Und sie finden sogar einen Politiker, der bekennt, so schwierig habe er sich das nicht vorgestellt, weil Gerichte etc. einem ja immer einen Strich durch die Rechnung machen. Sie finden ein paar andere, die sich nicht so anstellen und die Verhältnisse ihren Zielen anpassen. Dass dabei Gesetze mit einer langen Geschichte, die anscheinend gute Gründe hatten, ausgehebelt und ausgewählte Menschengruppen verängstigt und verfolgt werden, ist ihnen wurscht. Sie finden auch heraus, dass diese quasi-diktatorischen Methoden weniger dem Wohl des Volkes als dem Machterhalt dieser Regenten dienen.

Und wenn sie in ihrer eigenen Geschichte weit, weit zurückblicken, dann gab es auch bei ihnen solche dunklen Kapitel. Aber sie können sich nicht erinnern, dass diese, als sie einmal überwunden waren, noch einmal wiederholt wurden.

Zwar erschließt sich ihnen immer noch nicht, warum jeder jeden Nazi nennt, aber sie kommen zu der Auffassung, dass diese Lebewesen, die ja noch nicht einmal miteinander vernünftig umgehen können, keinesfalls bereit und in der Lage sind, mit fremden Lebensformen Kontakt aufzunehmen. Sie sind einfach zu aggressiv. Und außerdem von allzu kindlichem Gemüt. Denn wenn ihnen irgendetwas nicht passt und sie nicht schnell an ihr Ziel kommen, hinterfragen sie sich nicht selber, sondern suchen bei irgendeinem vermeintlichen Gegner die Schuld, damit sie sich als Opfer fühlen und darstellen können.

Nein, nein, diese Menschen, wie sie sich nennen, müssen, so als Art, erst einmal erwachsen werden. Falls sie das überhaupt schaffen und nicht vorher alles kaputt gemacht haben.

Sprachens und flogen wieder weiter.

* Wer sich eine ähnliche Geschichte einmal filmisch anschauen mag, dem empfehle ich:

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