„Wir haben uns auf tote Kinder spezialisiert“

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SA-TIERE. Der Tod ist für die Lebenden nichts schönes, da er neben seiner Endgültigkeit meist auch Trauer beinhaltet. Groß ist die Trauer, wenn Kinder sterben. Aber genau darauf hat sich eine Firma aus dem oberösterreichischen Bad Linz spezialisiert. Eine Gefahr für sein Geschäft sieht der Betreiber in den sogenannten Helikoptereltern.

Hochspezialisierter Kinderbestatter

Die Fortschreiten der wirtschaftlichen Evolution haben sich immer mehr hochspezialisierte Berufsbilder zum Vorteil der Wirtschaft und zu deren Wachstum herausgebildet. Verscharrte man früher alles was menschlich und tot war einfach im Boden, so entwickelte sich die Feuerbestattung, die Seebestattung, Urnengräber, Mausoleen, Pyramiden (wenn auch heute eher selten) und viele andere kulturabhängige Methoden heraus, sich eines Toten zu entledigen.

Kindertod ist immer schlecht – zumindest für die Eltern

„Was aber alle Kulturen der Welt eint ist die Tatsache, dass der Tod eines Kindes immer negativ gesehen wird. Und in diese Lücke der Freude stoßen wir nun vor. Wir von der Firma „Bestattung Treifl“ freuen uns über jedes Kind, das überfahren wird, aus einem hohen Fenster auf den harten Boden knallt, das durch einen Klassenkameraden unschuldig ertränkt wird – einfach über alles, was das Leben eines unschuldigen Kindes beendet“, so der Unternehmenssprecher Hartmut Treifl.

Ein ausgebrannter Schulbus war der Anfang

Begonnen hat alles, als vor rund 23 Jahren in der Nähe von Bad Linz ein Schulbus mit 43 Kindern verunglückte und alle Insassen erbärmlich und sehr schmerzvoll verbrannten. „Jeder war geschockt, das ganze Land stand still, während die Leichen noch kokelten. Da erkannte ich meine Chance. Als damals schon erfahrener Bestatter kontaktierte ich alle und jeden, der damit zu tun hatte. Am Ende durfte ich, natürlich pietät- und würdevoll, alle Kinder unter die Erde bringen“, erinnert sich Treifl mit einem unternehmerischen Lächeln.

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Von Frühchen bis hin zu 14jährigen

Mittlerweile hat er Connections zu Babyklappenbetreiber, Frühchenstationen oder auch zu Ausstattern von Kinderspielplätzen. „Die zeigen mir immer wieder ihre neuen Erfindungen, mit denen Kinder nicht nur spielen können, sondern von denen sie herunterfallen können, oder sich sonst wie meist lebensgefährlich verletzen können“, so Treifl. Die Grenze sind 14jährige, ab da gehen schon Erwachsenensärge.

Gefahr geht von Helikoptereltern aus

Mit Besorgnis erfüllt ihn aber die aktuelle Entwicklung der sogenannten Helikopter-Eltern. „Seit es diese übervorsichtigen Eltern gibt, stirbt kaum noch ein Kind an einer nicht natürlichen Ursache. Zivilisationskrankheiten wie Fettleibigkeit oder Asthma für Kinder nehmen zwar zu, aber die guten altmodischen Unfälle leider ab. Leider sterben Kinder an Krankheiten sehr viel langsamer und zahlenmäßig viel weniger als durch plötzliche Unfälle. Leider kann man die Eltern von Krankheitskindern weniger rasch mit einem teuren Angebot überfallen, da diese sich lange auf den Kindstod einstellen und sich informieren durften. Wenn ein Kind überfahren wird, passiert das ja meist sehr überraschend. Da ist es immer einfach, mit einem überteuerten Angebot für einen Sarg und vieles anderen schnell Geld zu machen“, erklärt Treifl.

Kooperation mit chinesischem Waisenhaus.

„Also, wenn sie den Tod ihres Kindes in naher Zukunft auf sich zukommen sehen oder diesen planen müssen, oder wenn ihr Kind unabsichtlich überfahren wurde – wir von Bestattung Treifl aus Bad Linz helfen ihnen gerne. Und mit unserer Kooperation mit einem chinesischen Waisenhaus können wir den ersten Schmerz der Eltern gekonnte abfedern“, freut sich der Unternehmer.

+++Update+++

Bestatter fordern zum Wohle der Wirtschaft mehr Tote

Ganz allgemein gesprochen, würde es laut Treifl der heimischen Bestattungswirtschaft deutlich besser gehen, wenn mehr Menschen in Österreich sterben würden. „Sozial ist, was Arbeit schafft – so heißt doch ein bekanntes politisches Motto. Daher bitten wir von der Innung der Bestatter Oberösterreich die Menschen darum, entweder schneller zu sterben oder umfassend sterben zu lassen. Wo bleibt da die Politik mit ihren Lösungen“, so Treifl auf der jährlichen Hauptversammlung der Todesprofiteure.

ACHTUNG – das ist ein Satireartikel, der die heimische (Bestattungs-)Wirtschaft fördert.

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