Abholen, wo sie sind & Ängste ernst nehmen

pixabay.com (CC)/Stefan Köstlinger

SA-TIERE. Seit der Flüchtlingskrise wissen wir Österreicher und ihr Deutschen genau, was es heißt, die Ängste der Bürger nicht ernst zu nehmen. Das führt zum fürchterlichen Schreihalstourettesyndrom. Die Vorwürfe: Die unbegründeten Ängste werden nicht ernst genommen und die Menschen werden nicht dort abgeholt, wo sie sind. Was klingt wie die Argumente einer billigen Straßennutte auf einem Parteitag einer rechten Partei will nun Prof. DDr. Aische ben Umbolo ändern.

Weder beabsichtigt, noch befürchtet

Selten kommt es so wie beabsichtigt, noch seltener so wie befürchtet. Menschen in Österreich und Deutschland lieben das Seltene, das Rare – wollen etwas mit Inbrunst, was seltener ist als Gold. Sie wollen unbegründete Ängste, und sie wollen diese nicht nur ausleben, was nun gar nicht so selten der Fall ist, aber sie wollen auch, dass man ihre Irrationalität ernst nimmt. „So wie Geistesgestörte in einem Irrenhaus. Die wollen, dass man vor ihnen kniet, weil sie sich für Napoleon halten, wolle, dass man durch Wände geht, weil sie sich für einen Quantenphysiker halten“, erklärt Prof. DDr. Aische ben Umbolo. Die Patienten würden immerzu darauf beharren, dass niemand ihnen glaubt, obwohl nur sie die Wahrheit kennen würden.

„Ich bin die perfekte Konfrontationstherapie für ständig Ängstliche“

Prof. DDr. Aische ben Umbolo ist die einzige Person im deutschsprachigen Raum, die diesen Menschen mittels Schock- und Konfrontationstherapie helfen kann. „Ich bin eine Frau, ich bin Akademikerin, hab überdurchschnittlich viele Kinder, einer meiner Titel klingt so, als sei ich aus der DDR, also eine Ossischlampe, meinen Job könnte eine Deutsche machen, wenn es mich nicht gäbe, meine türkische Mutter gab mir einen muslimischen Namen und mein Nachname stammt von meinem orthodox-muslimischen schwarzafrikanischen Vater. Und ich viele Nuancen schwärzer als Xavier Naidoo.“ Und sie hat nun ein ganz tolle Idee, wie sie auf die Nervenleidenden auf den Straßen, die wollen, dass man ihre Ängste ernst nehmen soll, ohne dass diese Ängste irgendwie bewiesen sind oder auch nur irgendwie durch objektive Zahlen belegbar wären, zugehen kann.

Das Psychomobil

Mit dem Psychomobil, natürlich einem Trend aus Amerika, will sie nun die Leute abholen, die über solche Ängste verfügen. „Wir kommen die Leute direkt von Zuhause abholen, werden artig klingeln, dann ganz schnell und mit einer Zwangsjacke auf sie zugehen und in eine bessere Zukunft mitnehmen. Im Psychomobil erzählen wir ihnen dann ganz genau, wer ich bin. Wir lassen im Psychomobil auch immer ein Fenster offen, sodass nach meiner Vorstellung und der anschließenden Fahrt über eine sehr hohe Brücke die Probleme dieses Menschen sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen.

ACHTUNG – das ist ein Satireartikel, der mit dem Mundpinsel im Psychomobil auf Menschenhaut diktiert worden ist.

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Noch keine Kommentare

Mehr von Stefan Köstlinger